Peacekeeping. Erfolg und Scheitern von Friedensmissionen der UN anhand der MONUC in der Demokratischen Republik Kongo


Hausarbeit (Hauptseminar), 2015

16 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung und Fragestellung

2. Friedensmissionen der Vereinten Nationen
2.1. Klassifizierung von Friedensmissionen
2.2. Herausforderungen des traditionellen Peacekeepings
2.3. Faktoren des Erfolgs - Mandat und Truppengröße

3. Ursachen des Konflikts in der Demokratischen Republik Kongo
3.1. Analyse der MONUC

4. Fazit

5. Literaturverzeichnis 15

1. Einleitung und Fragestellung

Schon seit langer Zeit ist der afrikanische Kontinent Schauplatz zahlreicher brutaler Konflikte gewesen. Man denkt natürlich an den Genozid in Ruanda, aber auch an aktuelle Konflikte, wie sie momentan in Zentralafrika, Somalia, im Südsudan, Nigeria und der Demokratischen Republik Kongo stattfinden.[1] Die Vereinten Nationen versuchen seit dem Jahre 1948 weltweit durch Friedensmissionen Konflikte zu beenden bzw. neue zu verhindern. Bislang wurden weltweit 69 solcher Missionen durchgeführt, wobei auffällig ist, dass die meisten dieser in Afrika stattfanden und zum Teil bis heute noch andauern.[2] Anhand der „Mission de l’Organisation des Nations Unies en République Démocratique du Congo“ (MONUC), die vom 30. November 1999 bis 30. Juni 2010 in der Demokratischen Republik Kongo durchgeführt wurde, sollen in der vorliegenden Hausarbeit relevante Faktoren herausgearbeitet werden, anhand derer der Erfolg bzw. das Scheitern von Friedensmissionen bestimmt werden kann. Es ist nämlich nicht nur interessant zu erfahren, warum einige Missionen erfolgreich sind oder scheitern, sondern auch inwiefern bestimmte Faktoren dafür verantwortlich sind.

Hierfür soll am Anfang der Hausarbeit ein allgemeiner Überblick über Friedensmissionen der Vereinten Nationen verschafft werden und einige Begriffserklärungen erfolgen. Dabei soll sowohl auf die Charta der Vereinten Nationen, die als rechtliche Grundlage für alle Friedensmissionen gilt, als auch die sogenannte „Capstone Doctrine“ eingegangen werden. Was darauf folgt, ist eine Erläuterung der fünf verschiedenen „Peace and Security Activities“, sprich Konfliktbewältigungsformen, wobei der Fokus der vorliegenden Arbeit auf Peacekeeping liegen soll. Im darauf folgenden Punkt sollen anhand der Empfehlungen der „Brahimi-Kommission“ aus dem Jahre 2000 zwei Hypothesen aufgestellt werden, die im Rahmen der vorliegenden Arbeit überprüft werden sollen. Beide Hypothesen beschäftigen sich mit Faktoren, die eventuell den Erfolg bzw. das Scheitern von Friedensmissionen beeinflussen.

Im Anschluss darauf soll auf das empirische Beispiel, die MONUC näher eingegangen werden. Hier soll u.a. der Konflikt in der Demoktatischen Republik Kongo thematisiert werden, der den Hintergrund der zu analysierenden Friedensmission darstellt. Was darauf folgt, ist die Überprüfung der aufgstellten Hypothesen. Zusammen mit den Ergebnissen der Analyse soll es dann möglich sein, die Leitfrage zu beantworten und ein Fazit zu ziehen.

2. Friedensmissionen der Vereinten Nationen

Wenn man von Einsätzen der Vereinten Nationen spricht, dann ist häufig die Rede von Peacekeeping (Friedenserhaltung). Mit dem Begriff Peacekeeping beschrieb man zu Beginn der Friedensmissionen der Vereinten Nationen Einsätze, in denen ein von Konfliktparteien geschlossener Waffenstillstand bewacht und zur Friedenssicherung beigetragen werden sollte. Mit der Zeit erweiterten sich die Mandate immer mehr und innerhalb der einzelnen Missionen kamen weitere Aufgaben hinzu, weshalb sich der Begriff des Peacekeepings für die Komplexität von Friedensmissionen heutzutage als unzureichend erweist. Zu groß sind die Überlappungen mit ähnlichen Begriffen, wie beispielsweise Peace Enforcement oder Peacebuilding. Zur klaren Unterscheidung, soll im Anschluss an die Vorstellung der Charta der Vereinten Nationen eine kurze Erläuterung dieser und der Begriffe Conflict Prevention und Peacemaking erfolgen. Da Peacekeeping aber nach wie vor das weitverbreiteste Mittel der Vereinten Nationen zur Wahrung von internationalem Frieden darstellt, soll auf diese Form der Konflikbewältigung etwas näher darauf eingegangen werden.

Geprägt durch die Erfahrung zweier Weltkriege sollte mit den Vereinten Nationen eine Organisation geschaffen werden, die sich weltweit für dauerhaften Frieden und internationale Zusammenarbeit einsetzt. Am 26. Juni 1945 wurden die Ziele und Prinzipien dieser multilateralen Organisation in einer Charta festgehalten, deren Einhaltung nach dem Völkerrecht für alle Mitgliedsstaaten verbindlich ist. Als hochrangiges Ziel der Vereinten Nationen gilt seit erster Stunde hierbei: “To maintain international peace and security, and to that end: to take effective collective measures for the prevention and removal of threats to the peace“[3]. Die Möglichkeiten, welche die internationale Staatengemeinschaft nutzen kann, um für Frieden und Sicherheit zu sorgen, sind in den Kapiteln VI und VII der Charta geregelt. Während im Kapitel VI Maßnahmen zur friedlichen Beilegung von Streitigkeiten behandelt werden, behandelt das Kapitel VII Maßnahmen bei Bedrohung oder Bruch des Friedens. Einige nennen darüber hinaus auch Kapitel VIII, welches sich der Zusammenarbeit der Vereinten Nationen mit regionalen Organisationen widmet.[4] Die Charta der Vereinten Nationen gilt als rechtliche Grundlage aller Friedensmissionen, überraschenderweise werden sie in dieser aber weder als solche erklärt, noch ein einziges Mal erwähnt. Aufgrund dieser Tatsache, soll daher im folgenden Abschnitt eine Begriffserklärung und eine Klassifizierung von Friedensmissionen erfolgen.

2.1. Klassifizierung von Friedensmissionen

In der Friedens- und Konfliktforschung herrschen auseinandergehenden Meinungen, was die Klassifizierung von UN-Friedensmissionen betrifft. Grund dafür ist das Beziehen auf jeweils unterschiedliche Kriterien und Faktoren. Während einige Forscher Friedensmissionen nach den zu erreichenden Zielen kategorisieren, konzentrieren sich andere auf die dabei verwendeten Mittel. Um eine klare Unterscheidung zu ermöglichen, veröffentlichten das Department of Peacekeeping Operations (DPKO) und das Department of Field Support (DFS) 2008 die „Capstone Doctrine“, in der zwischen fünf verschiedenen „Peace and Security Activities“ unterschieden wird. Neben traditionellem Peacekeeping (Friedenssicherung), werden darin auch Conflict Prevention (Konfliktverhinderung) und Peacemaking (Friedensschaffung), sowie Peace Enforcement (Friedensdurchsetzung bzw. -erzwingung) und Peacebuilding (Friedenskonsolidierung) thematisiert. Die Abbildung 1 sowie die nachfolgende Erläuterung sollen dazu dienen, die Beziehung der einzelnen Konfliktbewältigungsformen nachvollziehen zu können, aber auch die Unterschiede zwischen ihnen zu verdeutlichen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: United Nations Peace and Security Activities [5]

[...]


[1] Die Welt 2014: Kriege und Konflikte am Jahr 2014.

[2] United Nations 2015: History of Peacekeeping.

[3] United Nations 1945: Charter of the United Nations, Chapter I, Art.1.

[4] United Nations 1945: Charter of the United Nations, Chapter VI, VII, VIII.

[5] DPKO/DFS 2008: S. 19.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Peacekeeping. Erfolg und Scheitern von Friedensmissionen der UN anhand der MONUC in der Demokratischen Republik Kongo
Hochschule
Universität Potsdam
Note
2,0
Autor
Jahr
2015
Seiten
16
Katalognummer
V303070
ISBN (eBook)
9783668014688
ISBN (Buch)
9783668014695
Dateigröße
519 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Peacekeeping, UN, Erfolg, Scheitern, Kongo, MONUC, Mission, Faktoren, Vereinte Nationen, DRK, Demokratische Republik Kongo
Arbeit zitieren
Fatma Khanjar (Autor:in), 2015, Peacekeeping. Erfolg und Scheitern von Friedensmissionen der UN anhand der MONUC in der Demokratischen Republik Kongo, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303070

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