Das Buch steht nicht nur in ständiger Konkurrenz zu neuen Erzählmedien, wie beispielsweise Hörbuch und -spiel, sondern vor allem Film, Fernsehen oder Computerspiel. Im Zuge dessen hat zwar dessen allgemeine Reputation als bildendes Medium über die Jahrzehnte deutlich zugenommen, doch zugleich muss es sich gegen seine Konkurrenten umso mehr behaupten, deren Trumpf vor allem die audiovisuelle Darstellung erzählerischer Stoffe ist.
Der Diskurs über die Aufrechterhaltung der etablierten Stellung des Buchs in der Medienlandschaft, im Vergleich zum Fernsehen, hat sich bereits im 20. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreut. Jetzt, Anfang des 21. Jahrhunderts, steht es einer stetig wachsenden Beliebtheit von Fernsehserien gegenüber, die sich bei ihrer Produktion vermehrt populären Buchreihen bedienen – siehe z. B. Sherlock Holmes und dessen moderne Adaption Sherlock.
Andererseits wiederum kann das Buch durchaus von verfilmten Literaturvorlagen profitieren, wodurch es nicht unbedingt sein muss, dass es von visuell aufbereiteten Inhalten vom Markt verdrängt wird. Hieraus ergibt sich schließlich die Frage, ob sich filmische Adaptionen literarischer Stoffe eher komplementär oder substitutiv auf den Buchmarkt auswirken.
Der Beantwortung dieser Frage wird dadurch nachgegangen, indem wissenschaftliche Literatur aus den Bereichen Buch-, Literatur- und insbesondere Medienwissenschaft herangezogen wurde – so z. B. Intermedialität (Rajewsky). Die Adaption besitzt auch aktuell noch den verbreiteten Ruf eines Mängelexemplars, da dies von den kulturellen Eliten in der Vergangenheit so mehrmals propagiert wurde.
Anders als früher, beschäftigt sich die Forschung bezüglich Literaturadaptionen momentan gleichwohl weniger damit, ob der Film exakt der literarischen Vorlage entspricht, vielmehr ist es von Belang was die filmische Umsetzung aus der Vorlage gemacht hat, und infolgedessen für ein künstlerischer Mehrwert daraus entstanden ist. Da Literaturadaptionen jedoch einen gut erforschten Forschungsgegenstand darstellen, kann diese kurze Abhandlung lediglich als knapper Ansatz dienen. Das Thema für diese Hausarbeit wurde aufgegriffen, weil es die beiden Disziplinen Buch- und Medienwissenschaft kombiniert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen
- 2.1 Literaturadaption
- 2.2 Game of Thrones
- 3 Buch und Fernsehen im Vergleich
- 3.1 Buch
- 3.2 Fernsehen
- 4 Folgen einer filmischen Literaturadaption
- 5 Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen filmischer Literaturadaptionen auf den Buchmarkt. Sie beleuchtet den Vergleich zwischen Buch und Fernsehen, insbesondere im Kontext der Fernsehserie „Game of Thrones“, die auf der Buchreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R. R. Martin basiert.
- Die Rolle des Buches in der Medienlandschaft im Vergleich zu anderen Erzählmedien
- Die Rezeption filmischer Literaturadaptionen und ihre Auswirkungen auf den Buchmarkt
- Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Buch und Fernsehen als Erzählmedien
- Die Bedeutung von Intermedialität und Medienwechsel im Kontext von Literaturadaptionen
- Die Frage, ob filmische Adaptionen literarischer Stoffe eher komplementär oder substitutiv auf den Buchmarkt wirken
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Dieses Kapitel führt in das Thema der filmischen Literaturadaptionen ein und beleuchtet die Konkurrenz zwischen Buch und anderen Erzählmedien. Es wird auf die zunehmende Beliebtheit von Fernsehserien mit literarischen Vorlagen hingewiesen und die Frage nach den Auswirkungen filmischer Adaptionen auf den Buchmarkt gestellt.
Kapitel 2: Grundlagen
Dieses Kapitel definiert den Begriff der „filmischen Literaturadaption“ und stellt die Fernsehserie „Game of Thrones“ als Beispiel vor. Es wird auf die Buchreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R. R. Martin eingegangen und die komplexe Narration der Reihe beschrieben.
Kapitel 3: Buch und Fernsehen im Vergleich
Dieses Kapitel vergleicht die beiden Medien Buch und Fernsehen hinsichtlich ihrer Eigenschaften, Vor- und Nachteile. Es wird die Bedeutung des Buches als Kulturgut und die Vorteile der Unabhängigkeit von der Temporalität beim Lesen hervorgehoben. Im Gegenzug werden die Stärken des Fernsehens in Bezug auf die audiovisuelle Darstellung und die Unmittelbarkeit der Inhalte beleuchtet.
Schlüsselwörter
Filmische Literaturadaption, Buchmarkt, Game of Thrones, Das Lied von Eis und Feuer, George R. R. Martin, Intermedialität, Medienwechsel, komplementär, substitutiv, Buch, Fernsehen, audiovisuelle Darstellung, Temporalität, Kulturgut
- Quote paper
- David Kraus (Author), 2015, Filmische Literaturadaptionen am Beispiel von "Game of Thrones", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303154