„Die Aufgabe der deutschen Schule ist es, gemeinsam mit den anderen nationalsozialistischen Erziehungsmächten, aber mit den ihr gemäßen Mitteln die Jugend unseres Volkes zu körperlich, seelisch und geistig gesunden und starken deutschen Männern und Frauen zu erziehen, die, in Heimat und Volkstum fest verwurzelt, ein jeder an seiner Stelle zum vollen Einsatz für Führer und Volk bereit sind.“
So definiert Adolf Hitler in „Mein Kampf“ die Aufgaben, welche die Lehrer und die Schule im Allgemeinen gegenüber der jungen deutschen Generation haben. Und darum soll es auch in meiner Studienarbeit gehen. Ich werde versuchen, die Schule im Dritten Reich und den Umgang mit den Schülern in der Zeit Hitlerdeutschlands im Hinblick auf Erziehung und Pädagogik und an Hand von einigen Unterrichtsfächern etwas genauer zu untersuchen. Ich möchte dazu einen Einblick in die Lehrpläne geben und auf methodische Anweisungen an die Lehrer eingehen, welche entweder von Hitler selbst oder von zum Beispiel Doktor Bernhard Rus, Reichsbildungs- und Erziehungsminister, und Baldur von Schirach, Reichsjugendführer, herausgegeben wurden.
Welche Ziele verbargen sich hinter den Lehrinhalten und welche nationalsozialistischen, rassistischen und antisemitischen Anschauungsweisen wurden offen dargelegt und unterrichtet? Wie und was sollte gelehrt werden, welche Methoden wandte man an, und wie war der Umgang mit den Kindern und Jugendlichen in der Schule und auch bei außerschulischen Aktivitäten? Um die Beantwortung dieser und noch einiger anderer Fragen soll es in dieser Studienarbeit gehen.
Dazu werde ich als erstes auf ganz allgemeine Dinge des Schulalltags eingehen, um einen besseren Überblick über das Dasein als Schüler in den nationalsozialistischen Schulen geben zu können. Als zweites werde ich dann, wie oben schon erwähnt, auf verschiedene Unterrichtsfächer eingehen und diese auf ihre Ideologie, Pädagogik und Erziehung hin etwas genauer untersuchen. Es wird sich dabei um die Fächer Leibeserziehung, Deutsch- und Literaturunterricht und Geschichte handeln. Ich habe gerade diese Fächer ausgewählt, weil man an ihnen meiner Meinung nach besonders deutlich die Bildungsziele der Nazis nach verfolgen kann. Danach werde ich noch auf die Hitlerjugend eingehen, weil diese sozusagen die außerschulische Eingriffsmöglichkeit des NS-Regimes in das Leben der Kinder und Jugendlichen darstellte.[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine Richtlinien im Schulalltag
- Die nationalsozialistische Leibeserziehung
- Deutsch- und Literaturunterricht im Nationalsozialismus
- Geschichtsunterricht im Nationalsozialismus
- Die Hitlerjugend
- Entstehung und Entwicklung
- Gliederung und Struktur der Hitlerjugend
- Erziehung und Pädagogik in der Hitlerjugend
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit befasst sich mit der Rolle der Schule und Erziehung im Nationalsozialismus. Ziel ist es, die nationalsozialistische Pädagogik im Kontext des Unterrichts und der Hitlerjugend zu analysieren. Die Arbeit untersucht, wie die Schule als Instrument der NS-Propaganda und -Ideologie eingesetzt wurde, welche Ziele die NS-Pädagogik verfolgte und welche Methoden im Unterricht und bei außerschulischen Aktivitäten angewandt wurden.
- Die Rolle der Schule in der NS-Ideologie und -Propaganda
- Die nationalsozialistischen Lehrinhalte und Methoden im Unterricht
- Die Einbindung der Hitlerjugend in die nationalsozialistische Erziehung
- Die Bedeutung der Leibeserziehung und der Charakterbildung für die NS-Pädagogik
- Die Auswirkungen der NS-Pädagogik auf die jungen Menschen im Dritten Reich
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Zielsetzung und den Aufbau der Studienarbeit vor und führt ein in die Grundzüge der NS-Pädagogik. Kapitel 2 beleuchtet die allgemeinen Richtlinien des Schulalltags im Dritten Reich, die von der nationalsozialistischen Ideologie geprägt waren. Kapitel 3 untersucht die nationalsozialistische Leibeserziehung als ein zentrales Element der NS-Pädagogik. Kapitel 4 analysiert den Deutsch- und Literaturunterricht im Nationalsozialismus, der zur Verbreitung der NS-Ideologie eingesetzt wurde. Kapitel 5 widmet sich dem Geschichtsunterricht im Nationalsozialismus, der die NS-Ideologie in den Vordergrund stellte. Kapitel 6 befasst sich mit der Hitlerjugend, deren Rolle in der NS-Erziehung und -Propaganda betrachtet wird.
Schlüsselwörter
Die Studienarbeit befasst sich mit Themen wie NS-Pädagogik, Schule im Nationalsozialismus, Hitlerjugend, Leibeserziehung, Deutsch- und Literaturunterricht, Geschichtsunterricht, Propaganda, Ideologie, Erziehung, Nationalsozialismus, Bildung, und Methoden.
- Arbeit zitieren
- Daniel Hahn (Autor:in), 2002, Schule und Erziehung während der Zeit des Nationalsozialismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29739