Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Lehrplanbezug - LehrplanPLUS Grundschule
2. Darstellung der Sequenz
3. Eröffnete Lernchancen und Ziele
3.1 Grobziel
3.2 Feinziele
4. Begründung der Zielsetzung
4.1 von der Sachstruktur
4.2 von der Individuallage der Klasse
5. Didaktische Reduktion
5.1 Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung des Themas für die Schüler
5.2. Angebote an der Lerntheke
6. Methodisches Vorgehen
6.1 Kommentierter Sitzplan
6.2 Plan der Durchführung
6.3 Tafelbild
7. Literaturverzeichnis
7.1 Grundlagenliteratur
7.2 Fachwissenschaftliche Literatur
7.3 Fachdidaktische Literatur
1. Lehrplanbezug - LehrplanPLUS Grundschule
Fachprofil Deutsch
Das Unterrichtsfach Deutsch leistet einen wichtigen Beitrag zum Bildungsauftrag der Grundschule, da der Sprache eine fundamentale Bedeutung für die kognitive, emotionale und soziale Entwicklung sowie für die Handlungsfähigkeit der Schüler zukommt. Das Kompetenzstrukturmodell orientiert sich an dem der Bildungsstandards und weist die vier Kompetenzbereiche „Sprechen und Zuhören“, „Lesen – mit Texten und weiteren Medien umgehen“, „Schreiben“ und „Sprachgebrauch und Sprache untersuchen und reflektieren“ aus. Die Methoden und fachspezifischen Arbeitsweisen werden mit den Inhalten der Kompetenzbereiche erworben. Natürlich erfolgt dies nicht isoliert, sondern eine Verknüpfung der Lernbereiche ist unerlässlich.1 Die horizontale Anordnung des Kompetenzbereiches „Sprachgebrauch und Sprache untersuchen und reflektieren“ zeigt seine besondere Verbindung mit allen anderen Bereichen.
Kompetenzstrukturmodell Deutsch: 2
Dem Fachprofil Deutsch ist zu entnehmen, dass Schüler durch eigenständiges Erproben und Vergleichen sowie Nachdenken über Schreibweisen Rechtschreibphänomene kennen und sich grundlegende Rechtschreibstrategien aneignen. Im Mittelpunkt steht hierbei die bewusste Anwendung von Strategien.3
Deutsch Fachlehrplan
Im bayerischen LehrplanPLUS für die Grundschule ist die Unterrichtseinheit dem Fachbereich Deutsch der ersten beiden Jahrgangsstufen zuzuordnen.
Zehn grundlegende Kompetenzen sollen die Schüler zum Ende der 2. Jahrgangsstufe erworben haben; ich möchte nur die, die durch die Sequenz am meisten angestrebt werden, erwähnen:
Die Schüler
hören aufmerksam zu und fragen gezielt nach (z.B. bei unbekannten Wörtern).
sprechen deutlich und verständlich, bezogen auf das Thema (also das a, ä, e, und au, äu, eu).
beschreiben in ihrer eigenen Ausdrucksweise und mithilfe der eingeführten Fachbegriffe sprachliche Regelmäßigkeiten und Muster (z.b. im Hinblick auf gleiche Wortstämme, Wortarten sowie Rechtschreibbesonderheiten).
üben mit den Wörtern des Grundwortschatzes und einem persönlichen Arbeitswortschatz, zeigen Rechtschreibbewusstsein (…), nutzen Rechtschreibstrategien und berichtigen ihre Schreibweisen.
Richtig schreiben ist in Jahrgangsstufe 1 und 2 Teil des Schriftspracherwerbs. Unter dem Lernbereich 4: „Sprachgebrauch und Sprache untersuchen“und genauer unter dem Unterpunkt 4.4 „Richtig schreiben“ werden folgende den Rechtschreibfall „Umlautung a/ä und au/äu“ betreffenden Kompetenzerwartungen und Inhalte aufgeführt:
Die Schülerinnen und Schüler
nutzen den Grundwortschatz für die Jahrgangsstufen 1 und 2, um Rechtschreibstrategien bewusst zu üben und sich Schreibungen einzuprägen.
zeigen Rechtschreibbewusstsein, indem sie nachfragen, Strategien und Rechtschreibkenntnisse gezielt anwenden sowie eigene Schreibungen überprüfen und berichtigen.
üben Rechtschreibung entsprechend eigener Lernbedürfnisse mithilfe eines individuellen und klassenbezogenen Übungswortschatzes4.
Hierbei sollen die Schüler neben dem phonologischen und silbischen Prinzip auch das morphologische Prinzip nutzen, um „gleiche Wortstämme in Wörtern zu finden und Umlaute (…) richtig zu schreiben (z.B. indem sie ein- und zweisilbige Wortformen verbinden: Haus – Häuser,...)“5.
Die Kinder beginnen mit Strategien vertraut zu werden, mit deren Hilfe sie unbekannte Wörter richtig schreiben. Sie lernen Wörter spezifisch zu strukturieren und entdecken dabei, dass sowohl die Verwandtschaft von Wörtern als auch die Analogien wichtige Hilfen zum Richtigschreiben sind.
Grundlegend für diese Unterrichtseinheit ist, dass die Schüler Rechtschreibstrategien aufbauen und sichern, also regelgeleitete Strategien kennen und anwenden.
Zum Grundwortschatz 1 / 2 gehören folgende Wörter mit Umlautung ä, äu:
Apfel – Äpfel, backen – Bäcker, Bank – Bänke, Baum – Bäume, Gras – Gräser, Haus – Häuser, laufen – läuft, Maus – Mäuse, Satz – Sätze, schlafen – schläft, Vater - Väter
ä ohne mit eu: Euro, Freund, Leute, neu danebe Ableitung: Mädchen
Wörtern natürlich noch die Wörter, die mit e geschrieben werden: Feder, Fenster, Hexe Nebel, Regen, Schwester Stern, Pferd, Quelle
Im bayerischen LehrplanPLUS kommt dem selbstständigen Entdecken und Entwickeln von Rechtschreibstrategien ein hoher Stellenwert zu. Rechtschreibübungen finden nicht isoliert und ohne Anwendungsbezug statt, sondern sind eingebettet in sinnvolle Kontexte.
Mögliche Querverbindungen zu anderen Fachbereichen bieten sich an zu:
2. Darstellung der Sequenz
Sequenzziel: Die Schüler vertiefen und erweitern ihre orthographische Kompetenz anhand der Auseinandersetzung mit dem Rechtschreibfall „Umlautung ä und äu“, indem sie das Stammprinzip als Nachdenkstrategie für das Richtigschreiben nutzen.
Der Aufbau dieser Einheit gestaltet sich dreigliedrig. Die erste Phase greift insbesondere die Strategien zur Schreibung von Wörtern mit ä bzw. äu auf. Die Kinder werden in das neue Themengebiet eingeführt und auf den Rechtschreibschwerpunkt aufmerksam gemacht. Dies geschieht aufbauend auf die bereits wiederholten Kenntnisse zur Mehrzahlbildung bei Nomen, zur Steigerung von Adjektiven und zur Grund-bzw. Personalform bei Verben.
Anhand ausgewählter Wörter erschließen die Schüler sich die Rechtschreibstrategie in einer Gruppenarbeit mit Platzdeckchen selbständig. Im Plenum wird dann ein Tipp formuliert und als Hefteintrag schritlich fixiert. Erste Übungen zur Unterscheidung von Wörtern mit ä bzw. e oder äu bzw. eu sowie das eigenständige Arbeiten mit der Wörterklinik an den neuen Lernwörtern des Grundwortschatzes schließen diese erste Phase ab.
Das selbständige Arbeiten an einer Lerntheke führt in die zweite Phase dieser Einheit und dient der Anwendung der Tipps, der Festigung und Übung des Rechtschreibphänomens sowie der ausgewählten Lern- und Übungswörter. Die Lernthekenarbeit umfasst etwa 4 Unterrichtsstunden. Die gezeigte Stunde steht am Anfang dieser zweiten Phase und führt in die Arbeit an dieser neuen Lerntheke ein. Die Schüler werden eingestimmt, erhalten einen Überblick und arbeiten an den ersten Stationen.
Nach der Arbeit an der Lerntheke, dem Üben an der Wörterklinik und dem Kennen einiger Ausnahmen zur Regel schließt sich eine Probe zu diesem Rechtschreibphänomen und den gefestigten Lernwörtern an. Diese dritte Phase ermöglicht eine Lernstandkontrolle und beendet diese Einheit.
3. Eröffnete Lernchancen und Ziele
3.1 Grobziel
Das Grobziel der Stunde lautet:
Die Schüler erweitern und festigen ihr Strategiewissen und ihre Fähig- und Fertigkeiten zum Rechtschreibfall „Umlautung ä bzw. äu“ anhand von differenzierten Lernangeboten an einer Lerntheke.
[...]
1 Vgl. LP PLUS, S. 42
2 Kompetenzstrukturmodell entnommen LP PLUS, S. 42
3 ebd., S.48
4 Vgl. Lehrplan Plus S. 159
5 a.a.O.
- Arbeit zitieren
- Karin Sieber (Autor), 2015, Wann schreibe ich Wörter mit e/ä und wann mit eu/äu? (Klasse 1/2), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301512
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