Das Konzil zu Konstanz wurde 1414 einberufen, um schwere Missstände in der Kirche zu beseitigen. Besonders galt es, das seit 1378 bestehende Schisma zu beenden und so die Einheit der Katholischen Kirche wieder herzustellen. Alle früheren Versuche, diesen unwürdigen Zustand zu beenden, waren fehlgeschlagen, weil sowohl der römische Papst als auch der Gegenpapst in Avignon davon überzeugt waren, ihr Amt zu Recht auszuüben.
Der letzte Versuch der Kardinäle, beide Päpste abzusetzen und einen neuen zu wählen hatte dazu geführt, dass es seit 1409 nunmehr drei Päpste gab, die alle drei davon ausgingen, dass sie das alleinige rechtmäßige Oberhaupt der Christenheit waren. 1414 waren das der aus Venedig stammende und in Rom gewählte Gregor XII., der Spanier Benedikt XII. in Avignon, und, als Nachfolger des in Pisa gewählten Papstes, der Neapolitaner Johannes XXIII.
Jeder dieser drei Amtsinhaber hatte seine Anhänger und Verteidiger, nationale Interessen spielten dabei eine große Rolle. Der deutsche König und spätere Kaiser Sigismund setzte sich energisch für eine Lösung des Konfliktes ein. Er wollte einen neutralen Tagungsort auf deutschem Boden und bestimmte Konstanz zum Ort des Konzils, gegen den Wunsch Johannes des XXIII., der ein Treffen in Italien vorgezogen hätte.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung: Aufgabe des Konzils und Standortwahl
2. Hauptteil: Das Konzil als städtisches Großereignis
2.1. Ist der Begriff „städtisches Großereignis“ für das Konzil von Konstanz 2 zutreffend?
2.2. Die Chronik Ulrichs von Richentals
2.3. Arbeitsplätze für Fremde [4]
2.4. Höchstpreise für Unterkunft und Verpflegung
3. Fazit
Literaturverzeichnis
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