Dieser Essay setzt sich in Kurzform mit Jürgen Habermas‘ Position zu den Massenmedien auseinander, wobei der Fokus auf dem Internet liegt.
Natürlich beschäftigt sich Habermas in seinem Hauptwerk "Theorie des kommunikativen Handelns" von 1981 nicht mit dem Internet, allerdings gibt es u.a. am Ende des zweiten Bands eine interessante Passage zum Thema Massenmedien. Diese gehören für ihn, im Gegensatz zu Geld und Macht, die als Steuerungsmedien gänzlich von sprachlicher Konsensbildung entkoppelt sind, zu den generalisierten Formen der Kommunikation. Diese ersetzen sprachliche Verständigung nicht, sondern kondensieren diese nur und sind weiterhin mit dem lebensweltlichen Hintergrund verbunden. Massenmedien würden dabei den Zweck erfüllen, Kommunikation von ihrer raumzeitlichen Beschränkung zu lösen und Botschaften so in vielfältigen Kontexten verfügbar zu machen. Diese neu geschaffene Öffentlichkeit hat für Habermas einen ambivalenten Charakter, einerseits hierarchisiert sie mögliche Kommunikation, da Massenmedien in einem einseitig zentralisiertem Netzwerk verbreitet werden, Manipulation im Zentrum also besonders leicht soziale Kontrolle ermöglicht. Habermas nennt dies das „autoritäre Potenzial“ der Massenmedien.
Inhaltsverzeichnis
- Habermas und das Internet
- Massenmedien und Kommunikation
- Das Internet und die Fragmentierung der Öffentlichkeit
- Generalisierte Kommunikationsmedien und Steuerungsmedien
- Das Internet als Kommunikationsmedium
- Die Entstehung des Web 2.0
- Die Rolle des Autors im Internet
- Die Ausdifferenzierung der kulturellen Wertsphären
- Das Internet und die Moderne
- Die Weltöffentlichkeit im Internet
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay analysiert die Relevanz des Internets im Kontext der Habermasschen Theorie des kommunikativen Handelns. Er untersucht, wie die Verbreitung des Internets die Konzepte der Massenmedien, der Öffentlichkeit und der Lebenswelt beeinflusst.
- Die Rolle des Internets als Kommunikationsmedium im Vergleich zu traditionellen Massenmedien
- Die Auswirkungen des Internets auf die Fragmentierung und Reorganisation der Öffentlichkeit
- Die Anwendung der Habermasschen Theorie des kommunikativen Handelns auf die Digitalisierung
- Die Potenziale und Herausforderungen des Internets für die öffentliche Kommunikation und die Lebenswelt
- Die Bedeutung des Web 2.0 für die Entwicklung des Internets als Kommunikationsmedium
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Essay beginnt mit einer kurzen Einführung in Habermas' Theorie des kommunikativen Handelns und seiner Analyse der Massenmedien.
- Es wird untersucht, wie Habermas das Internet in Bezug auf seine Theorie der Massenmedien und der Öffentlichkeit bewertet.
- Der Essay analysiert die Kritikpunkte Habermas' an der Fragmentierung der Öffentlichkeit durch das Internet.
- Es wird die Rolle des Internets als generalisiertes Kommunikationsmedium im Vergleich zu traditionellen Massenmedien betrachtet.
- Der Essay untersucht die Entstehung des Web 2.0 und seine Auswirkungen auf die Rolle des Autors im Internet.
- Es wird die Bedeutung des Internets für die Ausdifferenzierung der kulturellen Wertsphären und die Entwicklung der Weltöffentlichkeit analysiert.
- Der Essay schließt mit einer Diskussion über die Relevanz des Internets für die Moderne und die Habermassche Vision einer Gesellschaft, die System und Lebenswelt als ein über die Öffentlichkeit verwobenes Ganzes begreift.
Schlüsselwörter
Habermas, Theorie des kommunikativen Handelns, Massenmedien, Internet, Öffentlichkeit, Lebenswelt, Fragmentierung, Web 2.0, Digitalisierung, Weltöffentlichkeit, Emanzipation, Kolonialisierung, Kulturoptimismus.
- Arbeit zitieren
- Jan Schmutzler (Autor:in), 2015, Jürgen Habermas und das Internet. Eine kurze Annäherung an das Thema Massenmedien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/296171