Die Zeitschrift EMMA hat am 28. Oktober 2013 einen Appell von 90 Prominenten gegen Prostitution und Ächtung der Freier veröffentlicht. Darin werden Maßnahmen gefordert, die „kurzfristig zur Eindämmung und langfristig zur Abschaffung des Systems Prostitution führen”. Von Heiner Geißler bis Wolfgang Niedecken, von Maria Furtwängler bis Sarah Wiener sind sich die 90 prominenten Erstunterzeichner einig: Prostitution ist Sklaverei. Daraufhin fand im März 2014 das zweitägige Vereinstreffen von TERRE DE FEMME statt, bei dem „die Mehrheit für die Forderung nach einem Sexkaufverbot“ stimmte. Doch selbst innerhalb des Vereins bleibt die Debatte um das Thema Prostitution kontrovers. Die Frage ist hier, was die Unterstützer des Verbots von Prostitution dazu bewegt, diese überhaupt zu verbieten. Denn man sollte bedenken, dass Prostitution verschiedene Formen haben kann. Darunter gibt es einige, die dies freiwillig tun. Was würde also ein Verbot für die rund 400.000 Menschen – davon circa 95 Prozent Frauen- in Deutschland bedeuten, wenn diejenigen, die ihrem Beruf freiwillig nachgehen, dies nicht mehr tun können? Fakt ist: Prostitution kann nicht abgeschafft werden. Sie würde immer bestehen und wenn es illegal wäre. Die Stellungnahme der Piraten-Partei stellt die Gegenseite zur EMMA klar auf den Punkt. Diese erklärt nämlich, dass die Entscheidung zur Ausübung der Prostitution unter das „Recht auf freie Berufswahl sowie unter das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung“ fällt. Eines haben beide Sichtweisen jedenfalls gemeinsam: So wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen. Denn obwohl Prostitution das älteste Gewerbe der Welt ist, ist es einerseits gesellschaftlich nicht anerkannt und andererseits aber auch immer noch nicht verboten. Und da es mittlerweile verstärkt Zwangsprostitution gibt, sind sich sind sich also Pro- und Kontra- Seite in diesem Falle einig. Diese muss verboten werden. Doch muss die selbstbestimmte, freiwillige Sexarbeit deshalb auch verboten werden?
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Inklusion oder Exklusion?
- Was das Verbot von Prostitution für die Gesellschaft bedeuten würde
- Die Debatte um Prostitution: Zwischen Freiwilligkeit und Zwang
- Die Positionen von Alice Schwarzer und der Piratenpartei
- Die Folgen eines Verbots: Schadet es den Frauen oder den KundInnen?
- Die Rolle des Gesetzes und die Gefahr der Kriminalisierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Dieser Text befasst sich mit der aktuellen Debatte um Prostitution in Deutschland. Ziel ist es, die verschiedenen Perspektiven auf das Thema zu beleuchten und die möglichen Folgen eines Verbots von Prostitution zu analysieren.
- Die verschiedenen Formen und Ursachen von Prostitution
- Die rechtliche Situation der Prostitution in Deutschland
- Die Argumente für und gegen ein Verbot von Prostitution
- Die Folgen eines Verbots für Frauen, KundInnen und die Gesellschaft
- Die Bedeutung von Inklusion und Entkriminalisierung
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Inklusion oder Exklusion?: Der Text beginnt mit einer Einleitung, die die aktuelle Debatte um Prostitution in Deutschland und die gegensätzlichen Positionen von EMMA und der Piratenpartei beschreibt.
- Was das Verbot von Prostitution für die Gesellschaft bedeuten würde: Der Text untersucht die verschiedenen Sichtweisen auf Prostitution, die Rolle des Gesetzes und die Debatte um Freiwilligkeit versus Zwang.
- Die Debatte um Prostitution: Zwischen Freiwilligkeit und Zwang: Der Text beleuchtet die Positionen von Alice Schwarzer und der Piratenpartei, die unterschiedliche Ansätze zur Regulierung von Prostitution vertreten.
- Die Folgen eines Verbots: Schadet es den Frauen oder den KundInnen?: Der Text analysiert die möglichen Folgen eines Verbots von Prostitution für verschiedene Akteure, darunter Frauen, KundInnen und die Gesellschaft.
- Die Rolle des Gesetzes und die Gefahr der Kriminalisierung: Der Text diskutiert die Rolle des Prostitutionsgesetzes von 2002 und argumentiert, dass ein Verbot von Prostitution zu einer verstärkten Kriminalisierung führen könnte.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind Prostitution, Verbot, Inklusion, Exklusion, Entkriminalisierung, Zwangsprostitution, Freiwilligkeit, Gesellschaft, Recht, Gesetz, Menschenhandel, Sklavenarbeit.
- Arbeit zitieren
- Lena Müller (Autor:in), 2014, Inklusion oder Exklusion? Was das Verbot von Prostitution für die Gesellschaft bedeuten würde, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301925