Die vorliegende Arbeit gewährt einen Einblick in Paarbeziehungen dreier verschiedener Generationen. Sie untersucht den Zusammenhang zwischen der Zugehörigkeit zu einer Generation und dem Verhalten des Individuums innerhalb der eigenen Paarbeziehung. Besonderes Augenmerk richtet sich diesbezüglich auf die Kompetenz Verhandeln.
Kommunikation, in deren Rahmen sich Verhandeln vollzieht, ist ein zentrales Element jeder zwischenmenschlichen Beziehung.
In der Literatur gibt es eine beträchtliche Anzahl von Ratgebern die Paarbeziehung betreffend. Kommunikation und im Speziellen die Kompetenz Verhandeln wird im Zusammenhang mit der Paarbeziehung weniger beleuchtet. Verhandeln ist ein Begriff, der meist dem politischen Geschehen zugeordnet wird. Verhandeln und Verhandlungen werden oft in einem Atemzug mit Beendigung eines Streiks, Streit um mehr Lohn oder einer Heraufsetzung der Arbeitsstunden pro Woche benannt.
Bei SCHMIDT und BECK lassen sich jedoch Ansätze der Zusammenführung beider Begrifflichkeiten entdecken. Folgt man den Ausführungen der Autoren, kann man daraus schließen, dass Verhandeln infolge des Prozesses der Individualisierung eine immer größere Bedeutung innerhalb zwischenmenschlicher Beziehungen erlangt.
Aus den hier aufgeführten Voraussetzungen lässt sich die Notwendigkeit der Bearbeitung dieser Thematik ableiten. Dementsprechend bezieht sich die folgende Arbeit auf die nähere Untersuchung der Bedeutung der Kompetenz Verhandeln innerhalb von heterosexuellen Paarbeziehungen. Um die Veränderung des Verhaltens bezüglich der Partnerschaften deutlich hervortreten zu lassen, basiert die vorliegende Kleinstudie auf einem Vergleich der Generationen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsfrage und Gliederung
- Theoretische Grundlagen
- Skizzierung des Beck'schen Individualisierungstheorems
- Die vorindustrielle eheliche Gemeinschaft
- Die erste Hälfte der ersten Moderne
- Die Anfänge des Systems sozialer Sicherung
- Die Anfänge der Freisezung der Frau
- Individualisierungerscheinungen in der Postmoderne
- Sozialisation & Gesellschaft
- Sozialisationstheoretischer Ansatz von Hurrelmann
- Geschichtlicher Exkurs
- Weimarer Republik und Herrschaft der Nationalsozialisten
- Kriegs- und Nachkriegszeit
- DDR
- Begriffsklärung
- Generation
- Verhandeln
- Zweierbeziehung
- Skizzierung des Beck'schen Individualisierungstheorems
- Ansätze der Forschung
- Formulierung der Annahmen
- Empirische Grundlagen und Auswertung
- Methodik
- Merkmale qualitativer Sozialforschung
- Das qualitative Interview
- Das problemzentrierte Interview
- Durchführung und Beschreibung der Interviews
- Die Befragten: Auswahl und Charakteristika
- Methodische Vorgehensweise der Auswertung
- Auswertung
- Die Interviews im allgemeinen Vergleich der Generationen
- Datenauswertung mit speziellem Bezug auf die Annahmen
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Methodik
- Ansätze zur weiteren Bearbeitung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht Paarbeziehungen im intergenerationellen Vergleich, fokussiert auf die Verhandlungsprozesse innerhalb dieser Beziehungen als Folge der Individualisierung. Ziel ist es, die unterschiedlichen Strategien und Herausforderungen in Paarbeziehungen verschiedener Generationen zu analysieren und zu verstehen.
- Der Einfluss des Beck'schen Individualisierungstheorems auf Paarbeziehungen
- Intergenerationelle Unterschiede in der Verhandlung von Rollen und Aufgaben innerhalb von Paarbeziehungen
- Die Bedeutung von Kommunikation und Verhandlungskompetenz für gelingende Paarbeziehungen
- Der Vergleich verschiedener methodischer Ansätze zur Erforschung von Paarbeziehungen
- Der Einfluss gesellschaftlicher Veränderungen auf die Dynamik von Paarbeziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Diplomarbeit ein und beschreibt die Forschungsfrage sowie die Gliederung der Arbeit. Sie benennt die Relevanz des Themas im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen und individualisierungsprozessen.
Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es skizziert das Beck'sche Individualisierungstheorem und erläutert dessen Relevanz für das Verständnis von Paarbeziehungen. Weiterhin werden sozialisationstheoretische Ansätze diskutiert und zentrale Begriffe wie „Generation“, „Verhandeln“ und „Zweierbeziehung“ definiert. Der geschichtliche Exkurs beleuchtet den Einfluss von gesellschaftlichen Umbrüchen auf die Entwicklung von Paarbeziehungen in verschiedenen Epochen, von der Weimarer Republik über die NS-Zeit bis zur DDR. Diese historische Perspektive liefert einen wichtigen Kontext für den intergenerationellen Vergleich.
Ansätze der Forschung: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Forschungsansätze zur Untersuchung von Paarbeziehungen. Es werden die Arbeiten von Ulrich Beck und Elisabeth Beck-Gernsheim, Günter Schmidt, Karl Lenz, Yves Cocard, Roger Fisher und William Ury sowie Matthias Schranner besprochen und in Bezug auf die Forschungsfrage gesetzt. Diese Zusammenstellung verschiedener Perspektiven unterstreicht die Vielschichtigkeit des Themas und liefert eine fundierte Basis für die eigene empirische Untersuchung.
Formulierung der Annahmen: Hier werden die Annahmen formuliert, die der empirischen Untersuchung zugrunde liegen. Diese Annahmen leiten die Forschungsarbeit und geben den Rahmen für die Interpretation der Ergebnisse vor. Sie beinhalten voraussichtliche Zusammenhänge zwischen Individualisierung, Generation und den Verhandlungsprozessen in Paarbeziehungen.
Empirische Grundlagen und Auswertung: Das Kapitel beschreibt die Methodik der empirischen Untersuchung, insbesondere die qualitative Forschung mit problemzentrierten Interviews. Die Auswahl und Charakteristika der befragten Personen aus verschiedenen Generationen werden detailliert erläutert. Die Auswertung der Interviews umfasst einen Vergleich der Generationen und eine detaillierte Analyse im Bezug auf die zuvor formulierten Annahmen. Der Fokus liegt auf der Bedeutung der Verhandlungskompetenz, der Produktion von Gemeinsamkeiten und der Abänderung traditioneller Arbeitsteilung innerhalb der Paarbeziehungen.
Ansätze zur weiteren Bearbeitung: Dieses Kapitel skizziert mögliche Ansätze für zukünftige Forschungsprojekte, um die Erkenntnisse dieser Arbeit weiter zu vertiefen und zu erweitern. Es werden offene Fragen und ungeklärte Aspekte benannt, die weiterer Forschung bedürfen.
Schlüsselwörter
Paarbeziehungen, Individualisierung, Intergenerationeller Vergleich, Verhandlung, Kommunikation, Sozialisation, Generationen, qualitative Sozialforschung, problemzentriertes Interview, Rollenverteilung, Arbeitsteilung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Paarbeziehungen im intergenerationellen Vergleich
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht Paarbeziehungen im intergenerationellen Vergleich, mit dem Fokus auf die Verhandlungsprozesse innerhalb dieser Beziehungen als Folge der Individualisierung. Ziel ist die Analyse und das Verständnis unterschiedlicher Strategien und Herausforderungen in Paarbeziehungen verschiedener Generationen.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf dem Beck'schen Individualisierungstheorem und sozialisationstheoretischen Ansätzen von Hurrelmann. Es wird ein geschichtlicher Exkurs von der Weimarer Republik bis zur DDR unternommen, um den Einfluss gesellschaftlicher Umbrüche auf die Entwicklung von Paarbeziehungen zu beleuchten. Zusätzlich werden verschiedene Forschungsansätze von verschiedenen Autoren (u.a. Ulrich Beck und Elisabeth Beck-Gernsheim, Günter Schmidt, Karl Lenz, Yves Cocard, Roger Fisher und William Ury sowie Matthias Schranner) diskutiert.
Welche Forschungsfrage wird bearbeitet?
Die Arbeit untersucht, wie sich Individualisierungsprozesse auf die Verhandlung von Rollen und Aufgaben in Paarbeziehungen verschiedener Generationen auswirken. Dabei wird der Einfluss von Kommunikation und Verhandlungskompetenz auf gelingende Paarbeziehungen analysiert.
Welche Methodik wird angewendet?
Es wird qualitative Sozialforschung mit problemzentrierten Interviews eingesetzt. Die Auswahl der Befragten aus verschiedenen Generationen wird detailliert beschrieben. Die Auswertung umfasst einen intergenerationellen Vergleich und eine detaillierte Analyse im Bezug auf die formulierten Annahmen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den theoretischen Grundlagen, ein Kapitel zu den Forschungsansätzen, die Formulierung der Annahmen, die empirischen Grundlagen und Auswertung sowie abschließende Ansätze zur weiteren Bearbeitung. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Paarbeziehungen, Individualisierung, Intergenerationeller Vergleich, Verhandlung, Kommunikation, Sozialisation, Generationen, qualitative Sozialforschung, problemzentriertes Interview, Rollenverteilung, Arbeitsteilung.
Welche Ergebnisse werden erwartet?
Die Arbeit erwartet Ergebnisse über die unterschiedlichen Strategien und Herausforderungen in Paarbeziehungen verschiedener Generationen, den Einfluss der Individualisierung auf die Verhandlung von Rollen und Aufgaben, sowie die Bedeutung von Kommunikation und Verhandlungskompetenz für gelingende Paarbeziehungen. Die Ergebnisse fokussieren auf die Verhandlungskompetenz, die Produktion von Gemeinsamkeiten und die Abänderung traditioneller Arbeitsteilung innerhalb der Paarbeziehungen.
Welche Annahmen liegen der Arbeit zugrunde?
Die Annahmen leiten die Forschungsarbeit und geben den Rahmen für die Interpretation der Ergebnisse vor. Sie beinhalten voraussichtliche Zusammenhänge zwischen Individualisierung, Generation und den Verhandlungsprozessen in Paarbeziehungen. Diese Annahmen werden im entsprechenden Kapitel detailliert formuliert.
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- Julia Knauer (Author), 2004, Paarbeziehungen im intergenerationellen Vergleich - Verhandeln als Folge der Individualisierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29705