Die vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, die wichtigen gegenwärtigen linguistischen Positionen zum Forschungsgegenstand der Intertextualität in ihrer geschichtlichen Entwicklung und in ihrem wechselseitigen Aufeinanderbezogensein darzustellen. In einem abschließenden Teil werden dann wichtige Problemfelder benannt und ein Ausblick auf die Zukunft gegeben.
Intertextualität ist ein wissenschaftlicher Begriff, der nicht originär dem linguistischen Wissenschaftsfeld entsprungen ist. Dementsprechend schwer tat sich die linguistische Forschung mit der Einordnung, Abgrenzung und textlinguistischen Definition dieses Begriffes, der in den letzten zwanzig Jahren wie kaum ein anderer gerade in der Literaturwissenschaft Aufsehen erregt hat. Entwickelt wurde er in den späten 60iger Jahren von der bulgarischen Literaturwissenschaftlerin Kristeva, die sich stützend auf das Konzept der Polyphonie des russischen Schriftstellers Bachtin dieses auf das Gebiet der Texte übertrug und damit einen neuen dynamischen, den Poststrukturalismus mitbegründenden Textbegriff hervorbrachte, der ein ganzes Forschungsfeld eröffnete.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Herleitung des Begriffes
- Die Einführung des Begriffes Intertextualität in die Linguistik durch de Beaugrande / Dressler
- Der praxisorientierte Ansatz von Broich / Pfister
- Der rezeptionsästhetische Ansatz von Holthuis 1993
- Die typologische Intertextualität
- Die referentielle Intertextualität
- Die Bedeutungskonstitution intertextueller Textwelten
- Reaktionen auf die Konzeption von Holthuis
- Die Kritik von Heinemann
- Die Kritik von Tegtmayer
- Intertextualität im Bereich von Sachtexten
- Intertextualität am Beispiel des politisch-massenmedialen Diskurses
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung und Bedeutung des Konzepts der Intertextualität in der Linguistik. Sie verfolgt das Ziel, die wichtigsten gegenwärtigen linguistischen Positionen zum Forschungsgegenstand der Intertextualität in ihrer geschichtlichen Entwicklung und ihrem wechselseitigen Aufeinanderbezogensein darzustellen. Im abschließenden Teil werden wichtige Problemfelder benannt und ein Ausblick auf die Zukunft gegeben.
- Die historische Entwicklung des Intertextualitätsbegriffs
- Die verschiedenen Ansätze zur Definition und Analyse von Intertextualität in der Linguistik
- Die Rolle von Intertextualität in der Kommunikation und Textproduktion
- Die Bedeutung von Intertextualität für das Verständnis von Texten und Diskursen
- Aktuelle Forschungsfragen und Herausforderungen im Bereich der Intertextualitätsforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit dar. Kapitel 1 behandelt die Herleitung des Begriffs Intertextualität und seine Entstehung außerhalb der Linguistik. Kapitel 2 beleuchtet die Einführung des Intertextualitätsbegriffs in die Linguistik durch de Beaugrande und Dressler, die ihn als eine der sieben konstitutiven Bedingungen der Textualität definieren. Kapitel 3 widmet sich dem praxisorientierten Ansatz von Broich und Pfister, die eine präzisere Taxonomie für die textanalytische Arbeit entwickeln. Kapitel 4 stellt den rezeptionsästhetischen Ansatz von Holthuis vor, der verschiedene Formen der Intertextualität unterscheidet. Kapitel 5 behandelt kritische Reaktionen auf Holthuis' Konzeption. Kapitel 6 untersucht die Bedeutung von Intertextualität im Bereich von Sachtexten, am Beispiel des politisch-massenmedialen Diskurses. Das Fazit und der Ausblick fassen die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und geben einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Intertextualität, Textualität, Linguistik, Literaturwissenschaft, Poststrukturalismus, Textanalyse, Textsorten, Prätext, Kommunikation, Diskurs, Rezeption, Bedeutungskonstitution.
- Arbeit zitieren
- Peter Tausch (Autor:in), 2015, Darstellung des Forschungsstandes und die Diskussion um den Begriff Intertextualität, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299562