„Wir sagen natürlich, die Bullen sind Schweine. Wir sagen, der Typ in Uniform ist ein Schwein, kein Mensch. Und so haben wir uns mit ihnen auseinanderzusetzen. Das heißt, wir haben nicht mit ihm zu reden, und es ist falsch, überhaupt mit diesen Leuten zu reden. Und natürlich kann geschossen werden.“
Mit diesen Worten von Ulrike Meinhof, Mitbegründerin der Roten Armee Fraktion, begann der Terrorismus in Deutschland. Sie läuteten eine Zeit der Gewalt und des Umdenkens ein. Wir befinden uns in den späten 60er Jahren in Westdeutschland. Es herrscht Unmut bei den Studierenden, der sich in Form von Protesten wiederspiegelt. Die Verbrechen der Nationalsozialisten liegen rund 20 Jahre zurück und die Menschen freuen sich über Frieden und Wohlstand.
Doch die jungen Menschen fordern eine Aufarbeitung des Nationalsozialismus durch die Elterngeneration. Gleichzeitig kritisierten sie die bigotte Moralvorstellung, die Haltung Deutschlands zum Vietnamkrieg, sowie die fehlende Verurteilung von Amtsträgern des Naziregimes, die teilweise immer noch in Amt und Würden waren. In dieser angespannten Situation gab es immer wieder verbale und körperliche Gewalt von Presse und Staatsdienern, die die Situation noch anfeuerten. Es bildete sich eine kleine Splittergruppe, die sich zunehmend radikalisierte und immer mehr Anhänger und Befürworter fand. Die Rote Armee Fraktion, auch kurz RAF, verstand sich als kommunistische, antiimperialistische Stadtguerilla.
Es ist verständlich, dass es viele Filme mit verschiedenen Erzählweisen über die RAF gibt. In dieser Hausarbeit werde ich mich mit dem Film „Der Baader-Meinhof-Komplex“ beschäftigen, der 2008 in den deutschen Kinos erschien. Ich habe diesen Film ausgewählt, da er derjenige war, der mein Interesse zur RAF überhaupt erst weckte. Die Beschäftigung mit diesem Film erfolgt unter dem Aspekt des Tabubruchs, also dem Brechen von ungeschriebenen gesellschaftlichen Gesetzen. Um dies aber nachvollziehbar diskutieren zu können werde ich zunächst die RAF und ihren Verlauf beschreiben. Danach gehe ich näher auf den Film und die Rezensionen ein. Anschließend werde ich an drei Beispielen den möglichen Tabubruch diskutieren. In einem abschließenden Fazit werde ich argumentativ Stellung beziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Geschichte der RAF
- Der Baader-Meinhof-Komplex
- Inhaltszusammenfassung
- Entstehung
- Mitwirkende Personen
- Rezensionen
- Die Tabus
- Fazit
- Quellennachweise
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Film "Der Baader-Meinhof-Komplex" im Kontext des Tabubruchs. Die Arbeit beschreibt zunächst die Entstehung und den Verlauf der RAF, analysiert den Film und relevante Rezensionen, und diskutiert anhand von Beispielen, wie der Film gesellschaftliche Tabus bricht. Die Arbeit konzentriert sich auf die Darstellung von Gewalt, die Auseinandersetzung mit dem politischen Kontext der 1960er und 1970er Jahre und die kritische Auseinandersetzung mit der Rolle der Medien.
- Die Entstehung und Entwicklung der RAF
- Die Darstellung der RAF im Film "Der Baader-Meinhof-Komplex"
- Der Tabubruch im Film: Gewalt, Politik und Medien
- Die Rezeption des Films und die öffentliche Diskussion
- Die Bedeutung des Themas für die deutsche Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Einführung beginnt mit einem Zitat von Ulrike Meinhof, das den Beginn des RAF-Terrorismus in Deutschland markiert. Sie beschreibt den Kontext der Studentenproteste in den späten 1960er Jahren, die Unzufriedenheit mit der Aufarbeitung des Nationalsozialismus und die Kritik an der Regierungspolitik. Die Einführung skizziert die Geschichte der RAF, ihre verschiedenen Generationen und ihre gewalttätigen Aktionen, bevor sie den Fokus auf den Film "Der Baader-Meinhof-Komplex" und dessen Analyse unter dem Aspekt des Tabubruchs lenkt.
Geschichte der RAF: Dieses Kapitel beschreibt die Anfänge der RAF, beginnend mit der gewaltsamen Auflösung einer Demonstration gegen den Schah von Persien im Juni 1967 und dem Tod des Studenten Benno Ohnesorg. Es beleuchtet die Rolle von Ulrike Meinhof und die einseitige Berichterstattung des Springer-Verlags, die die Studentenproteste diskreditierten. Der Fokus liegt auf den Ereignissen, die zur Radikalisierung der Studentenbewegung und zur Entstehung der RAF beitrugen. Das Kapitel verdeutlicht den politischen und gesellschaftlichen Kontext, der die RAF hervorbrachte.
Schlüsselwörter
Rote Armee Fraktion (RAF), Terrorismus, Studentenbewegung, 1968er Bewegung, Ulrike Meinhof, Andreas Baader, Tabubruch, Gewalt, Medien, Politik, „Der Baader-Meinhof-Komplex“, Benno Ohnesorg, Axel Springer Verlag.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument "Der Baader-Meinhof-Komplex": Analyse eines Tabubruchs
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit analysiert den Film "Der Baader-Meinhof-Komplex" unter dem Aspekt des Tabubruchs. Sie untersucht, wie der Film die Gewalt der RAF, den politischen Kontext der 1960er und 70er Jahre und die Rolle der Medien darstellt und dabei gesellschaftliche Tabus bricht.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entstehung und Entwicklung der RAF, die Darstellung der RAF im Film, den Tabubruch im Film hinsichtlich Gewalt, Politik und Medien, die Rezeption des Films und die Bedeutung des Themas für die deutsche Gesellschaft. Sie beinhaltet auch eine detaillierte historische Einordnung der RAF und ihrer Aktionen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu: Einführung, Geschichte der RAF, Der Baader-Meinhof-Komplex (als Filmanalyse), Inhaltszusammenfassung, Entstehung der RAF, Mitwirkende Personen, Rezensionen des Films, Die Tabus im Film, Fazit und Quellennachweise. Jedes Kapitel beleuchtet einen Aspekt des Themas, beginnend mit dem historischen Kontext und der Entstehung der RAF bis hin zur Analyse des Films und seiner gesellschaftlichen Rezeption.
Wie wird die RAF in der Arbeit dargestellt?
Die Arbeit beschreibt die Anfänge der RAF, beginnend mit Ereignissen wie der gewaltsamen Auflösung einer Demonstration gegen den Schah und dem Tod Benno Ohnesorgs. Sie beleuchtet die Rolle von Ulrike Meinhof und die einseitige Berichterstattung des Springer-Verlags. Der Fokus liegt auf den Ereignissen, die zur Radikalisierung der Studentenbewegung und zur Entstehung der RAF führten, sowie auf dem politischen und gesellschaftlichen Kontext.
Welche Rolle spielt der Film "Der Baader-Meinhof-Komplex"?
Der Film "Der Baader-Meinhof-Komplex" steht im Zentrum der Analyse. Die Arbeit untersucht, wie der Film die Geschichte der RAF darstellt, welche Aspekte er betont und wie er dabei mit dem Thema Gewalt, Politik und Medien umgeht. Die Rezeption des Films und die öffentliche Diskussion werden ebenfalls berücksichtigt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Die Arbeit wird durch folgende Schlüsselwörter charakterisiert: Rote Armee Fraktion (RAF), Terrorismus, Studentenbewegung, 1968er Bewegung, Ulrike Meinhof, Andreas Baader, Tabubruch, Gewalt, Medien, Politik, „Der Baader-Meinhof-Komplex“, Benno Ohnesorg, Axel Springer Verlag.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Film "Der Baader-Meinhof-Komplex" im Kontext des Tabubruchs zu untersuchen. Sie möchte die Darstellung von Gewalt, die Auseinandersetzung mit dem politischen Kontext der 1960er und 1970er Jahre und die kritische Auseinandersetzung mit der Rolle der Medien analysieren.
- Arbeit zitieren
- Christin Pinnecke (Autor:in), 2013, Tabus und ihre Überschreitung in „Der Baader-Meinhof-Komplex“. Eine Filmanalyse und Darstellung der geschichtlichen Hintergründe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302192