In den ersten Theorien zur Elektrophysiologie des "performance monitoring" galt unerwartet negatives Feedback als Auslöser für eine feedback-error related negativity (f-ERN). In einer der vorliegenden Arbeit vorangehenden Untersuchung zur f-ERN im Rahmen des Empirischen Forschungspraktikums fand sich jedoch eine sehr starke Negativierung auf erwartet positives Feedback in einer Situation, in welcher Probanden nach dem Feedback weiterspielten. In der vorliegenden Glücksrad-EEG-Studie wurden über sechs Blöcke verschiedene Faktoren variiert, welche das Weiterspielen möglicherweise beeinflussen. Jedoch konnte das alleinige Weiterspielen die f-ERN-Befunde nicht bestätigen. Besteht Sicherheit über den weiteren Verlauf, ist also ein erzielter Gewinn nicht mehr zu nehmen, führt das zu einer starken Positivierung der Amplitude. Unter Unsicherheit, ob aus einem Gewinn nicht doch noch ein Verlust wird oder umgekehrt, unterscheiden sich die f-ERN-Amplituden der beiden Feedbackarten nicht voneinander. Insbesondere zeigten die Ergebnisse der Untersuchung, dass vor allem unterschiedliche Positivierungen nach Gewinnen die Effekte verursachten, während die Amplituden auf Verluste kaum variierten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Neuronale Grundlagen der Fehlerverarbeitung
- Die feedback-error related negativity
- Befunde des Empirischen Forschungspraktikums mit Bezug zu dieser experimentellen Arbeit
- Allgemeine Hypothesen
- Feedbacknegativierung
- Weiterspielen
- Sicherheit
- Erwartungswert
- Methode
- Probanden
- Apparate und Stimuli
- Instruktionen
- Versuchsaufbau
- Trialaufbau
- Blockaufbau
- Weiterspielen
- Sicherheit
- Erwartungswert
- EEG-Auswertung
- Nachbefragung
- Datenanalyse und statistische Hypothesen
- Feedbacknegativierung
- Weiterspielen
- Sicherheit
- Erwartungswert
- Nachbefragung
- Ergebnisse
- Fehlernegativierung
- Weiterspielen
- Sicherheit des Ausgangs
- Erwartungswert
- Nachbefragung
- Diskussion
- Hypothesengeleitete Diskussion
- Feedbacknegativierung
- Weiterspielen
- Sicherheit
- Erwartungswert
- Nachbefragung
- Vergleich der Ergebnisse mit der BART-Task
- Besonderheiten und Grenzen des Glücksradparadigmas
- Negativierung oder doch Positivierung?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die hirnelektrischen Feedbackpotentiale in verschiedenen Situationen eines Glücksspiels. Das Hauptziel ist es, den Einfluss von Faktoren wie Weiterspielen, Sicherheit und Erwartungswert auf die feedback-error related negativity (f-ERN) zu erforschen.
- Neuronale Grundlagen der Fehlerverarbeitung und die Rolle der f-ERN
- Die Auswirkungen von unterschiedlichen Spielbedingungen (z. B. Weiterspielen, Sicherheit des Ausgangs, Erwartungswert) auf die f-ERN
- Die Interpretation der Ergebnisse im Kontext des Glückspiels und der Fehlerverarbeitung im Gehirn
- Vergleich der Ergebnisse mit bestehenden Forschungsergebnissen zu Glücksspielen
- Die Limitationen des Glücksradparadigmas und mögliche zukünftige Forschungsansätze
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Kapitel bietet eine Einführung in das Thema Glücksspiel und die neurophysiologischen Grundlagen der Fehlerverarbeitung. Besonderes Augenmerk liegt auf der f-ERN und den widersprüchlichen Befunden aus vorherigen Untersuchungen.
- Methode: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Methode der Studie, einschließlich der Probanden, Stimuli, Instruktion und des Versuchsaufbaus. Es werden auch die verwendeten EEG-Geräte und -Verfahren sowie die Datenauswertung und statistische Hypothesen erläutert.
- Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Studie. Die Ergebnisse werden in Bezug auf die verschiedenen Faktoren wie Weiterspielen, Sicherheit, Erwartungswert und die Nachbefragung analysiert und diskutiert.
- Diskussion: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse im Kontext der bestehenden Forschung und der theoretischen Grundlagen diskutiert. Die Hypothesen werden überprüft und die Einschränkungen des Glücksradparadigmas werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe dieser Arbeit sind: Glücksspiel, Feedbackpotentiale, Elektroenzephalogramm (EEG), feedback-error related negativity (f-ERN), Fehlerverarbeitung, Weiterspielen, Sicherheit, Erwartungswert, Risiko, Entscheidung, neurophysiologische Prozesse.
- Arbeit zitieren
- Peter Seifert (Autor:in), Kathleen Schulz (Autor:in), 2010, Hirnelektrische Feedbackpotentiale in verschiedenen Situationen eines Glücksspiels. Eine EEG-Untersuchung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/298451