Waldorfpädagogik


Seminararbeit, 2004

14 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung
1.1 Rudolf Steiner (1861 – 1925)

2. Hauptteil
2.1 Waldorfschule und Anthroposophie
2.2 Der Unterricht
2.2.1Epochenunterricht
2.2.2 Eine Schule ohne Noten?
- die Klasse als sozialer Organismus
2.3. Die Rolle des Klassenlehrers

3. Resümee

4. Bibliographie

1. Einleitung

In meiner Hausarbeit möchte ich mich mit dem Thema Waldorfpädagogik befassen. Dabei werde ich auf einige wichtige Lehrfächer intensiver eingehen und die Pädagogik in der Waldorfschule näher betrachten.

Sicherlich ist vielen bekannt, was eine Waldorfschule ist und einige werden diese Art der Pädagogik, ohne sich mit dieser näher zu beschäftigt zu haben, verwerfen und eher negativ bewerten. Ziel dieser Arbeit soll es sein, mehr über die Pädagogik an Waldorfschulen zu erfahren, Vor- und Nachteile aufzuzeigen und abschließend diese Gedanken in einem Resümee zusammenzufassen.

Sehr faszinierend ist, dass in der Waldorfpädagogik zunächst bei den Wurzeln angesetzt wird. Es ist heutzutage sehr wichtig, dass Kinder den Bezug zur Natur und Umwelt nicht verlieren. Viele Kinder, besonders solche, die in Großstädten aufwachsen, haben kaum Naturverständnis. Deshalb ist es wichtig, sie von klein auf mit ihrer Umwelt vertraut zu machen. Eltern nehmen ihre Rolle nicht mehr in der Form wahr, wie es vor einigen Jahren noch der Fall war. Sie haben nicht mehr die Zeit, sich intensiv mit ihren Kindern zu beschäftigen, weil sie viel Zeit und Kraft in ihren Beruf investieren müssen.

In Waldorfschulen bekommen die Kinder bis zu der 12. Klasse keine Zensuren, sondern nur eine Einschätzung über die soziale und schulische Entwicklung.

Ist der Jugendliche dann besser oder schlechter auf sein Leben vorbereitet?

Ist diese Methode überhaupt sinnvoll oder sollte es überall Benotungen geben?

Diese und andere Fragen werde ich versuchen in meiner Arbeit zu klären.

Doch zunächst möchte ich den Begründer der Waldorfpädagogik, Rudolf Steiner, vorstellen und die Entstehung der ersten Schule erläutern.

1.1. Rudolf Steiner (1861 – 1925)

Rudolf Steiner wird am 27.02.1861 in Kraljevic (Grenzlinie zwischen Mittel- und Osteuropa, heute Kroatien) als Sohn eines einfachen österreichischen Eisenbahnbeamten geboren. Als Steiner 8 Jahre alt ist, siedelt die Familie nach Neudörfel in der Nähe von Wien über. Schon im Alter von sieben Jahren beginnt sich bei Rudolf Steiner eine innere Erfahrung einzustellen, die sein ganzes späteres Leben prägen soll: er erlebt den übersinnlichen Bereich als eine ständig gegenwärtige Realität.

Nachdem er die Realschule absolviert und das Abitur in Wien abgelegt hat, studiert er Mathematik und Naturwissenschaften an der Technischen Hochschule in Wien. Außerdem hört er an der Universität Philosophie, Literatur und auch Psychologie und Medizin.

Neben seinem Studium und seiner Tätigkeit als Forscher und Autor übernimmt Steiner immer wieder die unterschiedlichsten pädagogischen Aufgaben. 1891 promoviert er zum Doktor der Philosophie an der Universität Rostock. In dieser Zeit entstehen mehrere philosophische und philosophiegeschichtliche Schriften, unter ihnen auch die „Philosophie der Freiheit“ von 1894, das zumeist als sein Hauptwerk angesehen wird. Von 1899 bis 1904 lehrt er an der „Arbeiter-Bildungsschule“[1] in Berlin. Ab 1901 beginnt seine Vortragstätigkeit, zunächst innerhalb der Theosophischen Gesellschaft, von der er sich aber 1913 trennt, um in der von seinen Anhängern gegründeten Anthroposophischen Gesellschaft weiter zu wirken. In dieser Zeit wendet sich Steiner sowohl der östlichen Esoterik der Theosophie als auch dem Christentum zu und erarbeitet in seiner sog. Anthroposophie eine esoterische, auf Erkenntnis gegründete Christologie. 1923 wird Rudolf Steiner von Emil Molt, dem Firmenchef der Stuttgarter Zigarettenfabrik „Waldorf-Astoria“[2] damit beauftragt, eine Schule für die Kinder der Firmenbelegschaft zu gründen und pädagogisch zu leiten. Im Jahr 1924 entwickelt Steiner eine außergewöhnlich große Vortragstätigkeit, die er aus gesundheitlichen Gründen im September 1924 einstellen muss. Er stirbt am 30.03.1925 in Dornach.

Seine Ansätze, die er in vielen Konferenzen und Vorträgen erläutert, werden von Pädagogen und Eltern übernommen und führen zu weiteren Schulgründungen. Steiners Denken ist sowohl am deutschen Idealismus als auch an Goethe geschult. Er vertritt einen ontologischen Monismus, in dem Geist und Materie verschiedene Rezeptionsqualitäten ein und derselben Wirklichkeit sind.

Nach Steiner gibt es keine außerhalb unserer Welt liegenden Prinzipien. Die philosophische Untersuchung der reinen Ideenwelt und des Wahrnehmungs-vermögens beinhalten: der Mensch ist nicht Zuschauer, sondern durch sein geistiges Schaffen Bestandteil des Weltgeschehens. Steiner fordert eine Dreigliederung des sozialen Organismus in einen selbstständigen Geistes- (Schule, Erziehung), Rechts- und Wirtschaftsorganismus, deren Zusammenhalt dadurch gewährleistet werden soll, dass die Menschen mit ihren Interessen allen drei Teilen angehören.

Bis heute gibt es mehrere hundert Waldorfschulen in aller Welt.

2. Hauptteil

2.1 Waldorfschule und Anthroposophie

„Die Anthroposophen[3] von heute dürfen nicht etwa denken, daß sie nur diejenigen Verpflichtungen haben, die einmal die Menschen haben werden, die sich zur Anthroposophie bekennen, wenn die Anthroposophen nach Millionen, nicht nach Tausenden da sind. Wenn Tausende vorauseilen einer Bewegung, so haben diese Tausende eben eine viel höhere, eine potenzierte Verpflichtung. Das heißt sie haben die Verpflichtung, in allen Einzelheiten größeren Mut, größere Energie, größere Geduld, größere Toleranz und vor allen Dingen größere Wahrhaftigkeit zu üben.“

Vortrag Rudolf Steiner vom 16. Juni 1923

Nicht alle Eltern, die entscheiden, ihr Kind auf eine Waldorfschule zu schicken wissen, was genau unter dem Begriff Anthropologie zu verstehen ist. Die Waldorfpädagogik ist aus der Anthropologie Rudolf Steiners hervorgegangen. In Waldorfschulen wird versucht, den Unterricht künstlerisch-dramaturgisch zu gestalten, indem im rhythmischen Wechsel Spannungen aufgebaut und wieder gelöst werden. Nicht die Wissensvermittlung, sondern der Spaß am Lernen in einem sozialen Umfeld, steht im Vordergrund. Waldorfpädagogik versucht, lebendigen Unterricht künstlerisch durchzuführen und seine Voraussetzungen mit Bewusstsein zu durchleuchten.

[...]


[1] Carlgren, Frans: Erziehung zur Freiheit .Die Pädagogik Rudolf Steiners. Berichte aus der internationalen Waldorfschulbewegung. Bearbeitete Auflage. Stuttgart 1981. S. 18. Im Folgenden zitiert als: Carlgren: Erziehung zur Freiheit.

[2] www.rudolf-steiner.de/themen/waldorfschulen/index.htm (10.09.2004)

[3] Anthropologie: Wissenschaft vom Menschen.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Waldorfpädagogik
Hochschule
Universität Münster  (Lehreinheit Erziehungswissenschaften)
Veranstaltung
Seminar: 'Wir brauchen Bildung! Welche Bildung brauchen wir? '
Note
2
Autor
Jahr
2004
Seiten
14
Katalognummer
V30103
ISBN (eBook)
9783638314398
Dateigröße
476 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Waldorfpädagogik, Seminar, Bildung, Welche, Bildung
Arbeit zitieren
Caroline Scholz (Autor:in), 2004, Waldorfpädagogik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30103

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