Untersuchung der Auswirkungen von Basel 3 auf die Finanzierung von KMU in Deutschland


Studienarbeit, 2014

30 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Einführung und Problemstellung
1.2 Vorgehensweise und Zielsetzung

2 Definitionen und Grundlagen
2.1 Definitionen
2.1.1 Kleine und mittelgroße Unternehmen
2.1.2 Finanzierung
2.1.3 Eigenkapital
2.1.4 Rating
2.1.5 Basel
2.2 Aktuelle Finanzierungssituation von KMU in Deutschland

3 Basel III

4 Auswirkungen auf Kreditinstitute

5 Auswirkungen von Basel III auf KMU in Deutschland

6 Fazit

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Kapitalgeber und Kapitalherkunft

Abbildung 2: Die Basler Eigenkapitalvereinbarung

Abbildung 3: Eigenmittel nach Basel III

Abbildung 4: Berechnung der Eigenkapitalquote nach Basel III

1 Einleitung

1.1 Einführung und Problemstellung

In kaum einem anderen Land der Welt haben kleine und mittlere Unternehmen (KMU) einen vergleichbar großen Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) wie in Deutschland. Mehr als 99 % aller deutschen Unternehmen definiert das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie als Unternehmen, die die Kriterien eines KMU erfüllen.1 Der Bundesverband der Deutschen Industrie sieht in den KMU sogar das „Rückgrat der deutschen Wirtschaft.“ 2

Um den Fortbestand der KMU zu sichern und den Entwicklungen im Zuge der Globalisierung Rechnung tragen zu können, ist eine ausreichende Kapitalversorgung der KMU eine grundlegende Voraussetzung. Als Finanzierungsquellen spielen dabei die Banken für KMU traditionell eine große Rolle. Im Jahr 2011 sind fast 30 % aller Investitionen der deutschen KMU über Bankkredite finanziert gewesen.3

In Zeiten einer stabilen Konjunktur und einer guten Auftragslage der deutschen KMU scheinen die Voraussetzungen zur Sicherung dieser Finanzierungsquelle gegeben zu sein. Zusätzlich sollte das historisch niedrige Zinsniveau die Stimmungslage der Unternehmen hinsichtlich ihrer zukünftigen Kapitalbeschaffung beflügeln. Trotzdem lässt sich bei den Unternehmen eine große Unsicherheit feststellen. Grund hierfür sind die als Folge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise, die im Jahr 2008 mit dem Zusammenbruch der amerikanischen Investmentbank Lehmann Brothers ihren Höhepunkt erreicht hat, überarbeiteten Richtlinien zur Bankenregulierung, welche die bisherigen Vorschriften ersetzen werden. Die KMU in Deutschland befürchten als Folge dessen große Herausforderungen und Risiken hinsichtlich ihrer Kapitalbeschaffung und eine Erhöhung der eigenen Finanzierungskosten.4

Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen der Basel III-Richtlinien auf die Kreditfinanzierung von KMU in Deutschland. Wie werden die Banken auf die geänderten Richtlinien reagieren und welche Konsequenzen resultieren daraus für die Unternehmen? Droht sogar eine neue Kreditklemme?

1.2 Vorgehensweise und Zielsetzung

Im ersten Teil der Arbeit werden Begrifflichkeiten erläutert, die für das weitere Verständnis der Ausarbeitung grundlegend sind. Dabei wird abgegrenzt, welche Bereiche innerhalb des Themengebiets untersucht werden. Des Weiteren wird auf die Besonderheiten der Finanzierung von KMU eingegangen und es findet eine Betrachtung der aktuellen Finanzierungssituation von KMU statt.

Folgend wird detailliert auf Basel III eingegangen. Welche Ziele werden beim Übergang von Basel II zu Basel III verfolgt und welche Vorgaben ändern sich wesentlich. Dabei beschränkt sich die Arbeit auf die Anpassungen, die die Finanzierung von KMU beeinflussen können. Eine detaillierte Betrachtung der sonstigen Bestandteile von Basel III ist nicht Bestandteil dieser Arbeit.

Darauf aufbauend wird beleuchtet, wie sich die Anforderungen aus Basel III auf die Kreditinstitute auswirken und welche Folgen daraus für die KMU resultieren.

Abschließend erfolgt eine Zusammenfassung der herausgearbeiteten Erkenntnisse und es wird ein Ausblick über die weitere Entwicklung eröffnet.

Ziel der Arbeit ist es, die Auswirkungen von Basel III auf die Kapitalbeschaffung von KMU über Bankkredite herauszuarbeiten. Welche Konsequenzen ergeben sich aus den neuen Vorschriften im Rahmen von Basel III auf die Kreditinstitute und wie reagieren die Banken als die für KMU bedeutendsten Fremdkapitalgeber darauf?

2 Definitionen und Grundlagen

2.1 Definitionen

2.1.1 Kleine und mittelgroße Unternehmen

In der Literatur finden sich verschiedene Definitionen von kleinen und mittelgroßen Unternehmen. Die Europäische Kommission definiert KMU seit 2005 als Unternehmen mit maximal 250 Mitarbeitern.5 Dieses Kriterium muss zwingend erfüllt sein. Darüber hinaus gilt, dass entweder der Jahresumsatz des Unternehmens die Grenze von 50 Mio. Euro nicht überschreiten oder die Bilanzsumme höchstens 43 Mio. Euro betragen darf.6

Dem gegenüber steht die Definition des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn, das im Jahr 2002 eine eigene für Deutschland geltende Definition veröffentlicht hat. Diese besagt, dass Unternehmen der Klasse „kleine und mittlere Unternehmen“ zuzuordnen sind, wenn die Mitarbeiterzahl 500 nicht überstiegen und ein Jahresumsatz von weniger als 50 Mio. Euro erzielt wird.7 Neben diesen quantitativen Kriterien beleuchtet das IfM zusätzlich qualitative Aspekte wie z.B. die Unternehmensführung oder Haftungsverhältnisse, die charakteristisch für KMU sind, um eine abschließende Kategorisierung vorzunehmen.

Die dritte vorliegende Definition entstammt aus dem Handelsgesetzbuch (HGB). Das HGB definiert in § 267 drei Größenklassen für Unternehmen in Deutschland und bezieht sich dabei stets auf Kapitalgesellschaften.

Den kleinen Kapitalgesellschaften sind Unternehmen zuzuordnen, die mindestens zwei der drei folgenden Bedingungen nicht überschreiten:

1. „4.840.000 € Bilanzsumme nach Abzug eines auf der Aktivseite ausgewiesenen Fehlbetrags (§268 Abs. 3)
2. 9.680.000 € Umsatzerlöse in den zwölf Monaten vor dem Abschlussstichtag.
3. Im Jahresdurchschnitt 50 Arbeitnehmer.“ 8

Für die Kategorie der mittelgroßen Kapitalgesellschaften legt das HGB folgende Grenzen fest, von denen mindestens zwei nicht überschritten werden dürfen:

1. „19.250.000 € Bilanzsumme nach Abzug eines auf der Aktivseite ausgewiesenen Fehlbetrags ($268 Abs. 3)
2. 38.500.000 € Umsatzerlöse in den zwölf Monaten vor dem Abschlussstichtag.
3. Im Jahresdurchschnitt 250 Arbeitnehmer.“ 9

Sollten in zwei aufeinander folgenden Geschäftsjahren die Grenzen für die mittelgroßen Kapitalgesellschaften überschritten werden, so fallen diese Unternehmen in die Kategorie der großen Kapitalgesellschaften.10

Unabhängig von den genannten quantitativen Grenzen ist ein Unternehmen zwingend den großen Kapitalgesellschaften zuzuordnen, wenn „sie einen organisierten Markt im Sinn des § 2 Abs. 5 des Wertpapierhandelsgesetzes durch von ihr ausgegebene Wertpapiere im Sinn des § 2 Abs. 1 Satz 1 des Wertpapierhandelsgesetzes in Anspruch nimmt oder die Zulassung solcher Wertpapiere zum Handel an einem organisierten Markt beantragt hat.“ 11

Für diese Ausarbeitung wird die Definition mit den aufgeführten quantitativen Grenzen nach HGB § 267 zu Grunde gelegt. Besonders im Fokus stehen die kleinen und mittelgroßen Kapitalgesellschaften. Im weiteren Verlauf werden diese beiden Klassen auch in dem Begriff „Mittelstand“ zusammengefasst. Die großen bzw. kapitalmarktorientierten Kapitalgesellschaften werden im Rahmen dieser Arbeit ebenso wenig behandelt wie Personengesellschaften.

2.1.2 Finanzierung

Der Begriff Finanzierung beschreibt im Wesentlichen alle Maßnahmen zur Kapitalbeschaffung.12 Dabei kann man Kapital noch in Geldkapital und Sachkapital unterscheiden. Geldkapital kann z.B. in Form eines Bankkredits und Sachkapital z.B. durch Breitstellung einer Maschine beschafft werden.13 Diese Arbeit beschränkt sich auf die Beschaffung von Geldkapital.

Darüber hinaus müssen weitere Untergliederungen erfolgen. So wird eine weitere Einteilung nach den Kapitalgebern und der Kapitalherkunft vorgenommen. Bei den Kapitalgebern werden Eigen- und Fremdfinanzierung voneinander abgegrenzt.

Eigenfinanzierung beschreibt die Finanzierung aus unternehmenseigenen Quellen z.B. durch Einlagenerhöhung der Eigentümer.14 Diese Finanzierungsform ist immer auf die Bereitstellung von zusätzlichem Eigenkapital ausgerichtet. Fremdfinanzierung bedeutet, dass Fremdkapital von unternehmensfremden Positionen zufließt z.B. durch einen Lieferanten- oder Bankkredit.15

Bei der Charakterisierung nach Kapitalherkunft wird zwischen Innen- und Außenfinanzierung differenziert. Innenfinanzierung beschreibt, dass das Kapital aus dem Geschäftsbetrieb innerhalb des Unternehmens stammt.16 Gängigstes Beispiel ist die Einbehaltung von erwirtschafteten Gewinnen. Dem gegenüber steht die Außenfinanzierung, bei der der Kapitalzufluss aus externen Quellen stattfindet.17 Als externe Quellen kommen sowohl Eigenkapitalgeber (=Eigenfinanzierung) als auch Fremdkapitalgeber (=Fremdfinanzierung) in Frage. Im weiteren Verlauf der Arbeit steht besonders die Fremdfinanzierung über Bankkredite im Blickpunkt.

Grundlage für das Zustandekommen einer Finanzierung ist der Kreditvertrag. Charakteristisch für den Bankkredit ist die Kapitalbereitstellung durch das Kreditinstitut zu Vertragsbeginn. Bis zum Vertragsende hat der Kreditnehmer vertraglich festgelegte Zinszahlungen und Tilgungen zu leisten. Die Tilgung kann je nach Vereinbarung laufend oder endfällig vorgenommen werden.18 Als weitere Option steht den Unternehmen die Finanzierung aus öffentlichen Fördermitteln zur Verfügung. Diese Gelder sind in der Regel zweckgebunden einzusetzen und die Bereitstellung ist begrenzt bzw. an Bedingungen geknüpft.19

Neben den klassischen genannten Finanzierungsformen gibt es weitere alternative Finanzierungsmodelle. In diese Kategorie fallen unter anderem Leasing, Factoring, Mezzanine-Finanzierung, Unternehmensanleihen oder auch Asset Backed Securities.20 Auf eine detailliertere Betrachtung der einzelnen Formen wird an dieser Stelle verzichtet.

Abbildung 1: Kapitalgeber und Kapitalherkunft

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an: Grill/Perczynski (2008), S. 359.

2.1.3 Eigenkapital

Eigenkapital oder Eigenmittel sind Gelder, die von den Eigentümern des Unternehmens bereitgestellt werden oder als erwirtschaftete Gewinne im Unternehmen bleiben.21 Eigenkapital steht Unternehmen unbefristet zur Verfügung und hat haftende Funktion in Verlustfällen. Daher wird die Eigenkapitalquote bei Unternehmen von Banken als eine entscheidende Größe gesehen, um die Bonität des Unternehmens zu beurteilen. Von außen zufließendes Eigenkapital ist für Unternehmen in der Regel teurer als Fremdkapital, da die Eigenkapitalgeber ein höheres Risiko in Kauf nehmen.22

Bei Eigenkapital muss zwischen reinem Eigenkapital und hybridem Eigenkapital unterschieden werden. Hybrides Eigenkapital sind Finanzinstrumente, die neben Eigenkapitalmerkmalen auch Eigenschaften von Fremdkapital wie z.B. eine beschränkte Haftung besitzen.23 Diese Unterscheidung wird in der Abstufung Tier I, Tier II und Tier III veranschaulicht. Dabei steht Tier I für Eigenkapital mit höchster Qualität bzw. ohne jegliche Fremdkapitalmerkmale, welches im Verlustfall uneingeschränkt haftet.24 Tier II und Tier III stehen dagegen für Eigenkapital mit niedrigerer Qualität bzw. mehr Fremdkapitalmerkmalen.

2.1.4 Rating

Rating kann als Aussage über die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kreditnehmer seinen vertraglich vereinbarten Zins- und Tilgungsleistungen während der Kreditlaufzeit fristgerecht und vollumfänglich nachkommen kann, verstanden werden.25 Beim Rating wird also die Kreditwürdigkeit bewertet und dementsprechend in verschiedene Bonitätsgrade eingestuft.26 Die Bewertung bezieht sich auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung und ist zukunftsorientiert.27 Die drei bedeutendsten Ratingagenturen sind Standard & Poors, Fitch und Moody`s. Darüber hinaus prüfen Kreditinstitute intern die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden und drücken diese Einschätzung ebenfalls in einem Rating aus. Dieses Rating ist Grundlage für die Kreditentscheidung der Bank und bestimmt die Finanzierungskosten, die der Kreditnehmer zu zahlen hat.

2.1.5 Basel

Als Folge des Zusammenbruchs des Kölner Bankhauses Herstatt ist im Jahr 1974 von den Zentralbanken der damaligen G10-Staaten der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS) gegründet worden.28 Daraus resultieren im Jahr 1988 die Empfehlungen Basel I, die eine Stärkung und Stabilisierung des Bankensektors vorsehen.29 Erstmals sind Kreditinstitute verpflichtet worden, Aktivgeschäfte nach Risiko zu bewerten und die ermittelten Risikoaktiva mit mindestens 8 % haftenden Eigenmitteln zu hinterlegen. Das Verhältnis zwischen Eigenmitteln und Risikoaktiva wird als Solvabilitätskoeffizient bezeichnet.30 Eine detaillierte Betrachtung des Solvabilitätskoeffizienten folgt in Kapitel 4.

Um durch die erhöhten Eigenkapitalanforderungen negative Auswirkungen auf die Kreditvergabe an KMU zu verhindern, ist im Zuge von Basel II ein „Mittelstandskompromiss“ entwickelt worden mit dem Ziel einer Senkung der Risikoaktiva bei Mittelstandskrediten.31 Als Folge ist eine Ausnahmeregelung getroffen worden, nach der für Unternehmen mit einem Jahresumsatz von maximal 50 Mio. Euro und für Kreditvolumina bis zu 1 Mio. Euro weniger haftendes Eigenkapital zu hinterlegen ist als für Kredite großer Unternehmen.

Die weiteren Entwicklungen in der Finanzbranche haben zu einer stetigen Erweiterung und strengeren Regulierung geführt, die als Reaktion auf die schwere Finanzkrise im Jahr 2010 mit der Veröffentlichung des Rahmenwerks Basel III ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht haben.32

Die Umsetzung der Basler Empfehlungen in europäisches Recht erfolgt durch die Capital Requirement Directive (CRD).33 Diese Inhalte werden u.a. im Kreditwesengesetz (KWG), der Solvabilitätsverordnung (SolvV), der Großkredit- und Millionenkreditverordnung (GroMiKV) und in den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) verankert und somit in deutsches Recht übertragen.

Erstmals verpflichtend anzuwenden sind diese Regularien in Deutschland ab dem 01.01.2014.34 Eine detaillierte Betrachtung von Basel III folgt in Kapitel 3.

2.2 Aktuelle Finanzierungssituation von KMU in Deutschland

Erfahrungsgemäß spielt im Mittelstand die Innenfinanzierung die bedeutendste Rolle.35 Eigenkapital in Form von einbehaltenen erwirtschafteten Gewinnen stellt die Grundlage dar für zukünftige Investitionen.

In den vergangenen Jahren hat sich die Eigenkapitalquote der deutschen KMU im Gesamten positiv entwickelt. Speziell bei kleinen KMU ist dieser Trend im letzten Jahr aber gegenläufig.36 Grund hierfür sind die niedrigen Zinsen für Fremdkapital.37 Denn neben der Innenfinanzierung ist der Bankkredit als externe Finanzierungsform die wichtigste Kapitalquelle für mittelständische Unternehmen.38 Da die KMU bei dem derzeitigen niedrigen Zinsniveau Zugang zu sehr günstigem Fremdkapital haben, fehlen bei kleinen KMU oft die Anreize zum Aufbau von Eigenkapital. Verstärkenden Einfluss auf diese Geschäftspolitik hat der steuerliche Effekt von Fremdkapitalzinsen.39

Die Definition von KMU nach dem HGB schließt eine Inanspruchnahme des Kapitalmarkts zur Finanzierung aus, sodass dieser Weg als Quelle sowohl für Eigen- als auch für Fremdkapital nicht zur Verfügung stehen kann. Alternative Finanzierungsformen wie z.B. Mezzaninekapital spielen nur eine untergeordnete Rolle.40

Die Marktanteile verdeutlichen die Bedeutung der Kreditinstitute als Kapitalquelle der KMU. Doch gerade die Bankenbranche befindet sich seit Jahren im Umbruch. Nach der Bankenkrise ist die Dresdner Bank mit der Übernahme durch die Commerzbank als klassischer Kreditgeber des Mittelstands vom Markt verschwunden, wodurch für viele KMU ein wichtiger Partner für Finanzierungen weggebrochen ist. Dadurch ist die Bedeutung der dezentral organisierten Banken wie die Sparkassen und Genossenschaftsbanken für den Mittelstand gewachsen. Im Jahr 2012 sind ca. 60 Prozent aller Mittelstandskredite von dieser Bankengruppe vergeben worden.41

Zusätzlich werden ab dem 01.01.2014 die neuen Eigenkapitalrichtlinien Basel III in Kraft treten. Dies wird zur Folge haben, dass Banken bei der Kreditvergabe neue Anforderungen an Unternehmen stellen werden.42 Die Erfüllung dieser Anforderungen hat maßgeblichen Einfluss auf das Rating des Unternehmens und somit auf die Finanzierungskosten.43

3 Basel III

Basel III beschreibt das im Jahr 2010 veröffentlichte Rahmenwerk des BCBS zur Eigenkapitalausstattung von Banken. Die Umsetzung in europäisches Recht erfolgt durch die CRD. Basel III baut auf den derzeit geltenden Pflichten namens Basel II auf und tritt zum 01.01.2014 in Kraft. Die Umsetzung der neuen Anforderungen erfolgt stufenweise bis spätestens 2019.44 Das Regelwerk Basel III beinhaltet drei Themenbereiche bzw. Säulen, die von Basel II übernommen und überarbeitet worden sind.

[...]


1 Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2012), S. 3.

2 Vgl. Bundesverband der Deutschen Industrie (2013).

3 Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2012), S. 13.

4 Vgl. Müller (2012), S. 5.

5 Vgl. Europäische Kommission (2006), S. 5.

6 Vgl. Europäische Kommission (2006), S. 5.

7 Vgl. Institut für Mittelstandsforschung (2013).

8 Vgl. HGB (2013), § 267 Abs. 1.

9 Vgl. HGB (2013), § 267 Abs. 2.

10 Vgl. HGB (2013), § 267 Abs. 4.

11 Vgl. HGB (2013), § 264d.

12 Vgl. Grill/Perczynski (2008), S. 359.

13 Vgl. Grill/Perczynski (2008), S. 359.

14 Vgl. Duden (2013).

15 Vgl. Grill/Perczynski (2008), S. 359.

16 Vgl. Gabler Wirtschaftslexikon (2013 a).

17 Vgl. Grill/Perczynski (2008), S. 359.

18 Vgl. Gabler Wirtschaftslexikon (2013 b).

19 Vgl. Kreditanstalt für Wiederaufbau (2013 a).

20 Vgl. Bankenverband (2012), S. 4.

21 Vgl. Gabler Wirtschaftslexikon (2013 c).

22 Vgl. Bankenverband (2013), S. 7.

23 Vgl. Deutsche Bundesbank (2011 a), S. 7.

24 Vgl. Deutsche Bundesbank (2011 a), S. 11.

25 Vgl. Langer/Eschenburg/Eschbach (2013), S.39.

26 Vgl. Deutsche Bundesbank (2013 a).

27 Vgl. Langer/Eschenburg/Eschbach (2013), S.39.

28 Vgl. Deutsche Bundesbank (2011 b), S. 80.

29 Vgl. BCBS (2013), S. 1.

30 Vgl. Börsennews (2013).

31 Vgl. Deutsche Kreditwirtschaft (2012), S. 7.

32 Vgl. Bankenverband (2013), S. 3.

33 Vgl. Langer/Eschenburg/Eschbach (2013), S. 34.

34 Vgl. Deutsche Bundesbank (2013 b).

35 Vgl. Kreditanstalt für Wiederaufbau (2013 b), S. 5.

36 Vgl. Statista (2013).

37 Vgl. Kreditanstalt für Wiederaufbau (2013), S. 4.

38 Vgl. Bankenverband (2012), S. 4.

39 Vgl. Kreditanstalt für Wiederaufbau (2013), S. 4.

40 Vgl. Kreditanstalt für Wiederaufbau (2013), S. 5.

41 Vgl. DSGV (2013), S. 29.

42 Vgl. Bankenverband (2012), S. 5.

43 Vgl. Langer/Eschenburg/Eschbach (2013), S. 46.

44 Vgl. Deutsche Bundesbank (2011 a), S. 5.

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Untersuchung der Auswirkungen von Basel 3 auf die Finanzierung von KMU in Deutschland
Hochschule
FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH Mannheim  (Mannheim)
Veranstaltung
Finance & Accountig
Note
1,3
Autor
Jahr
2014
Seiten
30
Katalognummer
V299290
ISBN (eBook)
9783656958567
ISBN (Buch)
9783656958574
Dateigröße
494 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
KMU, Mittelstand, Finanzierung, Basel III, Kleine und mittlere Unternehmen, Finanzierungsmöglichkeiten, Auswirkungen, Kreditklemme
Arbeit zitieren
Tobias Marsch (Autor:in), 2014, Untersuchung der Auswirkungen von Basel 3 auf die Finanzierung von KMU in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299290

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