Mit der Geburt beginnt bei einem jeden menschlichen Individuum ein lebenslanger Adaptionsprozess an seine Umwelt. Zu diesem Zeitpunkt setzen äußere und innere Entwicklungsprozesse ein, welche in verschiedenen Entwicklungsstadien beschrieben und deren Ergebnisse auch beobachtet werden können. Diese Gesamtentwicklung hin zu einem Individuum prägt sich bei jedem Menschen anders aus. Unterschiede im Ausprägungsgrad und zeitlichem Einsetzen sind vorhanden, die einzelnen Teilbereiche werden jedoch von jedem Menschen durchlaufen. Zu diesen Teilbereichen der Gesamtentwicklung zählen nach Payr (2011) auch die motorische sowie die kognitive Entwicklung. Beide Entwicklungen sind von einer gewissen Komplexität und wechselseitigen Interdependenz gekennzeichnet (Payr, 2011).
In der Wissenschaft wird schon länger ein Zusammenhang zwischen motorischer Aktivität und kognitiver Entwicklung vermutet. Dieser Gedanke wurde bereits im 18. Jahrhundert von den Philantropen um GutsMuths aufgefasst und praktisch umgesetzt. Als Begründer der modernen Form von Leibesübungen verfolgte dieser das Ziel, eine ganzheitliche Entwicklung von Körper und Geist anzustreben (Landessportbund Thüringen e.V., 2009). Im Laufe der Zeit wurde diese Idee immer wieder aufgegriffen und umgesetzt.
Heute gibt es bereits zahlreiche Konzepte, die sich auf den vermuteten Zusammenhang stützen, so z.B. das Konzept ,Bewegte Schule’. Hinter diesem steckt der Grundgedanke, so viel Bewegung wie möglich in den Schulalltag zu integrieren. Dazu gehören nach Thiel, Teubert und Kleindienst-Cachay (2009) beispielsweise Bewegungspausen im Unterricht, sämtliche Formen des , bewegten Lernens’, Sportunterricht oder ,bewegte Pausenhofgestaltung’. Das Konzept wird mittlerweile bereits an vielen Schulen verpflichtend eingeführt und dazu in seinen Inhalten und Begründungsmustern immer wieder verändert und angepasst.
In der modernen Forschungsdiskussion gibt es zu diesem Thema zahlreiche Untersuchungen. Als messbarer Indikator für motorische Entwicklung wird dabei größtenteils eine motorische Aktivität in Form von Bewegung oder Sport zugrunde gelegt, als Indikator für die kognitive Entwicklung eine Beurteilung anhand von Schulleistungen. Jedoch stellt sich der „Forschungsstand zum Zusammenhang zwischen motorischer Aktivität und kognitiver Entwicklung nach wie vor inkonsistent dar“ (Payr, 2011, S. 9). Auch Burrmann und Stucke (2009) kommen zu dem Ergebnis, dass neuere Studien zwar eher positive Zusammenhänge zwischen[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Motorische Entwicklung
- 1.2 Kognitive Entwicklung
- 2 Forschungsstand / Literaturübersicht
- 3 Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen motorischer Aktivität und kognitiver Entwicklung. Ziel ist es, den aktuellen Forschungsstand zu diesem Thema darzustellen und zu analysieren. Die Arbeit basiert auf einer Literaturübersicht und beleuchtet die wissenschaftliche Diskussion um den Einfluss von Bewegung auf die kognitive Leistungsfähigkeit.
- Motorische Entwicklung im Kindesalter
- Kognitive Entwicklung und ihre Phasen
- Der Zusammenhang zwischen motorischer Aktivität und kognitiver Leistung
- Aktuelle Forschungsergebnisse und deren Inkonsistenzen
- Implikationen für die Praxis (z.B. "Bewegte Schule")
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den lebenslangen Adaptionsprozess an die Umwelt. Sie betont die Bedeutung der motorischen und kognitiven Entwicklung als Teilbereiche der Gesamtentwicklung und hebt deren Komplexität und Interdependenz hervor. Die Einleitung verweist auf den lange bestehenden Verdacht eines Zusammenhangs zwischen motorischer Aktivität und kognitiver Entwicklung und nähert sich dem Thema durch einen historischen Abriss und aktuellen Beispielen wie dem Konzept der "Bewegten Schule". Sie stellt abschließend die Inkonsistenz des Forschungsstands zum Thema fest.
2 Forschungsstand / Literaturübersicht: Dieses Kapitel bietet einen detaillierten Überblick über die bestehende Literatur zum Thema. Es analysiert verschiedene Studien und Forschungsansätze, die den Zusammenhang zwischen motorischer Aktivität und kognitiver Entwicklung untersuchen. Der Schwerpunkt liegt auf der kritischen Betrachtung der verwendeten Messmethoden und der Interpretation der Ergebnisse. Die Zusammenfassung der verschiedenen Studien und Ansätze wird in diesem Kapitel präsentiert und die vorhandenen Diskrepanzen im Forschungsstand werden hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Motorische Entwicklung, Kognitive Entwicklung, Bewegung, Sport, Schulleistung, Forschungsstand, "Bewegte Schule", Interdependenz, kognitive Leistungsfähigkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Zusammenhang zwischen motorischer Aktivität und kognitiver Entwicklung
Was ist der Gegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen motorischer Aktivität und kognitiver Entwicklung. Sie analysiert den aktuellen Forschungsstand und beleuchtet den wissenschaftlichen Diskurs über den Einfluss von Bewegung auf die kognitive Leistungsfähigkeit.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die motorische Entwicklung im Kindesalter, die kognitive Entwicklung und ihre Phasen, den Zusammenhang zwischen motorischer Aktivität und kognitiver Leistung, aktuelle Forschungsergebnisse und deren Inkonsistenzen sowie Implikationen für die Praxis (z.B. "Bewegte Schule").
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: Einleitung, Forschungsstand/Literaturübersicht und Zusammenfassung und Ausblick. Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die Bedeutung der motorischen und kognitiven Entwicklung. Das zweite Kapitel bietet einen detaillierten Überblick über die bestehende Literatur und analysiert verschiedene Studien. Das dritte Kapitel fasst die Ergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, den aktuellen Forschungsstand zum Zusammenhang zwischen motorischer Aktivität und kognitiver Entwicklung darzustellen und zu analysieren. Sie beleuchtet die wissenschaftliche Diskussion und kritisch die verwendeten Methoden und Interpretationen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Motorische Entwicklung, Kognitive Entwicklung, Bewegung, Sport, Schulleistung, Forschungsstand, "Bewegte Schule", Interdependenz, kognitive Leistungsfähigkeit.
Welche Aspekte der motorischen und kognitiven Entwicklung werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet die motorische und kognitive Entwicklung als Teilbereiche der Gesamtentwicklung und betont deren Komplexität und Interdependenz. Sie beleuchtet den lebenslangen Adaptionsprozess an die Umwelt.
Wie wird der Forschungsstand in der Arbeit dargestellt?
Der Forschungsstand wird in einem eigenen Kapitel detailliert dargestellt. Es werden verschiedene Studien und Forschungsansätze analysiert, wobei der Schwerpunkt auf der kritischen Betrachtung der verwendeten Messmethoden und der Interpretation der Ergebnisse liegt. Die vorhandenen Diskrepanzen im Forschungsstand werden hervorgehoben.
Welche praktischen Implikationen werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert die Implikationen der Forschungsergebnisse für die Praxis, insbesondere im Kontext von "Bewegte Schule" und ähnlichen Initiativen.
- Arbeit zitieren
- Julian Grasser (Autor:in), 2015, Der Zusammenhang von motorischer Aktivität und kognitiver Entwicklung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300304