Nicht nur die Zeitgenossen, sondern auch die Wissenschaft befasste sich mit der Frage, wie es zum Niedergang und letzten Endes zum Untergang dieser Weltmacht kommen konnte, welche sich noch im 17. Jahrhundert über drei Kontinente erstreckte und dessen siegreiche Armeen das Abendland in Angst und Schrecken versetzten.
Diese Hausarbeit setzt sich zum Ziel, den Niedergang und den Untergang des Osmanischen Reiches im Zeitraum von 1683 bis 1922 anhand der Hegemonialtheorie des US-amerikanischen Politologen Robert Gilpin (*1930) nachzuvollziehen. Zugleich gilt es, die Vereinbarkeit des empirischen Materials mit der genannten Theorie zu überprüfen, deren Hypothesen und deren Aussagekraft in dieser Ausarbeitung kritisch hinterfragt werden. Welche neuen Erkenntnisse stellt die Theory of Hegemonic Stability bereit und welche Geschehnisse vermag sie nicht zu erklären?
In einem ersten Schritt werde ich den historischen Verlauf des Niedergangs des Osmanischen Reiches mit dem Jahr 1683 als Ausgangspunkt darlegen. Zuerst skizziere ich kurz die Phase des Aufstiegs und der Weltmachtstellung. Daraufhin unterteile ich den Prozess in drei Abschnitte: Verlust der Großmachtstellung (1683-1774), Niedergang (1774-1908) und Revolution und Untergang (1908-1922). In einem zweiten Schritt gehe ich auf Gilpins Hegemonialtheorie ein und definiere zunächst die Begriffe Staat und internationales System im Hinblick auf das Osmanische Reich und seinem internationalen Umfeld. Daraufhin wende ich mich dem Wandel im internationalen System zu und gehe nacheinander auf systems change, interaction change und systemic change ein. Es folgt die Analyse der fünf Kernthesen und ein Resümee.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Niedergang und Untergang des Osmanischen Reiches (1683-1922)
- Osmanische Weltmacht (1453-1683)
- Verlust der Großmachtstellung (1683-1774)
- Niedergang des Osmanischen Reiches (1774-1908)
- Revolution und Zusammenbruch (1908-1922)
- Ursachen für den Niedergang
- Analyse aus der Perspektive von Gilpins Hegemonialtheorie
- Grundbegriffe
- Staat
- Internationales System
- Wandel im internationalen System
- Systems change
- Interaction change
- Systemic change
- Grundbegriffe
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Niedergang und dem Untergang des Osmanischen Reiches im Zeitraum von 1683 bis 1922. Sie analysiert diese Entwicklung anhand der Hegemonialtheorie von Robert Gilpin und untersucht, inwiefern die empirischen Daten mit den Hypothesen der Theorie übereinstimmen. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, welche neuen Erkenntnisse die Theorie der Hegemonialstabilität liefert und welche Ereignisse sie nicht erklären kann.
- Der Niedergang des Osmanischen Reiches als historischer Prozess
- Die Hegemonialtheorie von Robert Gilpin
- Die Anwendung der Hegemonialtheorie auf das Osmanische Reich
- Die Frage der Stabilität und des Wandels im internationalen System
- Die Bedeutung von Macht und Einfluss im internationalen System
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Niedergangs des Osmanischen Reiches dar und führt in die Hegemonialtheorie von Robert Gilpin ein. Das zweite Kapitel beschreibt den historischen Verlauf des Niedergangs des Osmanischen Reiches, unterteilt in die Phasen der Weltmacht, des Verlusts der Großmachtstellung, des Niedergangs und der Revolution und des Zusammenbruchs. Das dritte Kapitel analysiert den Niedergang des Osmanischen Reiches aus der Perspektive von Gilpins Hegemonialtheorie. Hier werden die Grundbegriffe der Theorie definiert und die verschiedenen Arten des Wandels im internationalen System erläutert.
Schlüsselwörter
Osmanisches Reich, Niedergang, Hegemonialtheorie, Robert Gilpin, Internationales System, Macht, Einfluss, Wandel, Stabilität, Weltmacht, Großmacht, Krieg, Frieden, Diplomatie, Politik, Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Constantin Wacker (Autor:in), 2012, Der Niedergang des Osmanischen Reiches aus der Perspektive der Hegemonialtheorie von Robert Gilpin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300806