María de Zayas y Sotomayor, 1599 geboren in Madrid, war eine herausragende Autorin des "siglo de oro". Ihre Novellen, die in den Sammelbänden "Novelas amorosas y ejemplares" und "Desengaños" oder"Segunda Parte del sarao y entretenimiento honesto" zusammengefasst sind, waren nach den Novellen von Cervantes die erfolgreichsten ihrer Epoche und wurden im 17. und 18. Jahrhundert ständig neu aufgelegt, bis manche Kritiker im 19. Jahrhundert sich plötzlich an den teils die sittlichen Grenzen der Ehe überschreitenden Texten störten und sie als öbszön verschrien.
De Zayas wurde nun häufig als Feministin oder didaktische Autorin degradiert, wohingegen andere die „cultivation of ambiguity“ in ihrem Werk hervorhoben oder die „subversiv-ironische Anlage“ lobten. In jedem Fall schaffte María de Zayas es, dass ihre Novellen im Gedächtnis und teilweise auch in aller Munde blieben.
Doch was macht ihre Werke so besonders? Ein wesentlicher Faktor ist sicherlich die Geschlechterauffassung der Autorin, die für ihre Epoche ungewöhnlich ist und auch ihre Werke durchzieht, womit dort das Bild der spanischen Gesellschaft teilweise verfremdet ist. Um dies zu verstehen, ist es zunächst nötig, sich mit dem regulären Geschlechterverständnis der spanischen Gesellschaft des 17. Jahrhunderts und der allgemeinen Geschlechterauffassung der Autorin vertraut zu machen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Die Geschlechterverhältnisse im siglo de oro in Spanien
- Die Geschlechterverhältnisse in der Bildung im siglo de oro in Spanien
- Zum Geschlechterverständnis von María de Zayas
- Konstitution des Frauenbildes in der Vorrede
- Das Spiel der Geschlechter in El prevenido engañado
- Das Männerbild – repräsentiert von don Fadrique
- Das Frauenbild – repräsentiert durch die Protagonistinnen
- Gracia als Produkt männlicher Moralvorstellungen
- Das Spiel der Geschlechter
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Geschlechterauffassung der spanischen Autorin María de Zayas y Sotomayor und untersucht, wie sie diese in ihren Novellen umsetzt. Die Analyse konzentriert sich auf die Darstellung des Geschlechterverhältnisses in der Vorrede zum ersten Sammelband der Autorin, "Novelas amorosas y ejemplares", sowie auf die exemplarische Analyse der Novelle "El prevenido engañado".
- Die Geschlechterverhältnisse im siglo de oro in Spanien
- Das Geschlechterverständnis von María de Zayas
- Die Strategien der Autorin, um ihre Geschlechterauffassung zu vermitteln
- Die Modellierung des Frauenbildes in der Vorrede und in der Novelle "El prevenido engañado"
- Die Rolle der Geschlechterrollen im Kontext der spanischen Gesellschaft des 17. Jahrhunderts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Geschlechterverhältnisse in den Novellen von María de Zayas y Sotomayor ein. Sie skizziert die Bedeutung der Autorin im siglo de oro und beleuchtet die unterschiedlichen Interpretationen ihrer Werke.
Kapitel 2 beleuchtet die Geschlechterverhältnisse im siglo de oro in Spanien und konzentriert sich auf die Bildungssituation der Frauen.
Kapitel 3 widmet sich dem Geschlechterverständnis von María de Zayas. Es untersucht die Konstitution des Frauenbildes in der Vorrede zu ihrer ersten Novellensammlung "Novelas amorosas y ejemplares".
Kapitel 4 analysiert das Spiel der Geschlechter in der Novelle "El prevenido engañado". Es untersucht die Darstellung des Männerbildes und des Frauenbildes sowie die Rolle der "Gracia" in der Erzählung.
Schlüsselwörter
María de Zayas y Sotomayor, siglo de oro, Geschlechterverhältnisse, Frauenbild, Novellen, "El prevenido engañado", "Novelas amorosas y ejemplares", Vorrede, Geschlechterrollen, spanische Gesellschaft, Bildung, "Gracia".
- Arbeit zitieren
- Susanne Becker (Autor:in), 2014, Geschlechterverhältnisse und Strategien ihrer Modellierung bei María de Zayas y Sotomayor, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302038