Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um einen interdisziplinären Beitrag zum Verhältnis zwischen einheimischen und zugewanderten Katholiken, das sich entgegen normativer Erwartungen vielfach als spannungsreich und konflitktträchtig erweist. Der Text ist entsprechend der beteiligten Disziplinen (Soziologie und Theologie) in zwei Teile gegliedert. Der soziologische Teil beinhaltet eine empirische Untersuchung auf der Grundlage explorativer Leitfadeninterviews. Auf die Beschreibung des Kontextes und der sich hieraus ergebenden Fragestellungen (1.1) folgt eine kurze Formulierung entsprechender Hypothesen (1.2). Im Anschluss daran wird die Methode der Datenerhebung ausführlich beschrieben, wodurch die Nachvollziehbarkeit der Herangehensweise gewährleistet ist (2.1-2.4). Den Schwerpunkt des soziologischen Teils bildet die Auswertung dreier Interviewsequenzen. Nach einer Erläuterung der Auswertungsmethode (3.1) erkläre ich die durch den begrenzten Rahmen der vorliegenden Arbeit bedingte konkrete Vorgehensweise (3.2). Bevor ich mich den Sequenzanalysen zuwende, widme ich einen kurzen Abschnitt der rechtlichen Stellung der Missionen, die einen wichtigen Hintergrund für das Verständnis der Beziehungen zwischen deutschen und muttersprachlichen Gemeinden darstellt. Auf die Sequenzanalysen (3.4-3.6) folgt eine Zusammenfassung (3.7) sowie ein Ausblick auf mögliche Weiterentwicklungen der explorativen Untersuchung (3.8). Eine kurze Schlussfolgerung rundet den ersten Teil dieser Arbeit ab.
Der theologische Teil beginnt mit einem Blick auf die kirchlichen Dokumente zur Migrantenseelsorge (4.1-4.2). In der Folge wird exemplarisch der Ansatz eines Autors zur theologischen Verhältnisbestimmung von einheimischen und zugewanderten Katholiken skizziert (5.). Im Anschluss daran wende ich mich einigen bibeltheologischen Überlegungen zum Thema des Fremden zu (6.). Dieser kurze Exkurs hat die Funktion, ein Missverständnis in Bezug auf verbreitete, irrtümlicherweise als biblisch motiviert betrachtete Rollenzuschreibungen auszuräumen. Schwerpunkt des zweiten Teils dieses Beitrags sind die theologischen Ausführungen zur Thematik der liebesbedingten Assimilation (7.1-7.4).
In einem kurzen Fazit fasse ich die wesentlichen Ergebnisse dieses Beitrags hernach noch einmal zusammen.
Inhaltsverzeichnis
- Verzeichnis der Tabellen
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- TEIL I – SOZIOLOGISCHE PERSPEKTIVEN
- 1. Kontext und Fragestellungen
- 1.1 Kontext
- 1.2 Hypothesen
- 2. Methode der Datenerhebung
- 2.1 Erstellung des Leitfadens
- 2.2 Auswahl der Interviewpartner
- 2.3 Kontaktaufnahme zu den Gesprächspartnern
- 2.4 Durchführung der Interviews
- 3. Auswertung
- 3.1 Auswahl und Erläuterung der Methode
- 3.2 Konkretes Prozedere in der vorliegenden Arbeit
- 3.3 Die rechtliche Stellung der Missionen
- 3.4 Interaktionseinbettung
- 3.5 Fall 1: Integrationssemantik
- 3.6 Fall 2: Das Verhältnis zwischen Priester und Gemeinde
- 3.7 Ergebnis
- 3.8 Ausblick aus soziologischer Perspektive
- 3.9 Schlussfolgerung
- TEIL II – THEOLOGISCHE PERSPEKTIVEN
- 4. Die Migrantenseelsorge in den kirchlichen Dokumenten
- 4.1 Gesamtkirchliche Dokumente
- 4.2 Dokumente der Deutschen Bischofskonferenz
- 5. Ansatz einer theologischen Verhältnisbestimmung
- 6. Bibeltheologische Überlegungen zum Thema des Fremden
- 7. In allem uns gleich
- 7.1 Assimilation und Liebe
- 7.2 „Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe“ (Joh 15,12)
- 7.3 Die Frage nach dem Identitätsverbleib
- 7.4 Die Teilkirche als Abbild der Weltkirche
- Fazit
- Literatur- und Dokumentenverzeichnis
- 1. Literaturverzeichnis
- 2. Dokumentenverzeichnis
- Anhang
- 1. Extensive Feinanalyse einer Teilsequenz aus Interview A
- 2. Extensive Feinanalyse einer Teilsequenz aus Interview B
- 3. Vorspann zu Fall 2, Sequenzanalyse 1 (3.4.3)
- Tabellenverzeichnis
- Tabelle 1: Samplestruktur
- Tabelle 2: Idealtypisch-vergleichende Darstellung der Seelsorge
- Abkürzungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit den pastoralen Herausforderungen der katholischen Kirche in Deutschland im Kontext der internen, multikulturellen Vielfalt. Die Arbeit analysiert die soziologischen und theologischen Perspektiven auf die Migrantenseelsorge und untersucht die Herausforderungen, die sich aus der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund für die Kirche ergeben.
- Die Rolle der Missionen in der Integration von Migranten
- Die Herausforderungen der interkulturellen Kommunikation in der Kirche
- Die Bedeutung der theologischen Grundprinzipien für die Migrantenseelsorge
- Die Frage nach der Identitätsbildung von Migranten in der Kirche
- Die Rolle der Kirche in der Förderung von Inklusion und interkulturellem Dialog
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext und die Fragestellungen der Arbeit einführt. Im ersten Teil werden soziologische Perspektiven auf die Migrantenseelsorge beleuchtet. Kapitel 1 beschreibt den Kontext der Arbeit und stellt die relevanten Hypothesen vor. Kapitel 2 erläutert die Methode der Datenerhebung, einschließlich der Erstellung des Leitfadens, der Auswahl der Interviewpartner und der Durchführung der Interviews. Kapitel 3 analysiert die gewonnenen Daten und untersucht die rechtliche Stellung der Missionen, die Interaktionseinbettung, zwei konkrete Fallbeispiele und das Ergebnis der Analyse. Der erste Teil endet mit einem Ausblick aus soziologischer Perspektive und einer Schlussfolgerung.
Der zweite Teil der Arbeit widmet sich theologischen Perspektiven auf die Migrantenseelsorge. Kapitel 4 untersucht die Migrantenseelsorge in den kirchlichen Dokumenten, sowohl auf gesamtkirchlicher als auch auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz. Kapitel 5 beleuchtet den Ansatz einer theologischen Verhältnisbestimmung. Kapitel 6 beleuchtet bibeltheologische Überlegungen zum Thema des Fremden. Kapitel 7 untersucht den Aspekt der Assimilation und Liebe, die Frage nach dem Identitätsverbleib und die Rolle der Teilkirche als Abbild der Weltkirche.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Migrantenseelsorge, Integration, interkulturelle Vielfalt, katholische Kirche, Deutschland, soziologische und theologische Perspektiven, Missionen, Identitätsbildung, Inklusion, interkultureller Dialog.
- Quote paper
- Tobias Keßler (Author), 2009, Soziologische und theologische Perspektiven auf die pastoralen Herausforderungen der katholischen Kirche in Deutschland angesichts interner, multikultureller Vielfalt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299939