Das von Hartmann von Aue „vor (oder bald nach) 1200“ verfasste Epos „Iwein“ „prägt zusammen mit dem Erec das Bild des arthurischen Romans“ auf dem Höhepunkt mittelhochdeutscher Literatur. Aber nicht König Artus selbst, sondern Ritter seiner Tafelrunde sind Protagonisten der Romane. In den höfischen Epen „wird ein Ausschnitt aus dem Lebens- und Bewährungsweg eines ‚Ritters in der Welt‘ präsentiert.“ Doch beständige sælde und êre („Iwein“, V. 3) zu erlangen, gelingt dem Helden nicht ohne Unterstützung.
Im „Erec“ begleitet seine Minnedame Enite den Ritter, um die âventiure („Erec“, V. 3111) mit ihm zu bestehen. Im „Iwein“ hingegen ist es Lunete, die Zofe Iweins Geliebter, Königin Laudine, die des Ritters Geschick entscheidend auf verschiedene Weise bestimmt und seine Entwicklung voranbringt. Auch die Königin ist auf ihre Hilfe angewiesen, weshalb Lunete sogar die Politik des Brunnenreichs beeinflusst.
In meiner Hausarbeit richte ich den Fokus auf die Romanfigur Lunete und untersuche ihre Bedeutung im und für das Geschehen innerhalb der Erzählung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Warum hat die Dienerin mehr Handlungspotential als die Minnedame, Königin Laudine?...
- 2.2. Ermöglichung der Handlung: Lunete als Lebensretterin........
- 2.3. Prägen des Handlungsverlaufs durch Lunete
- 2.3.1 Lunete als Ehestifterin……………..\n
- 2.3.2 Einschub: Gaweins Lob\n
- 2.3.3 Lunete als Anklägerin\n
- 2.3.4 Lunete als Angeklagte.\n
- 2.4 Weichenstellung für ein gutes Ende: Lunete als umsichtige Obskurantin ......
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Bedeutung der Romanfigur Lunete im Epos „Iwein“ von Hartmann von Aue. Sie analysiert Lunetes Einfluss auf die Handlung und ihre Rolle als entscheidende Gestalterin des Handlungsverlaufs. Dabei werden die Unterschiede zwischen dem „weiblichen Ideal der hohen Minne“ und dem „persönlichen Frauenideal Hartmanns“ beleuchtet, um zu erklären, warum die Dienerin Lunete mehr Handlungspotential hat als die Minnedame, Königin Laudine.
- Die Bedeutung der Figur Lunete im Epos „Iwein“
- Die unterschiedlichen Frauenideale im arthurischen Roman
- Lunete als Lebensretterin und entscheidende Gestalterin des Handlungsverlaufs
- Lunetes strategische Fähigkeiten und ihre politische Weitsicht
- Die Rolle der Zofe als „umsichtige Obskurantin“ und ihre Bedeutung für ein gutes Ende
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt das Epos „Iwein“ von Hartmann von Aue in den Kontext der arthurischen Literatur. Sie erläutert die zentrale Rolle der Figur Lunete und die Forschungsfrage, die sich auf Lunetes Bedeutung im und für das Geschehen innerhalb der Erzählung konzentriert.
Der Hauptteil analysiert die Rolle der Figur Lunete im Epos. Er geht zunächst auf die Frage ein, warum die Dienerin mehr Handlungspotential hat als die Minnedame, Königin Laudine. Im Anschluss daran wird Lunetes Einfluss auf die Handlung untersucht, indem ihre Rolle als Lebensretterin, Ehestifterin, Anklägerin und Angeklagte beleuchtet wird. Abschließend wird Lunetes Bedeutung für die Weichenstellung für ein gutes Ende und ihre Rolle als „umsichtige Obskurantin“ betrachtet.
Schlüsselwörter
Hartmann von Aue, Iwein, Lunete, Laudine, arthurischer Roman, Frauenideal, Minnedame, Handlungspotential, Lebensretterin, Ehestifterin, Anklägerin, Angeklagte, Obskurantin, Politik, höfische Epik, mittelhochdeutsche Literatur.
- Arbeit zitieren
- Johanna Mett (Autor:in), 2015, Mehr als eine Zofe. Lunete als zentrale Romanfigur in Hartmanns von Aue "Iwein", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/298336