Qualität und Schule war immer schon ein Thema in unserem Schulwesen, dazu zählen nicht
nur die Messung der Leistung der Schüler durch Prüfungen, um festzustellen ob die im
Lehrplan festgelegten Richtlinien erreicht wurden, sondern auch die Ausbildung und
Weiterbildung der Lehrkräfte und die Kontrolle ihrer Tätigkeiten durch die Schulaufsicht.
Kennzeichnend ist eine stark zentralistisch ausgerichtete Organisation des Schulwesens. Die
Schule ist weitgehend unbeweglich geworden und sie kann sich nicht mehr einer qualitativ
guten und ziel gerichteten Entwicklung zuwenden, sondern muss seine Tätigkeiten
weitgehend nach einer Vielzahl von Verordnungen, Verfügungen und Anweisungen richten.
Es wird kaum noch überprüft ob die eigentlich anzustrebenden Ziele, die Schule vermitteln
soll, erreicht werden, sondern vielmehr ob die administrativen Vorschriften erfüllt werden.
( Dubs, R., Prof. Dr. Dres. h.c.,1998, S. 6-8)
Mittlerweile spielen Begriffe wie Qualitätssicherung, Qualitätsmanagement, Kunden – und
Mitarbeiterorientierung, Schulentwicklung, Autonomie und Qualitätsevaluation eine wichtige
Rolle bei der Bestimmung von Erfolgskriterien für eine gute Schule, um sich den raschen
Veränderungen und dem immer stärker werdenden internationalen Wettbewerb stellen zu
können. ( Haindl, M., 2003, S. 17-23)
Eine große Uneinigkeit besteht jedoch immer noch darüber, was „Qualität einer Schule“
genau bedeutet. „ Man kann die Qualitätsmerkmale von Schulen nicht von außen
herantragen, sondern muss von innen heraus verstehen, welche Probleme sich in der Schule
kontextspezifisch stellen… Es gibt verschiedene Profile von Schule, die jedes Mal eine eigene
Qualität bedeuten können.“ ( Steffens, U. & Bargel, T., 1993, S. 13ff)
Eine gute Schule zeichnet sich vor allem durch ein hohes Schulethos, die eigene Schulkultur,
gute Kommunikation und Zusammenarbeit, die Fähigkeit zur Selbstentwicklung und
Selbstbeurteilung, eine Leistungsorientierung sowie Ordnung und Disziplin aus.
Dazu muss aber, im Rahmen des Trends zur Dezentralisierung und Autonomie von Schule,
ein größerer Gestaltungsfreiraum ermöglicht werden, damit sich die einzelne Schule
individuell entfalten kann. Dies beinhaltet jedoch die Gefahr, dass sich stark unterschiedliche
Vorstellungen über die Qualität von Schule entwickeln. ( Haindl, M., 2003, S. 23- 33) [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Qualitätsmanagement und Schule
- Qualitätsbereiche einer Schule
- Produktqualität
- Prozessqualität
- Inputqualität
- Organisation und Aufgaben des Qualitätsmanagements in der Schule
- Qualitätsbereiche einer Schule
- Evaluation in der Schule
- Phasen der Schulevaluation
- Methoden und Instrumente der Evaluation
- Analyse und Bewertung
- Qualitätsmanagement-Modelle
- ISO-9000 – Qualitätsnormen
- The European Foundation for Quality Management
- Das EFQM Modell für umfassendes Qualitätsmanagement
- Total Quality Management
- Mitarbeiterorientierung
- Kundenorientierung
- TQMS- Total Quality Management in der Schule
- Interessenpartner
- Die 9 Kriterien
- Schulbericht
- Bewertung der Kriterien
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem Konzept des Qualitätsmanagements im Bildungswesen und analysiert dessen Anwendung im Kontext der Schule. Er untersucht die verschiedenen Qualitätsbereiche einer Schule, die Bedeutung von Evaluationsprozessen, die Rolle von Qualitätsmanagementmodellen und deren Anpassung an die spezifischen Bedürfnisse des Schulsystems.
- Definition und Bedeutung von Qualitätsmanagement im Bildungswesen
- Analyse verschiedener Qualitätsbereiche in der Schule (Produkt-, Prozess- und Inputqualität)
- Die Rolle von Evaluation und deren Methoden in der Schulevaluation
- Vorstellung und Vergleich verschiedener Qualitätsmanagement-Modelle
- Anpassung von Qualitätsmanagement-Modellen an die spezifischen Bedürfnisse des Schulsystems
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung legt den Grundstein für die Diskussion über Qualität und Schule. Sie beleuchtet den historischen Wandel des Schulwesens und die Herausforderungen, die sich aus der Notwendigkeit einer qualitativ hochwertigen Bildung ergeben.
- Qualitätsmanagement und Schule: Dieses Kapitel führt den Begriff des Qualitätsmanagements im Schulkontext ein. Es beschreibt die vier wichtigen Funktionen des Qualitätsmanagements (Steuer-, Kontroll-, Rechtfertigungs- und PR-Funktion) und die Bedeutung von Qualitätsbereichen (Produkt-, Prozess- und Inputqualität) für die Entwicklung eines umfassenden Qualitätsmanagement-Konzeptes.
- Evaluation in der Schule: Das Kapitel thematisiert die Evaluation als integralen Bestandteil des Qualitätsmanagements. Es beleuchtet die verschiedenen Phasen der Schulevaluation, die Methoden und Instrumente, die für die Datenerhebung und -analyse genutzt werden, sowie die Bedeutung der Bewertung der Ergebnisse.
- Qualitätsmanagement-Modelle: Dieses Kapitel widmet sich der Vorstellung verschiedener Qualitätsmanagement-Modelle. Es analysiert die Anwendung von Normen wie ISO-9000 und EFQM-Modell, sowie die Ansätze des Total Quality Management (TQM) und dessen Adaption für die Schule (TQMS).
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Konzepte des Textes umfassen Qualitätsmanagement, Schulevaluation, Qualitätsbereiche, Qualitätsmanagementmodelle, ISO-9000, EFQM, TQM, TQMS, Schulentwicklung und Schulqualität.
- Arbeit zitieren
- Andreas Reineck (Autor:in), 2004, Qualitätsmanagement an Schulen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30289