Idole und Stars haben eine geradezu magische Anziehungskraft auf junge
Menschen, aber nicht nur auf Jugendliche wirken Idole oft lebensbestimmend,
auch Erwachsene brauchen Vorbilder, Menschen, die sich im Leben bewährt
haben, oder durch ihren Lebenswandel ansprechend wirken. Wer blickt nicht
gern zu Menschen auf, die es verstehen, durch ihre Ausstrahlung den Erfolg an
sich zu ziehen. Es ist zu beobachten, dass Geld, Macht, freigelebte Sexualität
und all diese Dinge immer mehr das gesellschaftliche Leben und das Leben
unserer Kinder und Jugendlichen bestimmen. Musikstars, Filmhelden, Angehörige
von Königs- und Adelsfamilien sowie erfolgreiche Geschäftsleute bestimmen
die Titelseiten auf unseren Illustrierten und sie diktieren die Medienlandschaft.
Je mehr Skandale und Verrücktheiten sie zu bieten haben, um so beliebter
scheinen sie bei den Menschen zu sein. Es ist erstaunlich, wie sehr sich
die Werte und Wünsche der Menschen in den letzten Jahren verändert haben,
wie sehr es unsere Gesellschaft solchen „Idolen“ ermöglicht hat, erfolgreich zu
sein.
Im religiösen Leben gibt es Menschen und Gruppierungen, die wir wegen ihres
Engagement bewundern. Der Eichstätter Bischof Dr. Walter Mixa schreibt in
seinem Buch: „Mit Christus ins dritte Jahrtausend“:
„Wir katholischen Christen sind immer wieder überrascht, wenn wir feststellen,
mit welcher Ausdauer und Zielstrebigkeit die Zeugen Jehovas für ihre Lehre
eintreten. Stundenlang stehen sie an den wichtigsten Plätzen unserer Städte und
scheuen sich nicht, bei Hausbesuchen die Bewohner mit ihrer Überzeugung
bekannt zu machen. Immer wieder fällt uns auch auf, dass Muslime keine Angst
haben, ihren Glauben zu bezeugen. Ob am Arbeitsplatz oder im Krankenhaus, in
der Familie oder in der Freizeit, sie halten ihre Gebetszeiten ein; viele von ihnen
rollen ihren Gebetsteppich aus und sprechen in Andacht ihr Gebet. Wir sind
über einen derartigen Mut oftmals überrascht und teilweise auch beschämt.1
Die christlichen Gemeinschaften in Europa, und insbesondere die römischkatholische
Kirche, stehen vor einer großen Herausforderung, haben wir uns
doch mit einem Glaubens- und Sittenzerfall auseinanderzusetzen, wie es ihn
wohl noch nie in der Geschichte Europas gegeben hat. Freie oder „selbstgestrickte“ Religiosität, Esoterik bzw. religiöse Gleichgültigkeit
bestimmen unser christliches Abendland. [...]
1 Mixa Walter: Mit Christus ins dritte Jahrtausend: Zuspruch und Herausforderung:
1. Auflage München: Don Bosco Verlag, 1998, S. 92
Inhaltsverzeichnis
- O. Einleitung
- 1. Zur Biographie Don Boscos
- 1.1 Allgemeines
- 1.2 Kindheit und Jugend: Zwischen Hoffnungslosigkeit und Gottvertrauen
- 1.3 Priesterausbildung: Schwierigkeiten und Lichtblicke
- 1.4 Sein priesterlicher Weg
- 1.5 Heiligsprechung: Der Kirche leuchtendes Vorbild
- 2. Wirtschaftliche, soziale, politische und kirchliche Situation Italiens im 19. Jahrhundert
- 2.1 Wirtschaftliche Entwicklung: Ein skizzenhafter Überblick
- 2.2 Politische Wirren und Bedrohung des Kirchenstaates
- 2.2.1 Politische Unruhen: Auswirkungen der französischen Revolution auf Italien und Europa
- 2.2.2 Bedrohung des Kirchenstaates: Ist das Papsttum in der Krise?
- 3. Kirchenbild, Spiritualität und pastorale Praxis bei Don Bosco
- 3.1 Die Ekklesiologische Grundüberzeugung Don Boscos
- 3.1.1 Allgemeine Einleitung
- 3.1.2 Exkurs: Der Theozentrismus im Denken Don Boscos unter Berücksichtigung der Metaphysik des Thomas von Aquin und der Theologie des Franz von Sales
- 3.1.3 Don Boscos Treue zum Papst
- 3.1.4 Kirche als universelles Heilsangebot
- 3.2 Die tragenden Säulen seiner Frömmigkeit
- 3.2.1 Der Gehorsam gegenüber Gott als Grundtugend seines priesterlichen Lebens
- 3.2.2 Seine Eucharistische Frömmigkeit
- 3.2.3 Maria: Die Liebe eines Sohnes zu seiner Mutter
- 3.1 Die Ekklesiologische Grundüberzeugung Don Boscos
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Forschungsarbeit befasst sich mit der Pädagogik Don Boscos und seiner Bedeutung für Kinder und Jugendliche in der heutigen Zeit. Sie analysiert die historische und aktuelle Relevanz seiner spirituellen Heilswege im Kontext der Postmoderne.
- Don Boscos Leben und Werk im historischen Kontext
- Die Bedeutung der christlichen Spiritualität im Leben und Werk Don Boscos
- Die Relevanz der Pädagogik Don Boscos für Kinder und Jugendliche in der heutigen Zeit
- Der Einfluss der Postmoderne auf die Pädagogik Don Boscos
- Die Anwendung der Pädagogik Don Boscos in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einem Überblick über die Biografie Don Boscos, beginnend mit seiner Kindheit, Jugend und Ausbildung zum Priester bis hin zu seinem Tod und seiner Heiligsprechung. Es folgt eine Analyse der wirtschaftlichen, sozialen, politischen und kirchlichen Situation Italiens im 19. Jahrhundert, um den historischen Kontext von Don Boscos Leben und Werk zu verstehen. Das dritte Kapitel widmet sich Don Boscos Kirchenbild, seiner Spiritualität und seiner pastoralen Praxis. Hier werden die Ekklesiologische Grundüberzeugung Don Boscos sowie die tragenden Säulen seiner Frömmigkeit dargestellt.
Schlüsselwörter
Don Bosco, Pädagogik, Spiritualität, Heilsweg, Kirche, Postmoderne, Kinder, Jugendliche, Italien, 19. Jahrhundert, Theozentrismus, Eucharistie, Maria
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- Markus Priwratzky (Author), 2004, Die Pädagogik Don Boscos damals und heute: Ein spiritueller Heilsweg für Kinder und Jugendliche in der Postmoderne, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29977