Der Begriff der Geomorphologie stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Worten Erde („ge“), Form („morphe“) und Wissenschaft („logia“) zu- sammen. So beschäftigt sich diese Lehre also mit den Formen der festen Erd- oberfläche. Nicht nur Landformen wie Gebirge, Täler oder Flussbetten gehören dazu, sondern auch die Oberflächenformen des Meeresbodens wie Watt, Koral- lenriffe und Gräben (nach AHNERT 1996, S. 13).
Das Relief der Erde ist im Verlauf der Erdgeschichte durch Vorgänge entstan- den, die vom Erdinneren ausgingen und noch ausgehen. Diese Prozesse werden allgemein als endogen („innenbürtig“) bezeichnet (nach DONGUS, S. 19). Unter diese Definition fallen zum Beispiel Vulkanismus, Krustenbewegungen und Fal- tungen. Die endogenen Vorgänge haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Formengestaltung der Erdoberfläche.
Ist der endogene Vorgang abgeschlossen, setzt sofort der Prozess der Formen- entwicklung durch Abtragung und Aufschüttung ein. Diese Kräfte werden von der Atmosphäre mitgesteuert und daher als exogen („außenbürtig“) bezeichnet (nach DONGUS, S. 19). Weitere formbildende Prozesse sind der Transport von Landmassen sowie physikalische und chemische Verwitterung von Gesteinen.
Die Strukturgeomorphologie beschäftigt sich mit „den Landformen, deren Er- scheinungsbild eine deutliche Abhängigkeit von der Struktur erkennen lässt.“ (nach AHNERT 2003, S. 303). Endogene Unterschiede in Widerständigkeit, Zusammensetzung und Lagerung der Gesteine bedingen exogene Unterschiede in der Formenentwicklung.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in die Strukturgeomorphologie
- Strukturbedingte Formen
- Synklinale, Antiklinale
- Verbiegungen
- Bruchstrukturen
- Reliefumkehr
- Schichtformen
- Schichttafel
- Schichtstufen
- Schichtkämme
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Strukturgeomorphologie untersucht die Entstehung und Entwicklung von Landformen, die durch die geologische Struktur von Gesteinen beeinflusst werden. Das Ziel des vorliegenden Textes ist es, eine Einführung in die grundlegenden Prinzipien der Strukturgeomorphologie zu geben und verschiedene strukturbedingte Formen zu erläutern.
- Die Rolle endogener Prozesse bei der Gestaltung der Erdoberfläche
- Die Bedeutung der Gesteinsstruktur für die Formenentwicklung
- Die Entstehung von Faltengebilden, Einmuldungen und Aufwölbungen
- Die Unterschiede zwischen Synklinalen und Antiklinalen
- Die Auswirkungen von Verbiegungen und Bruchstrukturen auf das Relief
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung in die Strukturgeomorphologie
Dieses Kapitel definiert den Begriff der Geomorphologie und erklärt die Unterscheidung zwischen endogenen und exogenen Prozessen. Es wird der Einfluss endogener Prozesse wie Vulkanismus, Krustenbewegungen und Faltungen auf die Formengestaltung der Erdoberfläche hervorgehoben.
2. Strukturbedingte Formen
Dieses Kapitel behandelt die Entstehung verschiedener strukturbedingter Formen, die durch die Unterschiede in der Widerstandsfähigkeit und der chemischen Zusammensetzung von Gesteinen geprägt werden. Es werden unter anderem Synklinale, Antiklinale, Verbiegungen und Bruchstrukturen sowie Schichtformen wie Schichttafeln, Schichtstufen und Schichtkämme erläutert.
Schlüsselwörter
Strukturgeomorphologie, endogene Prozesse, exogene Prozesse, Gesteinsstruktur, Faltengebilde, Synklinale, Antiklinale, Verbiegungen, Bruchstrukturen, Schichtformen, Schichttafel, Schichtstufen, Schichtkämme.
- Quote paper
- Matthias Kunze (Author), 2004, Strukturgeomorphologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30142