Die meisten Kinder besitzen bereits vor Schulbeginn schon eine Reihe von mathematischen Kenntnissen und Fertigkeiten, insbesondere zu den Zahlen und dem Umgang mit ihnen. Viele Schulanfänger kennen die Zahlwortreihe bis 20 oder darüber hinaus, sie können die Anzahl der Elemente einer Menge angeben, und einige können bereits in einfachen Problemen addieren und subtrahieren. Für den Lehrer besteht die Aufgabe darin, diese unterschiedlichen Vorkenntnisse und Erfahrungen der Kinder zu erkennen und in die Unterrichtsplanung einzuarbeiten.
Im ersten Teil meiner Arbeit beschäftige ich mich mit dem mathematischen Lernen im Kindergarten. Pädagogische Zielvorstellungen werden erläutert, Möglichkeiten der mathematischen Denkerziehung dargestellt und die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Grundschule näher beleuchtet. Danach werde ich einige Studien zu den mathematischen Vorkenntnissen von Schulanfängern vorstellen, die einerseits hohe mathematische Kompetenzen der Kinder beweisen, andererseits die großen Leistungsunterschiede in den Mittelpunkt stellen. Außerdem werde ich mögliche Ursachen für die Leistungsheterogenität erläutern.
Um die Ergebnisse der Studien zu untermauern, schließt sich meine empirische Untersuchung zu mathematischen Vorerfahrungen von Vorschulkindern daran an.
Das Resultat der unterschiedlichen Vorkenntnisse der Kinder bringt Konsequenzen für den Lehrer mit sich. Welche Kompetenzen er entwickeln sollte und welche Diagnoseinstrumente zur Bestimmung der Lernausgangslage im mathematischen Bereich genutzt werden können, beschreibe ich in diesem Teil der Arbeit. Weiterhin werde ich Möglichkeiten zur Förderung des Zahlverständnisses und zur Förderung von Wahrnehmungsleistungen ansprechen.
Auch dem mathematischen Anfangsunterricht wird die Aufgabe zugeteilt, sich nach den Vorkenntnissen der Kinder zu richten. Ich werde verschiedene Prinzipien der offenen Unterrichtsgestaltung anbieten, moderne Organisationsformen des Unterrichts erklären und verschiedene didaktische Materialien vorstellen.
Zum Abschluss stelle ich die neue Schuleingangsstufe vor, ein Modellprojekt, was in fast allen Bundesländern durchgeführt wird. An diesen Schulen werden alle Kinder aufgenommen, egal welche Vorerfahrungen sie besitzen. Die Heterogenität wird als positive Herausforderung angesehen. Ich werde die Entstehung, die Ziele und wichtige Merkmale der neuen Schuleingangstufe vorstellen. Außerdem gehe ich speziell auf die Lage in Thüringen ein.
Inhaltsverzeichnis
-
- Einleitung
- Mathematisches Lernen im Kindergarten
- Pädagogisch-psychologische Zielvorstellungen
- Förderung der Kinder
- Mathematische Denkerziehung
- Klassifikation und Seriation
- Grundlegung des Zahl-, Raum- und Zeitbegriffs
- Probleme und notwendige Veränderungen im Vorschulbereich
- Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Grundschule
- Vorbereitung der Kinder auf die Grundschule
- Orientierung der Schule am Kind
- Mathematische Kompetenzen von Schulanfängern
- Ältere und neuere Studien zu mathematischen Vorkenntnissen
- Genauere Betrachtungen der Studien
- Große Leistungsheterogenität bei Schulanfängern
- Straßen- und Schulmathematik
- Mögliche Ursachen für Leistungsunterschiede
- Empirische Untersuchung zu mathematischen Vorerfahrungen von Vorschulkindern
- Ausgangssituation im Kindergarten
- Begründung und Vorstellung der Testaufgaben
- Durchführung der Untersuchung
- Darstellung und Auswertung der Protokollergebnisse
- Konsequenzen für den Lehrer
- Kompetenzen des Lehrers
- Veränderte Rahmenbedingungen
- Exemplarische Diagnoseinstrumente für den Lehrer
- Zahlenalbum
- 25er-Quadrat
- Übersicht zur Bestimmung der Lernausgangslage im mathematischen Bereich ...
- Möglichkeiten zur Förderung von Wahrnehmungsleistungen
- Möglichkeiten zur Förderung des Zahlverständnisses
- Resultierende Möglichkeiten der Gestaltung des mathematischen ...
- Traditionelle Stoffverteilung
- Offene Unterrichtsgestaltung
- Das Prinzip des aktiv-entdeckenden Lernens
- Das Prinzip des schriftlich-reflektierenden Lernens
- Das Prinzip des interaktiv-argumentierenden Lernens
- Moderne Organisationsformen des offenen Unterrichts ...
- Lernen an Stationen ...
- Wochenplanarbeit
- Freiarbeit ...
- Projektunterricht ...
- Anregungen für eine Mathe-Ecke ...
- Didaktische Materialien im mathematischen Anfangsunterricht ...
- Strukturierte Materialien
- Unstrukturierte Materialien
- Mischformen
- Die neue Schuleingangsstufe
- Entstehung und Ziele
- Wichtige Merkmale der neuen Schuleingangsstufe
- Rhythmisierung ...
- Differenzierung
- Förderdiagnostik
- Lage in Thüringen ...
- Heterogenität als Auftrag
- Schlussbetrachtung
- Mathematische Kompetenzen von Schulanfängern
- Ursachen für Leistungsunterschiede im mathematischen Bereich
- Konsequenzen der unterschiedlichen Vorerfahrungen für den Lehrer
- Möglichkeiten zur Förderung von Wahrnehmungsleistungen und Zahlverständnis
- Gestaltung des mathematischen Anfangsunterrichts
- Kapitel 1 beleuchtet die Bedeutung mathematischen Lernens im Kindergarten und erläutert die pädagogischen Zielvorstellungen sowie die Möglichkeiten der Förderung von Kindern in diesem Bereich.
- Kapitel 2 präsentiert verschiedene Studien zu den mathematischen Vorkenntnissen von Schulanfängern. Dabei werden sowohl die hohen Kompetenzen der Kinder als auch die großen Leistungsunterschiede im Detail betrachtet.
- Kapitel 3 beschreibt eine empirische Untersuchung zu den mathematischen Vorerfahrungen von Vorschulkindern. Sie umfasst die Ausgangssituation, die Begründung und Vorstellung der Testaufgaben, die Durchführung der Untersuchung sowie die Darstellung und Auswertung der Ergebnisse.
- Kapitel 4 beleuchtet die Konsequenzen der unterschiedlichen Vorkenntnisse für den Lehrer. Es werden Kompetenzen des Lehrers, Diagnoseinstrumente zur Bestimmung der Lernausgangslage sowie Möglichkeiten zur Förderung von Wahrnehmungsleistungen und Zahlverständnis beschrieben.
- Kapitel 5 zeigt verschiedene Prinzipien der offenen Unterrichtsgestaltung und moderne Organisationsformen des Unterrichts auf. Es werden verschiedene didaktische Materialien vorgestellt und die Bedeutung der neuen Schuleingangsstufe im Hinblick auf die Heterogenität der Schüler erläutert.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit den unterschiedlichen mathematischen Vorerfahrungen von Vorschulkindern und deren Bedeutung für den mathematischen Anfangsunterricht. Sie analysiert die pädagogischen Zielvorstellungen und Möglichkeiten der mathematischen Denkerziehung im Kindergarten sowie die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Grundschule.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Mathematische Vorerfahrungen, Vorschulkindern, Kindergarten, Grundschule, Leistungsunterschiede, Diagnoseinstrumente, offene Unterrichtsgestaltung, didaktische Materialien, neue Schuleingangsstufe.
- Arbeit zitieren
- Nicole Opetz (Autor:in), 2004, Zu unterschiedlichen mathematischen Vorerfahrungen von Vorschulkindern sowie daraus resultierende Möglichkeiten der Gestaltung des mathematischen Anfangsunterrichts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30220