Die Romane "Io non ho paura" von Niccolò Ammaniti und "Cristo si è fermato a Eboli" von Carlo Levi zeigen die Lebensfeindlichkeit im ländlichen Süditalien. Die Vielfalt der Tiere steht allerdings dieser Lebensfeindlichkeit für den Menschen gegenüber. Das Auftreten der Tiere in beiden Romanen steht für die animalische Vorherrschaft in den Regionen gegenüber der menschlichen Zivilisation. Tiere werden als Teil der zerstörerischen Natur betrachtet, weshalb viele der hier auftretenden Tiere in der Mythologie als Botschafter des Todes und des Teufels bezeichnet werden.
In der folgenden Arbeit möchte ich mich damit beschäftigen, inwieweit der Raum des Mezzogiorno lebensfeindlich ist und wieso der Mensch gegenüber der Natur und dem Tierreich eine untergeordnete Stellung einnimmt. Zuerst werde ich im folgenden Kapitel darstellen, wie es zur Konstruktion der Identität des Mezzogiorno gekommen ist, welche Gebiete dieser einschließt und wie sich die Stellung des Raums in der Zeit verändert hat. Anschließend vergleiche ich aufgrund dieser Grundlage die beiden Romane "Io non ho paura" und "Cristo si è fermato a Eboli" hinsichtlich der Fragestellung, inwiefern sich die beiden dargestellten Orte miteinander vergleichen lassen und ob die animalische Dominanz in verschiedenen Regionen Süditaliens der menschlichen Rückständigkeit und Kulturlosigkeit gegenübersteht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Identitätskonstruktion des Mezzogiorno
- Analyse der Romane Io non ho paura und Cristo si è fermato a Eboli unter besonderer Berücksichtigung der animalischen Dominanz im Mezzogiorno
- Cristo si è fermato a Eboli
- Der Ort Gagliano
- Verschiedene Bedeutungen der genutzten Tiersymbolik
- Bedeutung der animalischen Dominanz
- Io non ho paura
- Der Ort Acqua Traverse
- Verschiedene Bedeutungen der genutzten Tiersymbolik
- Bedeutung der animalischen Dominanz
- Cristo si è fermato a Eboli
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung der Lebensfeindlichkeit im ländlichen Süditalien in den Romanen Io non ho paura von Niccolò Ammaniti und Cristo si è fermato a Eboli von Carlo Levi. Im Fokus steht dabei der Vergleich der animalischen Dominanz in den beschriebenen Regionen und deren Verhältnis zur menschlichen Zivilisation. Die Arbeit analysiert die Symbolik der Tiere und deren Bedeutung im Kontext der dargestellten Lebensbedingungen.
- Identitätskonstruktion des Mezzogiorno und seine historische Entwicklung
- Analyse der Tiersymbolik in beiden Romanen
- Vergleich der dargestellten Orte und ihrer Lebensbedingungen
- Die Rolle der animalischen Dominanz im Kontext der menschlichen Rückständigkeit
- Der Vergleich der literarischen Darstellungen mit historischen und soziologischen Perspektiven auf Süditalien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Lebensfeindlichkeit im ländlichen Süditalien ein und stellt die beiden Romane Io non ho paura und Cristo si è fermato a Eboli als zentrale Untersuchungsgegenstände vor. Die Arbeit fokussiert auf die animalische Dominanz in diesen Regionen und deren Bedeutung im Kontext der menschlichen Zivilisation. Die Einleitung skizziert den methodischen Ansatz und kündigt die weiteren Kapitel an, welche die Identitätskonstruktion des Mezzogiorno und eine detaillierte Analyse der Romane beinhalten.
Identitätskonstruktion des Mezzogiorno: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Konstruktion der Identität des Mezzogiorno, die Regionen Süditaliens, Sardiniens und Siziliens, die nach der italienischen Einheit (1861) zusammengefasst wurden. Es wird die willkürliche Zusammenfassung dieser Gebiete und der daraus resultierende Entwicklungsrückstand Süditaliens im Vergleich zum Norden Italiens analysiert. Die Kapitel behandelt ökonomische und soziale Probleme wie Subsistenzwirtschaft, Latifundien, und die klimatischen Bedingungen Süditaliens, die die Entwicklung stark beeinträchtigten. Die Konstruktion des Mezzogiorno als "Mondo d'Infanzia" und "Krebsgeschwür" Italiens, basierend auf Stereotypen der Süditaliener als faul, korrupt und ungebildet, wird kritisch betrachtet und im Kontext der politischen und literarischen Darstellungen der Zeit eingeordnet. Der Abschnitt beschreibt den diskursiven Kampf um eine gemeinsame italienische Identität ("Italianità") und zeigt, wie die Vorstellung vom Mezzogiorno die Wahrnehmung der italienischen Einheit prägte. Die literarischen und politischen Texte der Zeit werden als Quellen für die Konstruktion dieser Identität herangezogen.
Schlüsselwörter
Mezzogiorno, Süditalien, Cristo si è fermato a Eboli, Io non ho paura, Carlo Levi, Niccolò Ammaniti, Tiersymbolik, animalische Dominanz, Lebensfeindlichkeit, Identitätskonstruktion, Entwicklungsrückstand, Italianità, Nord-Süd-Gefälle, Latifondo, Subsistenzwirtschaft.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der Romane "Io non ho paura" und "Cristo si è fermato a Eboli"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit analysiert die Darstellung von Lebensfeindlichkeit im ländlichen Süditalien, anhand der Romane "Io non ho paura" von Niccolò Ammaniti und "Cristo si è fermato a Eboli" von Carlo Levi. Der Fokus liegt dabei auf dem Vergleich der animalischen Dominanz in den beschriebenen Regionen und deren Beziehung zur menschlichen Zivilisation. Die Symbolik der Tiere und deren Bedeutung im Kontext der dargestellten Lebensbedingungen werden untersucht.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit der Identitätskonstruktion des Mezzogiorno (Süditalien), der Analyse der Tiersymbolik in beiden Romanen, einem Vergleich der dargestellten Orte und Lebensbedingungen, der Rolle der animalischen Dominanz im Kontext menschlicher Rückständigkeit und dem Vergleich literarischer Darstellungen mit historischen und soziologischen Perspektiven auf Süditalien.
Welche Romane werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht die Romane "Io non ho paura" von Niccolò Ammaniti und "Cristo si è fermato a Eboli" von Carlo Levi. Beide Romane schildern das Leben im ländlichen Süditalien und bieten unterschiedliche Perspektiven auf die dort vorherrschenden Bedingungen.
Wie wird die "animalische Dominanz" in der Arbeit definiert und analysiert?
Die "animalische Dominanz" bezieht sich auf die in den Romanen dargestellte Präsenz und Symbolik von Tieren. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Bedeutungen der genutzten Tiersymbolik und deren Rolle im Kontext der dargestellten Lebensbedingungen und der Beziehung zwischen Mensch und Natur im Mezzogiorno. Es wird untersucht, wie die animalische Dominanz die menschliche Zivilisation und die Identität der Regionen beeinflusst.
Welche Rolle spielt die Identitätskonstruktion des Mezzogiorno in der Analyse?
Die Arbeit beleuchtet die historische Konstruktion der Identität des Mezzogiorno, einschließlich der willkürlichen Zusammenfassung der Regionen Süditaliens, Sardiniens und Siziliens nach der italienischen Einheit. Es wird die daraus resultierende Entwicklungsrückständigkeit im Vergleich zum Norden Italiens analysiert, unter Berücksichtigung von ökonomischen und sozialen Problemen wie Subsistenzwirtschaft und Latifundien. Die Konstruktion des Mezzogiorno als "Mondo d'Infanzia" und "Krebsgeschwür" Italiens wird kritisch betrachtet.
Wie werden die Orte in den Romanen analysiert?
Die Arbeit analysiert die Orte Gagliano (in "Cristo si è fermato a Eboli") und Acqua Traverse (in "Io non ho paura") im Detail. Der Fokus liegt dabei auf den beschriebenen Lebensbedingungen und der Bedeutung der Tiersymbolik in diesen spezifischen Kontexten.
Welche methodischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit kombiniert literarische Analyse mit historischen und soziologischen Perspektiven auf Süditalien, um ein umfassendes Verständnis der dargestellten Themen zu ermöglichen. Die Symbolik der Tiere wird detailliert untersucht und im Kontext der jeweiligen Erzählung interpretiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Mezzogiorno, Süditalien, Cristo si è fermato a Eboli, Io non ho paura, Carlo Levi, Niccolò Ammaniti, Tiersymbolik, animalische Dominanz, Lebensfeindlichkeit, Identitätskonstruktion, Entwicklungsrückstand, Italianità, Nord-Süd-Gefälle, Latifondo, Subsistenzwirtschaft.
- Quote paper
- Thomas Gantner (Author), 2013, Dominanz des Animalischen im Mezzogiorno. Carlo Levi’s "Cristo si è fermato a Eboli" und Niccolò Ammaniti’s "Io non ho paura", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300309