Aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs um knappe finanzielle Ressourcen sind Unternehmen zunehmend angehalten, ihre Entscheidungen am Interesse der Anteilseigner auszurichten. Vor diesem Hintergrund rückt die Zielsetzung einer adäquaten Umsetzung des Shareholder Value-Gedankens im Sinne einer Steigerung des intrinsischen Marktwerts des Eigenkapitals in den Mittelpunkt des unternehmerischen Geschehens. Zur Erreichung dieser Zielvorgabe sind die teilweise divergierenden Interessen von Manager und Eigentümer durch die Implementierung eines geeigneten finanziellen Anreizsystems in Einklang zu bringen. In diesem Zusammenhang rückt primär die Ausgestaltung der Bemessungsgrundlage in den Vordergrund. Entsprechend ist zu überprüfen, inwieweit die verschiedenen theoretischen sowie praxisgeläufigen Kennzahlen in der Lage sind, den definierten Beurteilungskriterien gerecht zu werden, um dadurch eine anreizkompatible Bemessungsgrundlage für die wertorientierte Managemententlohnung darzustellen. Es zeigt sich, dass weder der kaufmännische Gewinn als absolute Erfolgsgröße noch relative Ergebniskennzahlen wie der Return on Investment und der Return on Equity im Stande sind, eine Interessenharmonisierung zwischen Entscheidungsträger und Anteilseigner herbeizuführen. Auch wenn durch die Verwendung des Economic Value Added (EVA) die Möglichkeit besteht, die bestehenden Probleme, welche sich aus dem Heranziehen traditioneller Kennzahlen ergeben, zu lösen, wird deutlich, dass auch dieser dennoch nicht der Anforderung nach Anreizkompatibilität nachkommt. Im Gegensatz zum EVA eignet sich allerdings der Earnings less Riskfree Interest Charge aus theoretischer Sicht als Instrument zur Verhaltenssteuerung des Managers und ermöglicht dadurch eine zielgerichtete Umsetzung des Shareholder Value-Gedankens in der Unternehmung.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Problemstellung
- 2 Theoretische Fundierung der wertorientierten Unternehmensführung
- 2.1 Konzeptionelle Grundlagen des Shareholder Value-Gedankens
- 2.2 Hauptanwendungsbereiche der wertorientierten Unternehmensführung
- 3 Wertorientierte Managemententlohnung
- 3.1 Prinzipal-Agent-Theorie als theoretischer Bezugsrahmen
- 3.2 Funktionen und Bestandteile eines Anreizsystems
- 3.3 Anforderungen an Anreizsysteme
- 3.3.1 Anforderungen an Anreizsysteme im Allgemeinen
- 3.3.2 Spezifische Anforderungen an Bemessungsgrundlagen
- 4 Kennzahlenbasierte Bemessungsgrundlagen zur wertorientierten Managemententlohnung
- 4.1 Traditionelle Kennzahlen zur Managemententlohnung
- 4.1.1 Managemententlohnung auf Basis des kaufmännischen Gewinns
- 4.1.1.1 Allgemeine Darstellung
- 4.1.1.2 Analyse des kaufmännischen Gewinns als Bemessungsgrundlage
- 4.1.2 Managemententlohnung auf Basis von Rentabilitätskennzahlen
- 4.1.2.1 Allgemeine Darstellung
- 4.1.2.2 Analyse von Rentabilitätskennzahlen als Bemessungsgrundlage
- 4.2 Wertorientierte Kennzahlen zur Managemententlohnung
- 4.2.1 Allgemeine Darstellung des Residualgewinns
- 4.2.2 Economic Value Added (EVA)
- 4.2.2.1 Darstellung und Bestimmung der Basisgrößen
- 4.2.2.2 Analyse des EVA als Bemessungsgrundlage
- 4.2.3 Earnings less Riskfree Interest Charge (ERIC)
- 4.2.3.1 Darstellung und Bestimmung der Basisgrößen
- 4.2.3.2 Analyse des ERIC als Bemessungsgrundlage
- Analyse traditioneller Kennzahlen wie kaufmännischer Gewinn und Rentabilitätskennzahlen in Bezug auf ihre Eignung für die wertorientierte Managemententlohnung
- Bewertung des Economic Value Added (EVA) als Instrument zur wertorientierten Steuerung
- Untersuchung des Earnings less Riskfree Interest Charge (ERIC) als potenzielles Instrument zur Verhaltensteuerung von Managern
- Bewertung der Anreizkompatibilität verschiedener Kennzahlen im Kontext der Prinzipal-Agent-Theorie
- Entwicklung von Empfehlungen für die Gestaltung von Anreizsystemen zur Förderung wertorientierter Unternehmensführung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Bemessungsgrundlagen für wertorientierte Managemententlohnung. Sie analysiert die Eignung traditioneller und wertorientierter Kennzahlen zur Steuerung des Managements und Harmonisierung der Interessen von Managern und Anteilseignern. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, welche Kennzahlen am besten geeignet sind, den Shareholder Value-Gedanken in der Praxis umzusetzen.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 stellt die Problemstellung der Arbeit vor und beleuchtet den zunehmenden Wettbewerb um knappe finanzielle Ressourcen. Kapitel 2 thematisiert die theoretischen Grundlagen der wertorientierten Unternehmensführung, insbesondere den Shareholder Value-Gedanken. Kapitel 3 befasst sich mit der wertorientierten Managemententlohnung, wobei die Prinzipal-Agent-Theorie als theoretischer Bezugsrahmen dient. In Kapitel 4 werden verschiedene Kennzahlen als Bemessungsgrundlagen für die wertorientierte Managemententlohnung analysiert, sowohl traditionelle Kennzahlen wie der kaufmännische Gewinn und Rentabilitätskennzahlen als auch wertorientierte Kennzahlen wie EVA und ERIC.
Schlüsselwörter
Wertorientierte Managemententlohnung, Shareholder Value, Prinzipal-Agent-Theorie, Anreizsysteme, Kennzahlen, kaufmännischer Gewinn, Rentabilität, Economic Value Added (EVA), Earnings less Riskfree Interest Charge (ERIC)
- Quote paper
- Anonym (Author), 2014, Wertorientierte Managemententlohnung. Eine Analyse traditioneller und wertorientierter Kennzahlen als Bemessungsgrundlage, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299289