Betriebsüberleitungsbogen


Unterrichtsentwurf, 2001

17 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Unterrichtsablauf in tabellarischer Form

Einstieg

Einstiegsbeispiel „Bäckerei Brunner“

Lösung und Erklärung Einstiegsbeispiel

Problemstellung 1 (mit Lösung)

Zusammenfassung der Stunde

Hausübung (mit Lösung)

Handout für die Schüler

Folie 1

Folie 2

Folie „Büb“

AB 1 (Bäckerei Brunner) (ohne Lösung)

Problemstellung 1 (ohne Lösung)

Hausübung (ohne Lösung)

Unterrichtsablauf in tabellarischer Form

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Thema „Betriebsüberleitung“ wird an die Tafel geschrieben. Den Schülern werden die Handouts ausgeteilt.

Einstieg

Herr Brunner ist Besitzer einer kleinen Bäckerei. Wenn er den Preis für seine Brote festlegt, orientiert er sich an der Konkurrenz. Sein Steuerberater rät ihm den Preis mit Hilfe einer Kostenrechnung zu kontrollieren. Herr Brunner fragt sich nun, was eine Kostenrechnung denn überhaupt bringe und warum die Daten aus der Finanzbuchhaltung nicht reichen.

Folie 1 wird aufgelegt (die Funktionen der Kostenrechnung werden wiederholt):

KOSTENRECHNUNG

...dient zur

-PREISENTSCHEIDUNG

Welcher Mindestpreis muss erzielt werden, damit die Kosten gedeckt sind?

-SORTIMENTSENTSCHEIDUNG

Welche Produkte sollen angeboten werden?

-VERFAHRENSENTSCHEIDUNG

Welches Verfahren soll gewählt werden, um die Kosten zu minimieren?

-MAKE OR BUY-ENTSCHEIDUNG

Soll eine Leistung im Unternehmen selbst erstellt oder zugekauft werden?

-KOSTENKONTROLLE

Wie haben sich die Kosten im Vergleich zur letzten Periode entwickelt?

Folie 2 wird aufgelegt:

Kosten ...

... hängen direkt mit der betrieblichen Leistungserstellung zusammen

Betriebsfremde Aufwendungen und Erträge müssen ausgeschieden werden

... werden nach ihrem durchschnittlichen Anfall verrechnet

Unregelmäßig anfallende Aufwendungen werden normalisiert

... GEHEN VOM WIRKLICHEN WERT VON ANLAGEGÜTERN UND ROHSTOFFEN AUS

Anschaffungswerte werden umgewertet und damit Preissteigerungen berücksichtigt.

... KÖNNEN MANCHMAL IN DER FINANZBUCHHALTUNG NICHT ENTHALTEN SEIN

Diese Zusatzkosten (z. B. Unternehmerlohn) müssen berücksichtigt werden.

Die genauere Erklärung der einzelnen Begriffe erfolgt beim Einstiegsbeispiel

Nun wird das Einstiegsbeispiel ausgeteilt.

Es wird zusammen mit den Schülern gelöst. Zu jedem Punkt wird erklärt, warum sich hier die Kosten von den Aufwänden unterscheiden. Erst nachdem sich die Schüler eine mögliche Lösung überlegt haben, wird der BÜB ausgefüllt. Der Lehrer schreibt die Lösung am OH mit (Siehe Folie „Büb“, Seite 14) Die Gesamtkosten und die Kosten pro Stück sollen von den Schülern selbständig berechnet werden. Dann sollen sie herausfinden, ob der Betrieb kostendeckend arbeitet.

Arbeitsblatt „Bäckerei Brunner“

Herr Brunner aus Oberösterreich betreibt eine kleine Bäckerei mit einem weiteren Angestellten. In seiner hauseigenen Backstube stellt er Vollkornbrote her, welche an umliegende Hotels und Lebensmittelgeschäft geliefert werden. Im Jahr verkauft Herr Brunner ca. 40.000 Brote.

Die Erlöse betrugen im Jahr 2001 € 45.000,--.

Aufgrund seiner Finanzbuchhaltung ergeben sich für das Jahr 2001 folgende Aufwände:

Personal 12.000,--
Wareneinsatz 10.000,--
Abschreibungen 2.800,--
Energie 850,--
Reparaturen 2.000,--
Instandhaltung 2.000,--

Zusatzinformationen:

1. Wenn Herr Brunner nicht seine eigene Backstube betreiben würde, könnte er als Angestellter in einer anderen Bäckerei € 12.000,-- im Jahr verdienen.
(Hinweis: 20 % Unternehmerzuschlag)
2. Die Abschreibungen wurden aufgrund der historischen Anschaffungswerte der Geräte ermittelt. Heute würden diese Maschinen € 32.000,-- kosten und 16 Jahre nutzbar sein.
3. Eine Reparatur in diesem Ausmaß fällt nur ca. alle 4 Jahre an.
4. Könnte Herr Brunner seine Backstube nicht in seinem eigenen Haus betreiben, müsste er Räumlichkeiten um € 280,-- pro Monat anmieten.
5. Herr Brunner hat sich den Betrieb durch eigene Ersparnisse (€ 35.000,--) aufgebaut. Auf der Bank würde er dafür 5 % Zinsen pro Jahr erhalten.
6. Im Instandhaltungsaufwand ist eine Rechnung über € 350,-- enthalten, welche die Privatwohnung von Herrn Brunner betrifft.
7. In den Personalaufwendungen ist ein Vorschuss von € 1000,-- für das nächste Jahr enthalten.
8. Die durchschnittliche Preissteigerung bei den Rohstoffen beträgt, bezogen auf den Anschaffungszeitpunkt, 5 %.

Aufgabe 1:

Wie hoch sind die Gesamtkosten? Wie hoch sind die Kosten pro Vollkornbrot? Erwirtschaftet Herr Brunner nach der Kostenrechnung im Jahr 2000 einen betriebswirtschaftlichen Verlust oder Gewinn?

Aufgabe 2:

Herr Brunner hat ein Angebot, als Angestellter in einer anderen Bäckerei zu arbeiten. Er würde 12.000 € im Jahr verdienen. Soll Herr Brunner dieses Angebot annehmen?

Betriebsüberleitungsbogen „Bäckerei Brunner“ (Lösung)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gesamtkosten: 47.010,--

Kosten pro Vollkornbrot: 47.010,-- / 40.000,-- = 1,18 €

Betriebswirtschaftlicher Verlust: 2.010,--

Hinweis: trotz des betriebswirtschaftlichen Verlustes hat das Unternehmen laut FIBU einen Gewinn. Dieses Ergebnis ist ziemlich realistisch. Viele Kleinbetriebe erwirtschaften einen betriebswirtschaftlichen Verlust. Dies heißt jedoch nur, dass diese Unternehmen nicht den vollen Unternehmerlohn bzw. die vollen kalkulatorischen Zinsen verdienen.

2.

Herr Brunner verdient zwar nicht den vollen kalkulatorischen Unternehmerlohn, jedoch immerhin 12.390 € (14.400 € - 2.010 € = 12.390 €)

Wenn die Geschäfte also so bleiben, wie sie jetzt sind, wäre es Herrn Brunner nicht zu empfehlen, als Angestellter in einer anderen Bäckerei anzufangen.

Erklärungen zu den einzelnen Punkten während der Lösung der Aufgabenstellungen:

1. Soll entschieden werden, ob das Unternehmen kostendeckend bzw. betriebswirtschaftlich rentabel geführt werden kann, müssen auch Kosten für den mittätigen Unternehmer verrechnet werden (soweit er nicht angestellt ist)
2 Möglichkeiten der Berechnung bieten sich an:
- Lohn eines vergleichbaren Angestellten, meist zuzüglich eines Unternehmerzuschlags von ca. 20 %, da man vom Unternehmer einen größeren Einsatz erwartet. (Hier in unserem Beispiel!)
- Lohn, den der Unternehmer in einem anderen Unternehmen als Angestellter verdienen würde. Dieser Ansatz geht vom entgangenen Nutzen (Opportunitätskosten) aus.

2. In der Kostenrechnung ist es üblich, Abschreibungen auf Tageswertbasis und auf der Basis des echten Wertverlustes zu berechnen

3. Da die Reparatur in diesem Jahr angefallen ist, wurde sie in der FIBU vollkommen berücksichtigt. Durchschnittlich wird aber jedes vierte Jahr eine Reparatur anfallen. Der Aufwand ist daher mit dem Durchschnittsbetrag als „Kosten“ anzusetzen.

4. Die kalkulatorische Miete wird in Höhe des Mietaufwandes angesetzt, der für die Nutzung vergleichbarer mietweise überlassener Räume entstehen würde

5. Im Unternehmen steckt Eigenkapital. Die Verzinsung muss berücksichtigt werden. Es gibt wieder zwei Ansätze:
- Kalkulatorische Zinsen auf der Basis des Wiederbeschaffungswertes: Hätte man kein Eigenkapital, müsste man es durch Fremdkapital ersetzten. Es sind daher die vergleichbaren Fremdkapitalzinsen anzusetzen.
- Kalkulatorische Zinsen auf der Basis des entgangenen Nutzens:
Der Unternehmer könnte sein Kapital zinsbringend anlegen. Um die Zinsen zu berechnen, muss man zunächst feststellen, wie viel Vermögen im Unternehmen gebunden ist. Das Problem wird jedoch in einer anderen Einheit genauer behandelt werden. Hier in unserem Beispiel haben wir angenommen, dass wir unser Vermögen sonst zu einem Zinssatz von 5 % anlegen hätten können.

6. Die Rechnung betrifft die Privatwohnung von Herrn Brunner. D.h. dieser Aufwand hat nichts mit der betrieblichen Leistungserstellung zu tun. Es handelt sich also um einen betriebsfremden Aufwand und muss ausgeschieden werden.

7. Dieser Vorschuss betrifft erst das nächste Jahr, daher muss er ausgeschieden werden.

8. Kosten gehen vom wirklichen Wert von Rohstoffen aus. Anschaffungswerte werden daher umgewertet und damit Preissteigerungen berücksichtigt.

Nun wird den Schülern eine Problemstellung ausgeteilt. Sie sollten in Partnerarbeit arbeiten, und das Beispiel diskutieren. Den Schülern sollte erklärt werden, dass es keine eindeutig richtige Lösung für dieses Beispiel gibt, wenn eine plausible Erklärung möglich ist, wird (beinahe) jede Lösung akzeptiert. Die Schüler haben 5 min Zeit. Anschließend werden die Lösungsvorschläge mit dem Lehrer besprochen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Betriebsüberleitungsbogen
Hochschule
Wirtschaftsuniversität Wien
Note
2
Autor
Jahr
2001
Seiten
17
Katalognummer
V30091
ISBN (eBook)
9783638314299
Dateigröße
518 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Betriebsüberleitungsbogen
Arbeit zitieren
Mag. Viktoria Schmidt (Autor:in), 2001, Betriebsüberleitungsbogen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30091

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