Diese Arbeit befaßt sich mit den Möglichkeiten und Grenzen königlicher Machtausübung im Böhmen der Jahre 1346 bis 1378. Der Regierungsantritt König Karls IV. markiert eine Zäsur in der Politik der Luxemburger, denn anders als sein Vater König Johann von Böhmen bestimmte Karl das Land um die Moldaustadt Prag von vornherein zum Stützpunkt seiner Machtstellung als deutscher König und Kaiser.
Die Traditionen dieses Landes waren dabei von eigenartiger Zwiespältigkeit: Böhmen, vor kurzer Zeit noch an der Peripherie des Reiches gelegen, war unter den Przemyslidenkönigen Schauplatz von Zentralisierungsansätzen gewesen, wie sie kein anderes Territorium im Reich erlebt hatte. Zugleich hatte sich in Gestalt der hohen Adligen ein Machtfaktor herangebildet, der unter Karls Vorgängern, aber auch noch unter ihm selbst zum Stolperstein der Zentralisierung wurde.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Der König, seine Partner und Gegenspieler in der böhmischen Politik
- 1. Strukturelle Konflikte - Karl und der böhmische Hochadel
- a) Ein unbequemer Machtblock
- b) "Codex Maiestatis" - Von der traditionalen zur rationalen Herrschaft?
- 2. Wechselseitige Interessen - Karl IV. und die Städte
- a) Die böhmischen Städte und die karlinische Wirtschafts- und Finanzpolitik
- b) Nürnberg - Partnerstadt des Königs und Kaisers
- 3. Herrschaft und ihre Demonstration
- a) Karl IV. und seine Staatsideen
- b) Die Aura des Stellvertreters Christi - Reliquienkult und Kirchenpolitik
- c) Der Prager Hof
- d) Herrscherliche Architektur - Prag, der "caput regni"
- 1. Strukturelle Konflikte - Karl und der böhmische Hochadel
- III. Karls IV. dynastische Interessenpolitik und ihre Grenzen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Möglichkeiten und Grenzen königlicher Machtausübung im Böhmen der Jahre 1346 bis 1378. Im Fokus steht die Regierungszeit König Karls IV. und seine Bemühungen, die Macht in Böhmen zu festigen und zu demonstrieren. Die Arbeit beleuchtet die komplexe Beziehung zwischen Karl IV. und den verschiedenen politischen Akteuren Böhmens, insbesondere dem Hochadel und den Städten.
- Die Herausforderungen der königlichen Machtausübung im spätmittelalterlichen Böhmen
- Die Konflikte zwischen Karl IV. und dem böhmischen Hochadel
- Die Rolle der Städte in der karlinischen Politik
- Die Bedeutung von Staatsideen und Herrschaftsdemonstration für Karl IV.
- Die Grenzen der Zentralisierung und Verrechtlichung im 14. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt die Problematik des Versuchs König Karls IV., das böhmische Rechtssystem zu reformieren, dar. Die Arbeit fokussiert auf die Möglichkeiten und Grenzen königlicher Machtausübung im Böhmen des 14. Jahrhunderts.
II. Der König, seine Partner und Gegenspieler in der böhmischen Politik
Dieses Kapitel beleuchtet die Beziehungen Karls IV. zu den verschiedenen politischen Akteuren Böhmens. Es werden die Konflikte mit dem Hochadel, die Zusammenarbeit mit den Städten und die verschiedenen Aspekte von Herrschaftsdemonstration analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen königliche Machtausübung, Zentralisierung, Verrechtlichung, böhmischer Hochadel, Städtepolitik, Staatsideen, Herrschaftsdemonstration, Codex Maiestatis, Karl IV., Spätmittelalter.
- Arbeit zitieren
- Michael Kuhlmann (Autor:in), 1998, Karl IV. Königsmacht im spätmittelalterlichen Böhmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303210