Als moderne Kinder des Ruhrgebiets, geboren in Duisburg und Oberhausen, kennen wir zahlreiche historische Industriestandorte. In unserem Leben spielen jene verstaubten Industriehallen, alte Maschinen und verrostete Rohre im Zuge der Industriekultur eine Rolle. Teils restauriert wie die Gebläsehalle des Landschaftsparks Duisburg-Nord oder die ehemalige Zinkfabrik Altenberg in Oberhausen werden an den alten Industrieschauplätzen kulturelle Veranstaltungen wie die „Ruhr Triennale“ oder aber einfach Partyreihen wie die „Jugendsünde“ abgehalten. Nichts erinnert mehr wirklich an die schwere Arbeit welche in jenen Gebäuden verrichtet wurde.
Es ist kaum vorstellbar, dass diese Anlage für unsere Vorfahren die Lebenswelt war, in der sie schufteten und ihr Geld verdienten. Nicht im Ansatz können wir uns in die Lebensverhältnisse der damaligen Zeit hineinversetzen. Das Leben im Ruhrgebiet hat sich im Zuge des Strukturwandels so stark verändert, dass wir Begriffe wie „Malochen“ und „Schuften“ nur aus Erzählungen unserer Großeltern und Eltern kennen.
Die folgende Arbeit setzt genau mit diesem Phänomen auseinander. Inwiefern haben sich das Ruhrgebiet und damit auch die Lebensumstände der Menschen im Ruhrgebiet gewandelt? In einem ersten Schritt soll der Wandel des Ruhrgebiets von etwa 1945 bis heute exemplarisch an der Stadt Oberhausen skizziert werden, welche sehr stark vom Strukturwandel geprägt wurde.
Um den Wandel der Lebensumstände zu verdeutlichen folgen in einem nächsten Schritt die Geschichten der Familienentwicklung zweierlei Ruhrgebietsfamilien. Zum einen der Familie Thiel aus Oberhausen und zum anderen der Familie Preuß aus Duisburg. Diese Entwicklungsgeschichte setzt sich aus Zeitzeugenerfahrungen und aus Interviews mit den verschiedenen Generationen zusammen. So werden die verschiedenen Generationen chronologisch aufgelistet und die Erfahrungen nach und nach dargestellt Der Fokus wird hier besonders auf die Kindheit im Ruhrgebiet gelegt. Im Zuge dieser Entwicklungsgeschichte werden die Kindheitserfahrungen vergleichend gegenübergestellt. Zudem wird der Aspekt der Bildung fokussiert, welcher vermutlich zentral für die Weiterentwicklung einer Familie im Ruhrgebiet ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufwachsen in Oberhausen – eine Ruhrgebietsstadt im Wandel der Zeit ab ca. 1945 bis heute
- 1940-1960
- 1960-1990
- 1990-heute
- Zeitzeugenerfahrungen - Entwicklung einer Familiengeschichte in Oberhausen
- 1940-1960
- 1960-1990
- 1990-heute
- Zeitzeugenerfahrungen -Entwicklung einer Familiengeschichte in Duisburg
- 1930-1960
- 1960-1980
- 1980- heute
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet den Wandel des Ruhrgebiets und die damit verbundenen Veränderungen in den Lebensumständen der Menschen. Sie fokussiert sich dabei auf die Stadt Oberhausen, die exemplarisch für die Auswirkungen des Strukturwandels steht. Die Arbeit zeichnet die Entwicklung zweier Ruhrgebietsfamilien nach, der Familie Thiel aus Oberhausen und der Familie Preuß aus Duisburg, anhand von Zeitzeugenerfahrungen und Interviews mit verschiedenen Generationen. Der Fokus liegt dabei auf der Kindheit im Ruhrgebiet und dem Einfluss der Bildung auf die Weiterentwicklung der Familien.
- Der Strukturwandel im Ruhrgebiet
- Die Entwicklung der Stadt Oberhausen
- Die Lebensumstände von Familien im Ruhrgebiet
- Kindheitserfahrungen im Ruhrgebiet
- Der Einfluss der Bildung auf die Familienentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Strukturwandels im Ruhrgebiet ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Das zweite Kapitel beleuchtet den Wandel der Stadt Oberhausen von 1945 bis heute. Es werden die Auswirkungen des Wiederaufbaus, des Wirtschaftswunders und des Niedergangs der Schwerindustrie dargestellt. Das dritte Kapitel widmet sich der Familiengeschichte der Familie Thiel aus Oberhausen. Es werden die Kindheitserfahrungen der Großeltern, der Eltern und der jüngeren Generationen im Kontext des Strukturwandels in Oberhausen beschrieben. Das vierte Kapitel befasst sich mit der Familiengeschichte der Familie Preuß aus Duisburg. Es wird die Entwicklung der Familie und die Kindheitserfahrungen der verschiedenen Generationen im Ruhrgebiet dargestellt.
Schlüsselwörter
Strukturwandel, Ruhrgebiet, Oberhausen, Duisburg, Familiengeschichte, Zeitzeugenerfahrungen, Kindheit, Bildung, Industrie, Bergbau, Dienstleistungssektor, Centro Oberhausen, Ruhr Triennale.
- Quote paper
- Marie-Christine Preuß (Author), 2013, Der Wandel der Lebensumstände der Menschen im Ruhrgebiet am Beispiel von Oberhausen. Kindheit im Ruhrgebiet, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/298522