Der Hergang des Romans "Das Parfum" von Patrick Süskind suggeriert dem Leser, der Protagonist Grenouille sei ein Sonderling. Ein Andersartiger, der es aufgrund seines fehlenden Eigengeruchs nicht vermag, seinen Platz im Schoße der Gesellschaft zu finden. Doch ist es der Protagonist selbst, der das Schicksal des Außenseiters wählt, oder ist es die Gesellschaft, die ihm vermittelt, er sei kein gleichwertiger Mensch; er sei anders als Andere und verdiene daher keinen Platz unter ihnen? Dies ist die zentrale Frage der vorliegenden Arbeit, welche im Folgenden genauer betrachtet wird.
Außerdem umfasst die Arbeit eine Analyse der Geschichte auf den erzähltheoretischen Grundlagen des französischen Literaturwissenschaftlers Gérard Genette.
Die Hauptfragestellung wird zunächst auf inhaltlicher Ebene verfolgt, wobei die Ergebnisse durch die narrativen Aspekte gestützt werden. Die Verflechtung dieser beiden Ebenen soll letztendlich die Erkenntnis darüber erbringen, ob es sich bei Patrick Süskinds Roman „Das Parfum“ um eine gesellschaftliche Ausgrenzung handelt, der der Protagonist schließlich unterliegt.
Inhaltsverzeichnis
- DIE GESCHICHTE EINES ABSTOßENDEN, BENACHTEILIGTEN HELDEN.
- PATRICK SÜSKINDS DAS PARFUM - EINE GESCHICHTE ÜBER DIE GESELLSCHAFTLICHE AUSGRENZUNG EINES ANDERSARTIGEN?
- DIE GEBURTSSTUNDE DES SONDERBAREN
- ÜBER DIE ERSTEN PRÄNATALEN VERSUCHE DER EINGLIEDERUNG.
- DAS SCHEITERN DER PRIMÄREN SOZIALISATION IM WAISENHAUS.
- DAS FINDEN DES EIGENEN ICH
- DIE RESULTIERENDE FLUCHT VOR DER GESELLSCHAFT.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht Patrick Süskinds Roman „Das Parfum“ und analysiert, inwiefern die Geschichte des Protagonisten Jean-Baptiste Grenouille als eine Erzählung über gesellschaftliche Ausgrenzung eines Andersartigen interpretiert werden kann.
- Die Darstellung Grenouilles als abstoßender und benachteiligter Held.
- Grenouilles fehlender Eigengeruch und seine daraus resultierenden Schwierigkeiten in der Gesellschaft.
- Die Frage nach Grenouilles Rolle als Außenseiter: Selbstgewählte Flucht oder gesellschaftlich bedingte Ausgrenzung?
- Die Bedeutung der narrativen Strukturen des Romans im Hinblick auf die Ausgrenzung des Protagonisten.
- Die Rolle der Sinne und der Wahrnehmung in der Konstruktion von Identität und sozialer Zugehörigkeit.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel analysiert die Figur Jean-Baptiste Grenouille und untersucht seine Darstellung als abstoßender, benachteiligter Held. Grenouilles fehlender Eigengeruch wird als zentrale Ursache für seine Schwierigkeiten in der Gesellschaft dargestellt. Das zweite Kapitel untersucht die narrativen Strukturen des Romans, insbesondere die Darstellung der Geburtsstunde Grenouilles und seiner ersten pränatalen Versuche der Eingliederung. Es wird gezeigt, wie die Erzählperspektive und die narrativen Techniken zur Konstruktion einer Figur beitragen, die sich schwer in die Gesellschaft integrieren lässt. Das dritte Kapitel analysiert die Rolle der Sinne und der Wahrnehmung in der Konstruktion von Identität und sozialer Zugehörigkeit. Grenouilles außergewöhnlicher Geruchssinn wird als Schlüssel zur
Schlüsselwörter
Patrick Süskind, Das Parfum, gesellschaftliche Ausgrenzung, Andersartigkeit, Geruchssinn, Identität, Wahrnehmung, Soziale Integration, Erzähltheorie, Gérard Genette, Nullfokalisierung, Anachronie, Analepse, Mimesis, Distanz, Narration.
- Quote paper
- Agnetha Hinz (Author), 2013, Eine Geschichte über die gesellschaftliche Ausgrenzung eines Andersartigen? Patrick Süskinds "Das Parfum" aus der erzähltheoretischen Perspektive von Gérard Genette., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302907