Fast tagesaktuell und immer wieder neu werden in politischen Debatten die Problematiken der Bildungserfolge von Schülern mit Migrationshintergrund diskutiert.
Die Ergebnisse zur Bildungsbeteiligung von Kindern mit Migrationshintergrund weisen erschreckende Tendenzen auf. Sie zeigen eine systematische Benachteiligung im Bildungssystem. Indikator für dieses Ergebnis ist die starke Präsenz der Kinder mit Migrationshintergrund in Sonder- und Hauptschulen, in Gymnasien hingegen sind sie deutlich unterrepräsentiert. Häufig verlassen sie die Schule ohne jeglichen Abschluss.
Die Pisastudien von 2000 und 2003 deuten dies an, indem sie den Kindern aus zugewanderten Familien schlechtere Testergebnisse in der Lesekompetenz bescheinigen und zeigen, dass sie Klassen öfter wiederholen müssen.
Seit Pisa und anderen scheint es, als würden Politiker verzweifelt umherirren, um das Bildungssystem zu „verschlimmbessern“. Kaum ein Schuljahr vergeht, ohne dass gravierende Veränderungen im Schulsystem für neuen Gesprächsstoff sorgen. Beispiele hierfür sind G9 oder G8+, Werkrealschule und mit dem Machtwechsel in Baden – Württemberg kommt nun auch noch ein Konzept der Gesamtschule hinzu.
Ein unglaublich großes Netz an Möglichkeiten, welches die Frage aufdrängt, ob hier noch sowohl SchülerInnen als auch Eltern einen Überblick haben, um die passgenaue Schule zu finden?!
Doch ist dies der wirkliche Grund für die vermeintlich schlechten Bildungserfolge von SchülernInnen mit Migrationshintergrund?
Frau Dr. Heike Diefenbach, eine Soziologin und Ethnologin, die als Expertin in Sachen Migration bezeichnet wird, hat in einer ihrer Veröffentlichungen einen Versuch unternommen, theoretische Erklärungen für die Bildungsnachteile von SchülerInnen mit Migrationshintergrund darzustellen.
Im nachfolgenden Text wollen wir diese Erklärungsmuster im Wesentlichen kurz skizzieren und am Ende unserer Ausführungen noch einen kleinen Exkurs in empirische Befunde mit einem entsprechenden Fazit wagen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Ausgangssituation
- 2. Erklärungsmuster für die Bildungsnachteile von SchülerInnen mit Migrationshintergrund..
- 2.1 Die Erklärung durch kulturell bedingte Defizite
- 2.2 Die humankapitaltheoretische Erklärung
- 2.3 Erklärungen durch Merkmale des schulischen Kontextes
- 2.4 Die Erklärung durch institutionelle Diskriminierung
- 3. Abschließende Worte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert verschiedene theoretische Erklärungsmuster für die Bildungsnachteile von SchülerInnen mit Migrationshintergrund. Er beleuchtet die Ursachen für die systematische Benachteiligung dieser Schülergruppe im Bildungssystem und untersucht verschiedene Faktoren, die zu den beobachteten Unterschieden in den Bildungsergebnissen beitragen.
- Kulturelle Defizite als Erklärung für Bildungsnachteile
- Humankapitaltheorie und ihre Relevanz für Bildungsungleichheit
- Einfluss von schulischen Rahmenbedingungen auf die Bildungsergebnisse
- Institutionelle Diskriminierung als Ursache für Bildungsnachteile
- Empirische Befunde zur Bildungsbeteiligung von SchülerInnen mit Migrationshintergrund
Zusammenfassung der Kapitel
1. Ausgangssituation
Dieses Kapitel stellt die Problematik der Bildungsnachteile von SchülerInnen mit Migrationshintergrund in den Vordergrund. Es werden aktuelle Statistiken und Studien zitiert, die die systematische Benachteiligung dieser Schülergruppe im Bildungssystem belegen. Die Ergebnisse der PISA-Studien werden herangezogen, um die Unterschiede in der Lesekompetenz zwischen Kindern aus zugewanderten Familien und Kindern mit deutschen Eltern aufzuzeigen.
2. Erklärungsmuster für die Bildungsnachteile von SchülerInnen mit Migrationshintergrund
Dieses Kapitel präsentiert verschiedene theoretische Erklärungsmuster für die Bildungsnachteile von SchülerInnen mit Migrationshintergrund. Es werden verschiedene Perspektiven beleuchtet, darunter die Erklärung durch kulturell bedingte Defizite, die humankapitaltheoretische Erklärung, Erklärungen durch Merkmale des schulischen Kontextes und die Erklärung durch institutionelle Diskriminierung.
3. Abschließende Worte
Dieses Kapitel wird im Text nicht zusammengefasst, um Spoiler zu vermeiden.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Textes sind Bildungsnachteile, Migrationshintergrund, kulturelle Defizite, Humankapitaltheorie, schulischer Kontext, institutionelle Diskriminierung, empirische Befunde und Bildungsergebnisse.
- Arbeit zitieren
- Klaus Ebert (Autor:in), Sandra Ebert (Autor:in), 2012, Theoretische Erklärungen für die Bildungsnachteile von Schülern mit Migrationshintergrund, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301568