Als „Mut, den jemand beweist, indem er humane und demokratische Werte […] ohne Rücksicht auf eventuelle Folgen […] vertritt.“ wird Zivilcourage im Duden beschrieben.
Feige und egoistisch werden diejenigen bezeichnet, die ihr nicht gerecht werden, sich nicht „getraut“ haben. So machte zum Beispiel Bettina Wegner 1987 in ihrem Lied „Sind so kleine Hände“ auf Kindesmisshandlungen aufmerksam und deutete mit „Leute ohne Rückgrat hab'n wir schon zu viel” ein Problem an, welches seit jeher besteht. Zu hinterfragen bleibt, ob das Problem mit der Zeit in einer breiteren Öffentlichkeit diskutiert wurde.
Konfrontiert mit Zivilcourage sind wir von Kindesbeinen an. In Filmen, Zeitschriften und Hörspielen. Woher sonst kommt der Traum, vom Superhelden und wie man im Traum selbst zu einem wurde? Einer, der das Recht in die eigenen Hände nimmt, von allen bestaunt wird und zu dem alle aufblicken. Einer, der keine Furcht kennt, der am Ende immer als Gewinner herausgeht , dem – trotz der Gefahr der er sich aussetzte - nichts passierte.
Als Heldenhaft wie im jüngsten Fall der tödlich verletzten Tugce Albayrak rückte der Superheld wieder in den Vordergrund und löste in der breiten Bevölkerung nicht nur Anerkennung, sondern auch Bestürzung aus. Denn hier nahm die Geschichte kein gutes Ende. Hier wurde die Superheldin am Ende zum Opfer und bezahlte ihren selbstlosen Einsatz mit dem Leben. Vom Straßenrapper “Haftbefehl” bis zu Bundespräsident Joachim Gauck drückten viele Menschen ihr tiefes Mitgefühl aus für den Mut, den sie gezeigt hatte. Doch wofür eigentlich?
Inhaltsverzeichnis
- Zivilcourage - eine Gratwanderung.
- Was ist Zivilcourage?
- Wann sind manche Menschen eigentlich mutig – wann nicht? Was unterscheidet sie voneinander?
- Von der Erziehung bis zum Erwachsenenalter - wie und wann entwickeln wir den Mut, einzugreifen?
- Forschungsergebnisse angewandt auf den Fall Tugce Bayrak.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet die komplexe Thematik von Zivilcourage und versucht zu ergründen, wie und warum Menschen mutig handeln oder sich zurückhalten. Dabei werden verschiedene Einflussfaktoren auf das Verhalten Einzelner analysiert, insbesondere die Rolle der Erziehung, der Gesellschaft und der individuellen Wertvorstellungen.
- Definition und Bedeutung von Zivilcourage
- Einflussfaktoren auf das Verhalten von Menschen in Situationen, die Zivilcourage erfordern
- Die Rolle von Erziehung und Gesellschaft bei der Entwicklung von Zivilcourage
- Die Bedeutung von Selbstvertrauen und der Überwindung von Ängsten
- Die Anwendung der Forschungsergebnisse auf einen aktuellen Fall
Zusammenfassung der Kapitel
- Zivilcourage - eine Gratwanderung. Dieses Kapitel führt in die Thematik von Zivilcourage ein und definiert den Begriff. Es stellt die Frage, wann Menschen mutig handeln und wann sie sich zurückhalten, und beleuchtet die verschiedenen Facetten des Begriffs.
- Was ist Zivilcourage? Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Bedeutung des Begriffs und analysiert dessen Zusammensetzung. Es beleuchtet die verschiedenen Interpretationen von Mut und diskutiert die Herausforderungen bei der Operationalisierung des Begriffs.
- Wann sind manche Menschen eigentlich mutig - wann nicht? Was unterscheidet sie voneinander? Dieses Kapitel untersucht die Faktoren, die dazu beitragen, dass Menschen mutig handeln oder sich zurückhalten. Es beleuchtet die Rolle von Werten, Normen und moralischen Kompetenzen sowie deren Einfluss auf das Verhalten von Menschen in unterschiedlichen Situationen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen des Textes sind Zivilcourage, Mut, Erziehung, Gesellschaft, Werte, Normen, Angst, Selbstvertrauen, und das menschliche Verhalten in Situationen, die Zivilcourage erfordern. Der Text befasst sich mit der Bedeutung von Zivilcourage in der heutigen Zeit, analysiert die verschiedenen Faktoren, die das Verhalten von Menschen in solchen Situationen beeinflussen, und betrachtet den Fall Tugce Albayrak als Beispiel für Zivilcourage und deren Konsequenzen.
- Quote paper
- Kathrin Bonacker (Author), 2015, Gratwanderung Zivilcourage. Allgemeines, Forschungsergebnisse und der Fall Tugce Bayrak, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301869