In den letzten Jahren hat sich die Kritik an international tätigen Unternehmen wieder vermehrt. Aus Anlass von „Globalisierungs-“ Gipfeln und Treffen der Weltwirtschaft, etwa in Seattle oder Davos, kam es zu einer Zunahme an Protestkundgebungen und Aktionen, um auf vermeintliche Missstände im globalen Wirtschaftssystem aufmerksam zu machen: „Die Welt ist keine Ware“2 lautet die Botschaft der selbst ernannten Globalisierungskritiker. Protest und Skepsis richten sich jedoch nicht nur gegen eine allgemeine „Verwirtschaftlichung“, sondern Kritiker suchen sich immer wieder namhafte (westliche) Branchen und Firmen heraus,3 um anhand derer Praktiken auf Mängel und Fehlverhalten hinzuweisen. Egal ob Nestle in den achtziger Jahren wegen Milchpulver, Shell wegen Umwelt- und Politskandalen Mitte der Neunziger, oder die Textilbranche wegen den Arbeitsverhältnissen in ihren Zulieferbetrieben: Immer wieder wurden Fälle publik, in denen „global player“ bei weitem nicht so agierten, wie es den Moralvorstellungen insbesondere in ihren westlich-industrialisierten Heimatländern entsprach. Durch die Veröffentlichung der jeweiligen Vergehen konnte regelmäßig so starker Druck erzeugt werden, dass die Firmen zum Einlenken und zum Verändern ihres wirtschaftlichen Handelns bereit waren. Dies geschah weniger aus moralischen, als vielmehr aus ökonomischen Überlegungen – ging es doch um ihren guten Namen und damit um ihre Betriebsergebnisse. Ziel dieser Arbeit ist es, am Beispiel des amerikanischen Sportartikelfabrikanten Nike zu zeigen, wie ein Multinationales Unternehmen (MNU) auf solche Kritik reagiert und welche Strategien es verwendet, um sein über viele Jahre teuer aufgebautes Image zu bewahren und zu pflegen.
Inhaltsverzeichnis
- I. EINLEITUNG
- II. EINIGE BEGRIFFLICHKEITEN
- III. FALLSTUDIE
- 1. AUSGANGSLAGE – DIE ERFOLGSGESCHICHTE DES UNTERNEHMENS
- 2. BEGINN DER KRITIK BEZÜGLICH DER „SWEATSHOP“-PRAXIS
- 3. NEUORIENTIERUNG UND UNTERNEHMENSETHISCHE AUSRICHTUNG
- 4. AUS BÖSER ERFAHRUNG KLUG GEWORDEN? WEITERHIN HERRSCHT SKEPSIS
- IV. SCHLUSSBEMERKUNG UND AUSBLICK
- V. LITERATUR
- VI. ANHANG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Reaktion eines multinationalen Unternehmens auf Kritik an seinen Geschäftspraktiken. Am Beispiel von Nike Inc. wird analysiert, wie das Unternehmen auf Vorwürfe bezüglich seiner Produktionsbedingungen reagiert und welche Strategien es zur Bewahrung seines Images einsetzt. Der Fokus liegt auf der Rolle der Unternehmensethik im Kontext der Globalisierung und der Frage, inwieweit Unternehmen Verantwortung übernehmen (können und sollen).
- Unternehmensethik und Globalisierung
- Reaktionen von multinationalen Unternehmen auf Kritik
- Imagepflege und -bewahrung
- Der „Code of Conduct“ als Instrument der Selbstbindung
- Verantwortung multinationaler Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
I. EINLEITUNG: Die Einleitung beleuchtet die zunehmende Kritik an international tätigen Unternehmen im Kontext der Globalisierung und verweist auf Beispiele wie Nestle und Shell. Sie führt in die Fallstudie über Nike ein und benennt das Ziel der Arbeit: die Analyse der Reaktion Nikes auf Kritik und die Strategien zur Imagepflege. Die Einleitung etabliert den Kontext der globalen Kritik an Unternehmensethik und führt den Fokus auf Nike als Fallbeispiel ein, welches die folgenden Kapitel näher beleuchten werden. Der kritische Diskurs um Globalisierung und wirtschaftliches Handeln großer Unternehmen wird hierbei als Ausgangspunkt für die darauffolgende Fallstudie gesetzt.
II. EINIGE BEGRIFFLICHKEITEN: Dieses Kapitel klärt grundlegende Begriffe. Der Begriff der Globalisierung wird definiert und in verschiedene Prozesse zerlegt. Es werden die Ursachen der Globalisierung analysiert und der Begriff der Unternehmensethik wird in den Kontext des wirtschaftlichen Handelns eingeordnet. Hierbei werden die komplexen und vielschichtigen Aspekte der Globalisierung erörtert, beginnend mit einer allgemeinen Definition und deren Zerlegung in fünf verschiedene Prozesse. Die Ursachen für die Globalisierung werden ebenfalls analysiert und bilden eine Grundlage für das Verständnis der dargestellten Fallstudie.
III. FALLSTUDIE: Die Fallstudie untersucht Nike Inc. Sie beschreibt zunächst die Erfolgsgeschichte des Unternehmens und den Beginn der Kritik an seiner „Sweatshop“-Praxis. Im Mittelpunkt steht die Neuorientierung des Unternehmens und die Einführung eines „Code of Conduct“. Der Verlauf der Unternehmensreaktion, beginnend mit der Darstellung seiner Erfolgsgeschichte, führt über die öffentliche Kritik an den Produktionsbedingungen bis hin zu den unternommenen Maßnahmen zur Anpassung. Die Einführung des „Code of Conduct“ wird detailliert untersucht, ebenso wie die Frage, ob es sich dabei nur um eine Marketingmaßnahme oder ein glaubwürdiges Engagement handelt. Die anhaltende Skepsis gegenüber Nike wird ebenfalls thematisiert und eingeordnet.
Schlüsselwörter
Unternehmensethik, Globalisierung, Multinationale Unternehmen (MNU), Nike, Code of Conduct, Sweatshops, Imagepflege, Verantwortung, Kritik, Selbstbindung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Reaktion eines multinationalen Unternehmens auf Kritik an seinen Geschäftspraktiken (Nike Fallstudie)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Reaktion des multinationalen Unternehmens Nike Inc. auf Kritik an seinen Geschäftspraktiken, insbesondere die Vorwürfe bezüglich „Sweatshop“-Praxis. Der Fokus liegt auf der Rolle der Unternehmensethik im Kontext der Globalisierung und der Frage nach der unternehmerischen Verantwortung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie Unternehmensethik und Globalisierung, Reaktionen multinationaler Unternehmen auf Kritik, Imagepflege und -bewahrung, den „Code of Conduct“ als Instrument der Selbstbindung und die Verantwortung multinationaler Unternehmen.
Welche Struktur hat die Arbeit?
Die Arbeit ist gegliedert in eine Einleitung, ein Kapitel zu grundlegenden Begriffen (Globalisierung und Unternehmensethik), eine detaillierte Fallstudie zu Nike Inc. mit den Phasen der Erfolgsgeschichte, der Kritik, der Neuorientierung und der anhaltenden Skepsis, eine Schlussbemerkung und einen Ausblick, sowie Literaturverzeichnis und Anhang.
Wie wird die Fallstudie zu Nike aufgebaut?
Die Fallstudie zu Nike beschreibt zunächst die Erfolgsgeschichte des Unternehmens und den Beginn der Kritik an seinen Produktionsbedingungen. Im Mittelpunkt steht die Analyse der unternehmerischen Neuorientierung und die Einführung eines „Code of Conduct“. Es wird untersucht, ob diese Maßnahmen ein glaubwürdiges Engagement darstellen oder nur Marketingstrategien sind.
Welche Begriffe werden definiert?
Die Arbeit definiert zentrale Begriffe wie Globalisierung und Unternehmensethik und analysiert die Ursachen der Globalisierung. Die Definitionen bilden die Grundlage für das Verständnis der dargestellten Fallstudie und der kritischen Auseinandersetzung mit den Unternehmensstrategien von Nike.
Welche Kapitel gibt es und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung (Kontext der Kritik an multinationalen Unternehmen und Zielsetzung), Begriffsbestimmungen (Globalisierung und Unternehmensethik), Fallstudie Nike (Erfolgsgeschichte, Kritik, Reaktion, „Code of Conduct“, anhaltende Skepsis), Schlussbemerkung und Ausblick, Literaturverzeichnis und Anhang.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Unternehmensethik, Globalisierung, Multinationale Unternehmen (MNU), Nike, Code of Conduct, Sweatshops, Imagepflege, Verantwortung, Kritik, Selbstbindung.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
(Die konkreten Schlussfolgerungen sind nicht im Inhaltsverzeichnis explizit genannt und müssten aus dem vollständigen Text entnommen werden. Der Ausblick im letzten Kapitel gibt jedoch Hinweise auf die möglichen Schlussfolgerungen.)
- Arbeit zitieren
- Christoph Fenner (Autor:in), 2002, Politische Verantwortung privater Unternehmen im Zeitalter der Globalisierung? Das Beispiel Nike, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29723