„Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage“, dieses Zitat aus dem Stück Hamlet ist sicherlich eines der bekanntesten Textzeilen von William Shakespeare.
Es mag zunächst etwas verwundern dieses Zitat über die Wahl zwischen Leben oder Tod mit dem Diakonat in Verbindung zu bringen. Wenn man sich allerdings näher mit dem Diakonat beschäftigt, wird einem auffallen, dass diese Textzeile eigentlich doch ganz treffend ist. Denn bei näherer Betrachtung des Diakonats werden Fragen aufkommen wie z.B. „was unterscheidet den Diakon vom allgemeinen Priestertum der Gläubigen?“, „wie kann der Diakonat vom Presbyterium abgegrenzt werden?“, „wie steht es mit dem Handeln ‚in persona christi (capitis)‘ beim Diakon?“, oder „wie sieht es mit einer genauen Wesensbestimmung für den Diakonat aus?“.
Im Verlauf dieser Arbeit möchte ich einen Blick auf diese Fragen in Bezug auf den Diakonat werfen und versuchen Antworten zu geben, soweit dies möglich ist. Ich werde diese Arbeit mit einem Überblick über die Entwicklung des Diakonats von den biblischen Grundlagen her beginnen und über die altkirchliche Tradition bis hin zu aktuellen Diskussionen über den Diakonat fortsetzen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1 Einführung
- 2 Biblische Grundlagen des Diakonats
- 3 Der Diakonat in der frühen Kirche
- 4 Der Diakonat im Mittelalter bis zum Tridentinum
- 5 Der Diakonat im Rahmen des II. Vatikanischen Konzils
- 6 Der Diakonat nach dem Motu proprio „Sacrum diaconatus ordinem“ von Papst Paul VI
- 7 Der Diakonat seit dem Motu Proprio „Omnium in mentem“ von Papst Benedikt XVI
- 8 Versuche einer Wesensbestimmung
- 8.1 Positive Pluralität
- 8.2 Diakonat als ein „niederes Presbyterium“
- 8.3 Option von der Ebene des Seins
- 9 Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit befasst sich mit dem Diakonat und dessen Bedeutung in der Geschichte der Kirche. Sie will die Entwicklung des Diakonats von seinen biblischen Grundlagen bis hin zu den aktuellen theologisch-kanonistischen Kontroversen beleuchten. Die Arbeit wird insbesondere auf Fragen zur Abgrenzung des Diakonats vom allgemeinen Priestertum der Gläubigen, seiner Unterscheidung vom Presbyterium und seiner Rolle in der „in persona Christi (capitis)“ -Frage eingehen. Außerdem wird die Wesensbestimmung des Diakonats untersucht.
- Die biblischen Grundlagen des Diakonats
- Die historische Entwicklung des Diakonats
- Die theologische Relevanz des Diakonats
- Die Rolle des Diakonats in der aktuellen Kirchensituation
- Die Wesensbestimmung des Diakonats
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel gibt eine kurze Einführung in das Thema und stellt die zentralen Fragen der Arbeit vor. Kapitel 2 beschäftigt sich mit den biblischen Grundlagen des Diakonats und untersucht die Bedeutung des Begriffs „Diakon“ und seine Verwendung im Neuen Testament.
In Kapitel 3 werden die Aufgaben und die Stellung des Diakonats in der frühen Kirche beleuchtet. Es wird die enge Beziehung des Diakonats zum Bischof und dessen Rolle in der Liturgie und Verwaltung des kirchlichen Vermögens untersucht. Der Abschnitt behandelt auch die allmähliche Verdrängung des Diakonats durch die Presbyter.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die wichtigsten Schlüsselwörter in dieser Arbeit sind: Diakonat, Priestertum, Bischof, Presbyterium, Liturgie, Liturgie, „in persona Christi (capitis)“, Wesensbestimmung, Geschichte der Kirche, theologisch-kanonistische Kontroversen.
- Quote paper
- Oliver Schmitz (Author), 2012, Der Diakonat in dogmatischer und kirchenrechtlicher Sicht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301322