Struktur und Verteilung der Bevölkerung Südafrikas


Referat (Ausarbeitung), 2004

16 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitende Worte zu Südafrika

2. Geschichte der Apartheid

3. Bevölkerungsverteilung
3.1 Verhältnis Stadtbevölkerung – Landbevölkerung
3.2 Dichteverhältnisse nach Provinzen
3.3 Situation in den Homelands und Townships

4. Bevölkerungsstruktur
4.1 Altersstruktur
4.2 Geschlechterstruktur
4.3 Ethnische Zusammensetzung
4.4 Erwerbsstruktur
4.5 Bevölkerungsbewegungen

5. Zusammenfassung

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitende Worte zu Südafrika

In der Republik Südafrika leben nach aktuellen Schätzungen des Amerikanischen Geheimdienstes CIA[1] etwa 43,5 Millionen Einwohner. Im Vergleich zu der im Jahr 2001 zuletzt durchgeführten Volkszählung ist die Zahl leicht rückläufig. Damals belief sich die Bevölkerungszahl auf etwa 44,8 Millionen. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte liegt bei mehr als 33 Einwohnern pro Quadratkilometer. Besonders in der Wirtschaftsregion um die Hauptstadt Pretoria steigt diese Zahl jedoch um ein Vielfaches an. Das Bevölkerungswachstum stagniert ebenfalls von Jahr zu Jahr. Derzeit liegt es nach Schätzungen des CIA bei ungefähr 1,1 Prozent.

Der Staat besteht aus neun Provinzen und umfasst eine Fläche von zirka 1,2 Millionen Quadratkilometer. Große Teile des Landes sind unfruchtbar und daher auch nur leicht besiedelt. Vor allem in der Provinz Nord-Kap im Westen des Landes beschert die Wüste Kalahari ein sehr arides Klima, welches besonders für die Landwirtschaft sehr ungeeignet ist.

Die Regierung um Präsident Thabo Mbeki hat ihren Sitz in der Hauptstadt Pretoria, während das Parlament in Kapstadt am Kap der guten Hoffnung im Süden des Landes sitzt. Weitere Ballungszentren sind Johannesburg in der Provinz Gauteng sowie Durban an der Ostküste zum Indischen Ozean.

2. Geschichte der Apartheid

Das Regime der so genannten Apartheid, welches von 1948 bis 1989 in Südafrika vorherrschte, trug einen wesentlichen Teil zu der heutigen Struktur und Verteilung der Bevölkerung bei. Das Wort Apartheid stammt aus der burischen Sprache und bedeutet so viel wie „Trennung“. WITZKI spricht in seinen Ausführungen von einer rassistischen „Politik der getrennten Entwicklung“[2], welche mit dem Wahlgewinn der National Party (NP) 1948 ihren Anfang hatte. In den darauf folgenden Jahren erließ die weiße Regierung eine ganze Reihe diskriminierender Gesetze, welche die schwarze Bevölkerung von der weißen trennen sollten. So zum Beispiel das „Group Areas Act“, welches die Grundlage für die Schaffung getrennter Wohn- und Geschäftsbezirke für Weiße und Schwarze bildete. Hieraus entstanden kurze Zeit später die für Südafrika typischen Homelands (siehe Gliederungspunkt 3.3). Ein weiteres einschneidendes Gesetz war beispielsweise die Zuzugskontrolle in den Städten („Natives Law Amendment“). Nur, wer eine Arbeitserlaubnis vorweisen konnte, durfte sich danach länger als 72 Stunden in der Stadt aufhalten. Es folgen Unruhen in den Townships und Homelands sowie massiver Druck von außen durch UNO und das britische Commonwealth.

Mit dem zunehmenden Machtverlust der weißen Minderheitenregierung in den Achtziger Jahren geriet das Modell der Apartheid ins Wanken. Die Bevölkerung wählte 1989 de Klerk zum neuen Präsidenten der Republik Südafrika und hatte damit das Ende des Regimes eingeläutet. Verschiedene diskriminierende Gesetze wurden unter de Klerk abgeschafft (darunter vor allem „Group Areas Act“ und die Passgesetze). Die schwarze Bevölkerung sowie Asiaten und Farbige erhielten volles Wahlrecht. Der African National Congress (ANC), welcher sich mehrmals mit Nachdruck gegen die Apartheid ausgesprochen hatte, gewann 1994 die ersten freien Wahlen in Südafrika. Nelson Mandela wird neuer Staatspräsident. Fünf Jahre später wird dieser von Thabo Mbeki abgelöst, welcher bis heute das Amt des Präsidenten bekleidet.

3. Bevölkerungsverteilung

3.1 Verhältnis Stadtbevölkerung - Landbevölkerung

In der Republik Südafrika herrscht ein deutliches Ost-West-Gefälle in der Bevölkerungsverteilung. Während das vorwiegend aride Klima im Westen des Landes mit rund drei bis fünf Einwohnern pro Quadratkilometer eine eher spärliche Bevölkerungsdichte aufweist, leben im dicht besiedelten Osten durchschnittlich zwischen 30 und 50 Menschen auf einem Quadratkilometer. Der Anteil der ländlichen Bevölkerung betrug im Jahr 1996 noch 44,6 Prozent (nach WIESE, 1999, S. 209). Bis heute kann man einen weiteren Rückgang dieser Zahl annehmen, da die Verstädterung im Lande weiter zunimmt, und eine starke Landflucht in die großen Ballungsräume vorliegt. Gründe dafür sind vor allem die moderneren Lebensbedingungen und das höhere Arbeitsplatzangebot in einer Stadt.

Die städtische Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Weißen und Farbigen, die schon während der Apartheid einen höheren Stand in der Gesellschaft hatten als die Schwarzen. Obwohl laut heutigem Gesetz alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen behandelt werden müssen, haben es Schwarze besonders schwer, in der Stadt eine Arbeit zu finden. So entstehen rund um die urbanen Räume so genannte Squattersiedlungen, die mit den ehemaligen Homelands vergleichbar sind, aber im Gegensatz dazu in direkter Nachbarschaft zu den Wirtschaftsregionen liegen. Laut WIESE lebten 1996 55,4 Prozent der südafrikanischen Bevölkerung in Städten (1999, S. 209). Bis 2010 wird die Provinz Gauteng zu einer Megalopolis anwachsen und bis zu 18 Millionen Menschen (fast 50 Prozent der Gesamtbevölkerung) beherbergen. So werden sich in den nächsten Jahren die Disparitäten zwischen Stadt und Land weiter verschärfen und der Trend zur Metropolisierung nicht aufhalten lassen (nach WIESE, 1999, S. 209).

Die folgende Tabelle zeigt die Anteile an städtischer und ländlicher Bevölkerung nach Provinzen gegliedert und gibt einen Vergleich zur Gesamtsituation in Südafrika:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: WIESE, 1999, S. 209

[...]


[1] CIA – The World Factbook 2003.

[2] http://www.bizme.de/township02.html, letzter Zugriff: 16.04.2004

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Struktur und Verteilung der Bevölkerung Südafrikas
Hochschule
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg  (FB Geowissenschaften)
Veranstaltung
Unterseminar Wirtschafts- und Sozialgeographie
Note
1,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
16
Katalognummer
V30138
ISBN (eBook)
9783638314671
Dateigröße
1671 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Struktur, Verteilung, Bevölkerung, Südafrikas, Unterseminar, Wirtschafts-, Sozialgeographie
Arbeit zitieren
Matthias Kunze (Autor:in), 2004, Struktur und Verteilung der Bevölkerung Südafrikas, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30138

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