Das Untersuchungsobjekt unserer Arbeit bildet die erste Liebesszene in Orange in Wolframs „Willehalm“. Der konkrete Untersuchungsgegenstand sind Probleme bei der Interpretation, die sich beim Leser, in Bezug auf die körperliche Vereinigung des Herrscherpaares, ergeben können.
Die vorliegende Studie leistet auf empirischer Basis einen Beitrag zur Analyse der äußerlichen Darstellungen der Themen des vorliegenden Werkes. Ausgangspunkt der Beobachtung war die heutzutage relativ ungewöhnliche Beziehung (Erkennungsszene) der Geliebten und der davon ausgehende Vergleich zur tragischen Handlung, was in diesem Zusammenhang sehr kontrastiv wirkt. Die Untersuchung soll ein klares Bild der tatsächlichen Präsenz der genau so gestalteten Episode im „Willehalm“ liefern.
Im Rahmen unserer Proseminararbeit haben wir uns zum Ziel gesetzt, eine kurze objektive Darlegung der Szene zu geben, Wolframs Werk „Willehalm“ mit der Guillaumes Vorlage zu vergleichen und eine tiefere Analyse mittels Aufgliederung der Episode in kleine, aber relevante Themenblöcke durchzuführen, um am Ende der Arbeit die wichtigsten, Funktionen der ersten Beischlafszene nennen zu können. Dieser Zielsetzung entsprechend wurde diese Proseminararbeit konzipiert und gegliedert. Bei der Anordnung des Stoffes versuchten wir die Komplexität des Themas und die vielseitigen Wechselbeziehungen zwischen seinen Komponenten zu veranschaulichen.
Die vorliegende Proseminararbeit gliedert sich insgesamt in drei Kapitel: eine Einleitung, einen Hauptteil und ein Fazit. Zum besseren Verständnis der Arbeit wurde der Hauptteil in weitere fünf Unterkapitel aufgeteilt. Diese Teilesind als eine theoretische Einführung in die Problematik zu verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil: Die erste Liebeszene
- Französische Quellen: Vergleich mit „Aliscans“
- Balancierte Funktion
- Die wechselseitige Gabe von Funktionen der Herrschaft in Orange und die katalysatorische Funktion der Vereinigung
- Stilistische Funktion
- Erotisches Grundmotiv
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Proseminararbeit analysiert die erste Liebeszene in Wolframs „Willehalm“ und untersucht die Interpretationsprobleme, die sich im Zusammenhang mit der körperlichen Vereinigung des Herrscherpaares ergeben können. Die Arbeit befasst sich mit der Darstellung der Themen im Werk und vergleicht die Beziehung des Geliebtenpaares mit der tragischen Handlung. Ziel ist es, die Präsenz dieser Episode im „Willehalm“ aufzuzeigen und die wichtigsten Funktionen der ersten Beischlafszene zu identifizieren.
- Vergleich von Wolframs „Willehalm“ mit der Guillaumes Vorlage
- Analyse der Funktion der Liebeszene im Kontext des Gesamtwerks
- Untersuchung der stilistischen Besonderheiten der Szene
- Behandlung des erotischen Grundmotivs in der Szene
- Die Bedeutung der Minne und Klage in Wolframs Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Untersuchungsobjekt und die Zielsetzung der Arbeit dar. Sie beleuchtet die Besonderheiten der Beziehung des Geliebtenpaares und die kontrastive Wirkung im Vergleich zur Handlung des Werkes. Der Hauptteil der Arbeit gliedert sich in fünf Unterkapitel. Das erste Kapitel befasst sich mit dem Vergleich der französischen Vorlage mit Wolframs „Willehalm“. Das zweite Kapitel analysiert die Funktion der Liebeszene im Kontext des Gesamtwerks. Das dritte Kapitel widmet sich der wechselseitigen Gabe von Funktionen der Herrschaft in Orange und der Vereinigung des Paares. Das vierte Kapitel untersucht die stilistischen Besonderheiten der Szene. Das fünfte Kapitel behandelt das erotische Grundmotiv.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der Minne und Klage, der Erotik und Sexualität in der mittelalterlichen Literatur, der Analyse von literarischen Werken, dem Vergleich von Texten, der Funktion von Liebeszenen in der Literatur und der Darstellung von Macht und Herrschaft in mittelalterlichen Epen.
- Arbeit zitieren
- Daniil Danilets (Autor:in), 2013, Zwischen Pflicht und Lust. Die erste erotische Szene Wolframs „Willehalm“ in Text und Bild, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299111