Bereits im Mittelalter waren Juden dazu gezwungen, sich ausschließlich in separaten Stadtteilen niederzulassen, da ein Zusammenleben christlicher und jüdischer Menschen durch die Kirche untersagt wurde. Die sich daraus entwickelnden jüdischen Gemeinden wurden als Ghettos bezeichnet.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts schrieben dann erste Autoren Geschichten über das Leben in den Ghettos, wodurch schließlich das literarische Genre „Ghettogeschichten“ hervorgebracht wurde.
Aaron David Bernstein galt als ein Hauptvertreter dieser literarischen Gattung. In der vorliegenden Arbeit soll seine berühmte Ghettonovelle „Vögele der Maggid“ (1934) analysiert werden. Mittels der Textanalyse soll der Frage nachgegangen werden, wie das Ghetto und das alltägliche Leben dargestellt werden und inwieweit eine Veränderung im Alltag erkennbar ist. Die Autorin der vorliegenden Arbeit ist eingangs der Annahme, dass es sich bei der besagten Ghettogeschichte nicht alleinig um die bloße Darstellung des konservativen orthodoxen Lebens in einer jüdischen Gemeinde handelt, sondern gleichzeitig aufklärerische Gedanken enthält und somit als eine gesellschaftspolitische Schrift anzusehen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Genre: Ghettogeschichten
- Definition: Ghetto
- Biographische Angaben: A. David Bernstein
- Vögele der Maggid - eine Textanalyse
- Inhaltliche Analyse
- Darstellung des Ghetto
- Darstellung des alltäglichen Lebens im Ghetto
- Nachbarschaftsbeziehungen zwischen Juden und Nicht-Juden
- Umgang mit Konflikten
- Veränderungen im Alltag des Ghettolebens
- Vögele
- Talmudschüler
- Abschließende Gedanken
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Aaron David Bernsteins Ghettonovelle „Vögele der Maggid" (1934) und untersucht die Darstellung des Ghettos und des alltäglichen Lebens darin. Sie will herausfinden, inwieweit Veränderungen im Alltag erkennbar sind und ob die Novelle über die bloße Darstellung des konservativen orthodoxen Lebens hinaus aufklärerische Gedanken enthält.
- Darstellung des Ghettos und des alltäglichen Lebens
- Analyse innerjüdischer Nachbarschaftsbeziehungen
- Untersuchung der Nachbarschaftsverhältnisse zwischen Juden und Nicht-Juden
- Veranschaulichung des Umgangs mit Konflikten
- Ergründung von Veränderungen im Alltag anhand der Protagonisten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Ghettogeschichten ein und stellt das Werk „Vögele der Maggid" von Aaron David Bernstein vor. Kapitel 2 definiert den Begriff „Ghetto“ und beleuchtet Bernsteins Biografie im Kontext seiner Zeit. Kapitel 3 widmet sich der ausführlichen Textanalyse von „Vögele der Maggid", fokussiert auf die Darstellung des Ghettos und des alltäglichen Lebens. Dabei werden insbesondere die Nachbarschaftsbeziehungen zwischen Juden und Nicht-Juden sowie der Umgang mit Konflikten analysiert. Außerdem untersucht das Kapitel, ob sich Veränderungen im Alltag erkennen lassen, und zwar anhand der Protagonisten Vögele, Zempelburger und Kosminer.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen der Arbeit umfassen Ghettogeschichten, Aaron David Bernstein, „Vögele der Maggid“, Ghetto, Alltagsleben, Nachbarschaftsbeziehungen, Konflikte, Veränderungen, jüdische Tradition, orthodoxes Leben, Aufklärung, gesellschaftliche Verhältnisse, historische Kontext, autobiographische Bezüge.
- Citar trabajo
- Christin Franke (Autor), 2014, "Vögele der Maggid" von David Bernstein. Die Betrachtung des alltäglichen Lebens in einem jüdischen Ghetto, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302239