Die Welt der Bilanzierung in Europa ist in Bewegung geraten. Die Entscheidung der EU-Kommission vom 06. Juni 2002 über die Einführung der International Financial Reporting Standards (IFRS , früher IAS) für alle kapitalmarktorientierten Unternehmen ab 2005, wird dazu führen, dass die IFRS weiter gegenüber US-GAAP an Bedeutung gewinnen. Durch die EU-Verordnung soll die Unternehmenstransparenz gesteigert werden, was über kurz oder lang zu einer Verbesserung der Vergleichbarkeit von Unternehmen führt und eine weitere Voraussetzung für die Verwirklichung eines gemeinsamen Europäischen Kapitalmarktes ist. Unter die EU-Verordnung fallen Unternehmen, die ihren Firmensitz innerhalb der EU haben und an einer europäischen Börse notiert sind. Man schätzt, dass von diesen mehr als 10000 Unternehmen nur etwa 200 die erlassene Erleichterungsregelung für US-GAAP-Bilanzierer nutzen werden können. Bei der europaweiten Einführung der IFRS werden nicht nur die allgemeinen Rechnungslegungsgrundsätze verändert, sondern man kann dies durchaus als ein „Meilenstein“ bei der Schaffung eines europäischen Finanzmarktes werten. Unternehmen, die bisher erstmalig die International Financial Reporting Standards anwenden wollten, haben für die erstmalige Anwendung der IAS bzw. IFRS die am 1. August 1998 in Kraft getretene Interpretation SIC-8 ihrem Unternehmen zugrundezulegen. Aufgrund von zahlreichen ungeregelten und kontroversen Sachverhalten in dieser Interpretation, begann das International Accounting Standards Board (IASB, früher IASC) im Jahr 2001 mit der Überarbeitung der Interpretation SIC-8 – „Erstmalige Anwendung der IAS als primäre Grundlage der Rechnungslegung“. In einer nächsten Stufe veröffentlichte das IASB im Juli 2002 den Entwurf eines neuen Standards, der später als IFRS 1 verbindlich wurde, Exposure Draft 1 (ED1). Dieser Entwurf stand drei Monate lang, bis Oktober 2002, zur Diskussion. In den Beratungen, die sich an die dreimonatige Kommentierungszeit anschlossen, wurden einige, auch wesentliche Bestandteile des ED1, verändert. Im Mai 2003 wurde dann aus ED1 schließlich der Standart „IFRS1 - First-time Adoption of International Financial Reporting Standards“.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- Darstellung der einzelnen Standards
- 2.
- 2.1 Interpretation SIC-8
- 2.1.1 Inhalte von SIC-8
- 2.1.2 Ausnahmen retrospektiver Anwendung nach SIC-8
- 2.1.2.1 Goodwill
- 2.1.2.2 Pensionsverpflichtungen
- 2.1.2.3 Finanzinstrumente
- 2.2 ED1
- 2.3 IFRS 1
- 2.4 Anwendungsbereich und Zeitpunkt der Erstanwendung aus Sicht des IFRS 1
- 2.5 Unterschiede
- 2.5.1 Grundlegende Unterschiede von SIC 8 und ED 1
- 2.5.2 Grundlegende Unterschiede von ED1 und IFRS 1
- 3. Vereinfachungen und Gebote bei IFRS 1
- 3.1 Ausnahmen der retrospektiven Anwendung
- 3.1.1 Unternehmenszusammenschlüsse
- 3.1.2 Ansatz von Vermögenswerten und Schulden
- 3.1.3 Leistungen an Arbeitnehmer
- 3.1.4 Umrechnungsdifferenzen
- 3.1.5 zusammengesetzte / hybride Finanzinstrumente
- 3.1.6 Schätzungen
- 3.2 Ausnahmeregelungen, Verbote
- 3.2.1 Ausbuchungen
- 3.2.2 Hedge Accounting
- 3.2.3 Unterschiedliche Erstanwendungszeitpunkte von Mutter und Tochter
- 4. kritische Würdigung
- Literaturverzeichnis
- 1. Bücher und Zeitschriften
- 2. Internetquellen
- Anlagenverzeichnis
- 1. Anlage 1: Das IASCF und seine Organisation
- 2. Anlage 2: Zeitliche Anwendung von SIC 8 und IFRS1
- 3. Anlage 3: Zitat Gerhard Prachner
- 4. Anlage 4: Zeitpunkt der Erstanwendung
- 5. Anlage 5: Übersicht über bisher erlassene Standards
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Umstellung von nationalen Rechnungslegungsstandards auf die internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS). Die Arbeit analysiert die Unterschiede zwischen den verschiedenen Standards und beleuchtet die Herausforderungen, die mit der Umstellung verbunden sind.
- Die Einführung von IFRS
- Die Unterschiede zwischen den einzelnen Standards
- Die Herausforderungen bei der Umstellung auf IFRS
- Die Auswirkungen von IFRS auf die Unternehmenspraxis
- Die kritische Würdigung der Umstellung auf IFRS
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und erläutert die Relevanz der Umstellung auf IFRS. Sie gibt einen Überblick über die verschiedenen Standards und die Herausforderungen, die mit der Umstellung verbunden sind.
Kapitel 2 befasst sich mit der Interpretation von SIC-8, ED1 und IFRS 1. Es werden die Inhalte der einzelnen Standards, die Unterschiede zwischen ihnen sowie die Anwendungsbereiche und Zeitpunkte der Erstanwendung erläutert.
Kapitel 3 beleuchtet die Vereinfachungen und Gebote bei IFRS 1. Es werden die Ausnahmen der retrospektiven Anwendung, die Ausnahmeregelungen und Verbote sowie die Auswirkungen auf die Unternehmenspraxis dargestellt.
Schlüsselwörter
IFRS, Rechnungslegung, Standards, Umstellung, Unterschiede, Herausforderungen, Unternehmenspraxis, kritische Würdigung, Interpretation, Anwendungsbereich, Zeitpunkte, Ausnahmen, Vereinfachungen, Gebote, Ausnahmeregelungen, Verbote, Auswirkungen.
- Arbeit zitieren
- Jan Lukas (Autor:in), 2004, Erstmalige Rechnungslegung nach IAS, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29687