Platon. Glück und die Idee des Guten für den Unterricht in einer 10. Klasse


Unterrichtsentwurf, 2010

18 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

1. Bedingungsanalyse
1.1. Vorkenntnisse und Vorerfahrungen
1.2. Sitzordnung & Klassenraum

2. Sachanalyse
2.1.1. Unterrichtsstunde: Einstieg in das Thema „Glück“
2.2.2. Unterrichtsstunde: Platon – Ideenwelt und Höhlengleichnis
2.3.3. Unterrichtsstunde: Platon – Kritik am Hedonismus

3. Didaktische Analyse
3.1. Bezug zum Bildungsplan
3.2. Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit

4. Methodische Analyse
4.1. Ziel der Stunde
4.2. Ziele der einzelnen Unterrichtsschritte

5. Stundenverlaufsplanung

6. Verwendete Literatur- und Materialquellen

1. Bedingungsanalyse

1.1. Vorkenntnisse und Vorerfahrungen

Die Schüler haben sich im Unterricht bereits mit den Goldenen Regeln in den verschiedenen Religionen in der Welt auseinandergesetzt, haben den Begriff des „glücklichen Lebens“ diskutiert und auch verschiedene Meinungen über den Begriff des „Guten“ und der „Moral“ thematisiert.

Die Arbeitsformen (Einzel,- Partner,- und Gruppenarbeiten) sind ihnen geläufig und auch die Anwendung der schriftlichen Kommunikation (Textgliederung, Textanalyse, Texterörterung und Textinterpretation) werden vorausgesetzt.

Demzufolge besitzen die Schüler der 10. Klasse eine gute Basis, um mit dem nächsten Einstiegsthema „Glück“ vertraut zu werden und auch anspruchsvolle Texte schnell verstehen zu können.

1.2. Klassenraum und Sitzordnung

In dem Klassenraum befindet sich ein Tageslichtprojektor, eine Tafel und an der Wand ist eine Holz-Tafel angebracht, an der man Plakate befestigen kann.

Die Schüler sitzen in einer U-Form, sodass sich auch die Schüler gegenseitig sehen können und eine bessere Möglichkeit gegeben ist, Diskussionen mit Allen durchführen zu können.

2. Sachanalyse

2.1.1. Unterrichtsstunde: Einstieg in das Thema „Glück“

Um den Schülern eine gute Einstiegsmöglichkeit in das Thema „Platon – Glück und die Idee des Guten“ bieten zu können, müssen sie zunächst mit dem Begriff „Glück“ allgemein vertraut gemacht werden. Um dies zu ermöglichen, wird ein Einstiegstext von Anne Thesing mit dem Titel „Stück für Stück zum Glück“ herangezogen, in dem verschiedene Facetten des Glücks beleuchtet werden.

Bei dem Text handelt es sich um ein Interview mit dem Autor Stefan F. Gross, der erklärt, dass Lebenserfolg nicht nur materiellen Wohlstand widerspiegelt. Unter Lebenserfolg versteht er allgemein gesagt, die Verwirklichung von den eigenen Lebenszielen. Er meint damit vor allem den Umgang mit seinen Mitmenschen und die Lebensfreude.

Im Weiteren wird in dem Interview die heutige Berufswelt thematisiert, die gerade auch für die Schüler der Oberstufe von zentraler Bedeutung ist: Die Frage, was man nach der Schule machen möchte, und vor allem auch die Schwierigkeit der Jobsuche.

Aus dem Interview gehen zahlreiche Tipps hervor, wie man mit Misserfolgen umgehen soll und wie man an dem eigenen Glück arbeiten kann. So äußert sich der Autor beispielsweise in Bezug auf das bewusste Steuern der Stimmung mit den Worten: „Nehmen Sie das Positive wahr und lassen Sie es auf sich wirken.“

Nachdem die Schüler bereits einen allgemeinen Einblick in das Thema „Glück“ erfahren haben, werden sie mit der Frage konfrontiert, ob Glück käuflich ist. An dieser Stelle wird der Text „Berlin im Glück – eine Momentaufnahme“ herangezogen, in dem diese Fragestellung von zentraler Bedeutung ist.

Es handelt sich um ein weltweites Künstlernetzwerk namens „Genetic lifescience unart“, das 2001 gegründet wurde.

2002 wurden Verkaufsaktionen in vier Berliner Bezirken durchgeführt, die so aussahen: Verkäufer stellten sich mit einer Holzkiste mit rotem Samt, in der sich zahlreiche Zettel mit der Aufschrift „Glück“ und einem „garantierten Mindesthaltbarkeitsdatum“ befanden, auf die Straße und verkauften diese Zettel für einen Euro.

In dem Text werden verschiedene Beispiele, die die Reaktionen der Passanten reflektieren. Manche haben sich tatsächlich eine „Glücksgarantie“ gekauft, so z.B. ein Fahrschüler, dem seine Fahrprüfung bevor steht. Die meisten Menschen sind allerdings skeptisch gewesen, haben die Meinung vertreten, dass Glück nicht käuflich ist und dies eine reine Geldabzocke sei, oder die Menschen haben erst gar kein Interesse an dem Verkauf gezeigt und sind vorbeigelaufen.

Dieser Text bietet sich an, um die Diskussion „Ist Glück käuflich?“ mit den Schülern zu vertiefen.

2.2. 2. Unterrichtsstunde: Platon – Ideenwelt und Höhlengleichnis

Zu Platon:

Der griechische Denker, Theologe, Pädagoge und Schriftsteller Platon gilt als einer der bedeutendsten Philosophen der europäischen Geistesgeschichte und hat von 427 v. Chr. bis 347 v. Chr. in Athen gelebt. Er stammt aus einem adligen Haus und wurde mit 20 Jahren Schüler des berühmten Lehrer Sokrates. Im Alter von 40 Jahren machte Platon eine Bildungsreise durch den Mittelmeerraum und gründete nach seiner Rückkehr in Athen um 387 v. Chr. die erste Einrichtung für höhere Bildung, die sogenannte Akademie. Die Akademie gilt als Vorbild für die später entstandenen europäischen Universitäten.

Platon verfasste 35 Dialoge, die den Vorteil besitzen, dass durch die künstlerische Ausführung zum einen das Interesse der Leser gefördert wird, und zum anderen verschiedene Meinungen referiert werden können, ohne sich selbst festlegen zu müssen.

Platon verfasste u.a. die Erkenntnistheorie, seine Theorie des Guten und seine Frage nach Erziehung und Freiheit, die bis heute nichts an Interesse verloren haben. Gerade in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat seine Philosophie immer wieder erneut Anlässe zu heftigen Diskussionen gegeben.

Um die Schüler auf die dritte Unterrichtsstunde, die Platons Kritik am Hedonismus beinhaltet, gut vorzubereiten, werden zunächst die zentralen Themen, die im Verlauf von Bedeutung sind, nämlich „die Ideenwelt“ und „das Höhlengleichnis“, behandelt.

Platons Ideenwelt:

In Platons Ideenwelt lebt der Mensch in einer Welt, die er als Realität wahrnimmt. Die Gegenstände in dieser Welt sind allerdings nur unvollkommene Abbildungen der vollkommenen Ideen. D.h. das der sinnlich wahrnehmbare Stuhl nur das vergängliche Abbild der Idee des Stuhls ist. Das Abbild des Stuhls kann nämlich zerstört werden, da auch der Stuhl demontiert werden kann, wohingegen die Idee des Stuhls, unabhängig von ihren vielfältigen Verkörperungen in der Sinnenwelt, ewig und unantastbar ist.

Durch die Vernunft besitzt der Mensch die Gabe, diese vollkommenen Ideen erfassen zu können. Den Vorgang erklärt Platon mittels der Rückerinnerungen, d.h. dass die Seele vor der Erzeugung des Menschen einen Einblick in das Reich der Ideen besaß.

In diesem Zusammenhang hat Platon ein drei-Stufenmodell entwickelt, in dem sich an oberster Stelle das Reich der Ideen, an mittlerer Stufe die Seele und an unterster Stufe die sinnliche Wahrnehmbarkeit befindet.

Platons Höhlengleichnis:

Platons Höhlengleichnis steht im Zusammenhang mit der Ideenwelt und stellt die Situation gefangener Menschen in einer Höhle dar. Die Gefangenen sind gefesselt, sodass sie nur gerade aus sehen können und keine Möglichkeit haben, ihren Kopf nach links oder rechts zu bewegen. Auf der Wand, auf die sie starren, werden Schatten abgebildet, in denen die Gefangenen ihre Existenz, ihre „reale Welt“ sehen.

Hinter den Gefangenen befindet sich eine Mauer, hinter der Gegenstände vorbeigetragen werden und durch das Höhlenfeuer ist es den Gefangenen möglich, das „Schauspiel“ verfolgen zu können.

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Platon. Glück und die Idee des Guten für den Unterricht in einer 10. Klasse
Hochschule
Technische Universität Darmstadt  (Institut für Philosophie)
Veranstaltung
Was ist der Mensch?
Note
1,0
Autor
Jahr
2010
Seiten
18
Katalognummer
V302679
ISBN (eBook)
9783668037335
ISBN (Buch)
9783668037342
Dateigröße
542 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Platon, Glück, Idee des Guten, Ideenwelt, Höhlengleichnis, Hedonismus
Arbeit zitieren
Jessica Krüger (Autor:in), 2010, Platon. Glück und die Idee des Guten für den Unterricht in einer 10. Klasse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302679

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