Gegenwärtig gewinnt das Thema Elternzeit vor dem Hintergrund der beruflichen Gleichberechtigung von Männern und Frauen zunehmend an Bedeutung. Auch aufgrund der erhöhten Bedeutung beider Elternteile, mehr Zeit mit ihrer Familie und vor allem mit ihrem Kind zu verbringen, verändern sich die Richtlinien der Familienpolitik. Aktuell stehen die Themen der „Work-Family-Balance“ und die verstärkte Einbindung beider Elternteile in die Elternzeit zur Diskussion (vgl. Schröder, 2012).
Befürworter der Elternzeit argumentieren, dass durch die Ausweitung dieser, die Rückkehr junger Frauen an ihren ursprünglichen Arbeitsplatz beschleunigt und vereinfacht werden kann. Kritiker sind der Meinung, dass die lange Abwesenheit der Mutter die Position der Frau auf dem Arbeitsmarkt verschlechtert (vgl. Schönberg und Ludsteck, 2007, S.2). Zwar können sich Mütter aufgrund des Kündigungsschutzes sicher sein, ihre Arbeitsstelle nicht zu verlieren, allerdings sind diese Voraussetzungen teilweise mit Einbußen seitens des Arbeitgebers verbunden. Viele Arbeitgeber stellen junge Frauen ungern in aufsteigende Positionen ein, weil sie wissen, dass sie sich in einem gebärfreundlichen Alter befinden. Somit muss der Arbeitgeber damit rechnen, dass diese in einigen Jahren einen Mutterschaftsurlaub beantragen wird und ihre Arbeitskraft kurzzeitig, wenn nicht langfristig, ersetzt werden muss (vgl. Puhani und Sonderhof, 2011, S.738).
Teilweise verlieren Mütter auch an Humankapital während sie in Mutterschaft sind. Studien bezeugen, dass gerade lange gesetzlich festgelegte Elternzeiten dazu führen, dass Mütter im Beruf schlechter gestellt sind als Frauen, die keine Kinder haben (vgl. z.B. Ondrich et al., 1996; Schönberg und Ludsteck, 2007; Ruhm, 1998). Welche Effekte sind also durch die Elternzeit auf die Arbeitsergebnisse junger Frauen festzustellen? Arbeitsergebnisse sind hierbei im Sinne von Arbeitslöhnen, Wiedereinstiegschancen, sowie Humankapitalinvestition zu verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Elternzeit
- 2.1 Elternzeit in Deutschland
- 2.2 Elternzeit im internationalen Vergleich
- 3. Theoretische Grundlagen
- 3.1 Arbeitsmarktpartizipation
- 3.2 Löhne der Frau
- 3.3 Humankapitalinvestition
- 4. Empirie der Arbeitsergebnisse junger Frauen
- 4.1 Datengrundlagen
- 4.2 Schätzmethoden
- 4.3 Ergebnisse
- 4.3.1 Arbeitsmarktpartizipation
- 4.3.2 Löhne der Frau
- 4.3.3 Humankapitalinvestition
- 4.4 Diskussion und Kritik
- 5. Programme zur Verbesserung der Work – Family – Balance
- 5.1 Politische Programme
- 5.2 Unternehmensinterne Programme
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen von Elternzeitregelungen auf die Arbeitsergebnisse junger Frauen. Sie untersucht, inwieweit sich die Inanspruchnahme von Elternzeit auf die Arbeitsmarktpartizipation, die Lohnentwicklung und die Humankapitalinvestition von Frauen auswirkt.
- Analyse der Auswirkungen von Elternzeit auf die Arbeitsmarktpartizipation von Frauen
- Untersuchung des Einflusses von Elternzeit auf die Lohnentwicklung von Frauen
- Bewertung der Auswirkungen von Elternzeit auf die Humankapitalinvestition von Frauen
- Diskussion der politischen und unternehmerischen Maßnahmen zur Verbesserung der Work-Life-Balance
- Bewertung der empirischen Ergebnisse und Ableitung von Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit führt in das Thema ein und stellt die Relevanz der Untersuchung dar. Es werden die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit definiert. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Thema Elternzeit. Es werden die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und im internationalen Vergleich dargestellt. Das dritte Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Untersuchung. Es werden die relevanten ökonomischen Theorien zur Arbeitsmarktpartizipation, Lohnentwicklung und Humankapitalinvestition vorgestellt. Das vierte Kapitel präsentiert die empirischen Ergebnisse der Untersuchung. Es werden die verwendeten Daten, die Schätzmethoden und die Ergebnisse der Analyse dargestellt. Das fünfte Kapitel widmet sich den Programmen zur Verbesserung der Work-Life-Balance. Es werden sowohl politische Maßnahmen als auch unternehmensinterne Programme vorgestellt. Das sechste Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht Schlussfolgerungen.
Schlüsselwörter
Elternzeit, Arbeitsmarktpartizipation, Lohnentwicklung, Humankapitalinvestition, Work-Life-Balance, Gender Pay Gap, Familienpolitik, empirische Analyse.
- Arbeit zitieren
- Margarita Kolpakow (Autor:in), 2013, Rechte auf Elternzeit und deren Effekte auf die Arbeitsergebnisse junger Frauen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300950