Das Bewusstsein über Nachhaltigkeit wächst in allen Bereichen der Gesellschaft. Gerade bei der Entwicklungszusammenarbeit wird Nachhaltigkeit in den letzten Jahren immer mehr als die wichtigste Komponente angesehen. Um Beurteilungen zur Nachhaltigkeit von Entwicklungsprojekten machen zu können, benötigt man ein Messinstrumentarium. So veröffentlichte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung einen Katalog, welcher einen allgemeinen Leitfaden zur Evaluation der staatlichen bilateralen Entwicklungszusammenarbeit darstellt. Nichtstaatliche Initiativen werden dabei nicht einbezogen, sodass hier jedes Projekt nach eigenen Maßstäben bewerten kann. Die vorliegende Arbeit unternimmt den Versuch, nach allgemeinen Überlegungen zu nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit, den Katalog des Ministeriums zu verallgemeinern und zu ergänzen und anschließend beispielhaft auf drei nichtstaatliche Projekte anzuwenden. Es wird anhand der gewonnenen Ergebnisse deutlich, welche Stärken und Schwächen der Ansatz bei nichtstaatlicher Entwicklungszusammenarbeit hat und inwiefern er ergänzt werden kann, um abschließend die Eignung als eine Art generelles, generisches Nachhaltigkeitsevaluationskonzept umfassend für alle Arten von Entwicklungszusammenarbeit zu bewerten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Nachhaltigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit
- 2.1 Vorbemerkungen und Begriffserklärungen
- 2.2 Phasen der Entwicklungsarbeit
- 2.3 Das Umdenken zur Nachhaltigkeit
- 2.4 Die Rolle nichtstaatlicher Entwicklungszusammenarbeit
- 3. Nachhaltigkeitsevaluation in der Entwicklungszusammenarbeit
- 3.1 Vorbemerkungen zur Evaluierungsproblematik
- 3.2 Der Evaluierungskatalog des BMZ
- 3.3 Kritische Würdigung und Ergänzungen
- 4. Vorstellung und Evaluation der Projekte
- 4.1 Vorbemerkungen zur Auswahl der Projekte
- 4.2 Cidades sem Fome (Städte ohne Hunger)
- 4.2.1 Vorstellung des Projekts
- 4.2.2 Evaluation der Nachhaltigkeit
- 4.3 Engineers Without Borders
- 4.3.1 Vorstellung des Projekts
- 4.3.2 Evaluation der Nachhaltigkeit
- 4.4 Das Gonzalinho-Kinderprojekt
- 4.4.1 Vorstellung des Projekts
- 4.4.2 Evaluation der Nachhaltigkeit
- 5. Ergebnisse der Evaluationen
- 5.1 Ergebnis der Übertragung des BMZ-Katalogs
- 5.2 Ergebnis der Nachhaltigkeitsevaluation
- 6. Fazit und Ausblick in die Zukunft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Nachhaltigkeit von Entwicklungszusammenarbeit, insbesondere im Kontext nichtstaatlicher Projekte. Ziel ist es, den Evaluierungskatalog des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) auf seine Anwendbarkeit auf nichtstaatliche Initiativen zu prüfen, ihn gegebenenfalls zu erweitern und anhand von drei Fallbeispielen zu evaluieren. Die Arbeit soll Stärken und Schwächen des Katalogs aufzeigen und seine Eignung als generisches Nachhaltigkeits-Evaluationskonzept diskutieren.
- Nachhaltigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit
- Evaluierungskriterien des BMZ und deren Anwendbarkeit
- Fallstudienanalyse nichtstaatlicher Entwicklungsprojekte
- Stärken und Schwächen des BMZ-Katalogs
- Entwicklung eines verbesserten Evaluationsansatzes
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den globalen Kontext von Umwelt- und Ressourcenproblemen und den damit verbundenen Herausforderungen für die Menschheit. Sie beleuchtet die kontroverse Debatte um die Wirksamkeit von Entwicklungshilfe und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Bewertung der Nachhaltigkeit von Entwicklungszusammenarbeit, insbesondere im Kontext nichtstaatlicher Akteure, in den Vordergrund. Die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema wird durch die Erwähnung von Stimmen, die die Entwicklungszusammenarbeit kritisch sehen, deutlich gemacht.
2. Nachhaltigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die Arbeit fest. Es definiert den Begriff der Nachhaltigkeit im Kontext von Entwicklungszusammenarbeit und erläutert verschiedene Phasen der Entwicklungsarbeit. Es werden verschiedene Ansätze und Perspektiven auf Nachhaltigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit diskutiert, insbesondere das „Umdenken“ hin zu nachhaltigeren Strategien und die Rolle nichtstaatlicher Akteure in diesem Prozess. Das Kapitel liefert die theoretischen Werkzeuge für die spätere Bewertung der Nachhaltigkeit der Entwicklungsprojekte.
3. Nachhaltigkeitsevaluation in der Entwicklungszusammenarbeit: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Methodik der Nachhaltigkeitsevaluation. Es analysiert den Evaluierungskatalog des BMZ, der als Grundlage für die Bewertung der staatlichen bilateralen Entwicklungszusammenarbeit dient, und diskutiert dessen Stärken und Schwächen im Kontext nichtstaatlicher Projekte. Das Kapitel identifiziert Lücken und Mängel im Katalog und schlägt mögliche Ergänzungen und Modifikationen vor, um ihn auf nichtstaatliche Initiativen anwenden zu können. Diese kritische Auseinandersetzung bildet die Basis für die empirische Analyse in den folgenden Kapiteln.
4. Vorstellung und Evaluation der Projekte: In diesem Kapitel werden drei nichtstaatliche Entwicklungsprojekte vorgestellt und im Detail analysiert. Für jedes Projekt wird zunächst eine umfassende Beschreibung gegeben, gefolgt von einer eingehenden Evaluation der Nachhaltigkeit anhand des modifizierten BMZ-Katalogs. Die Kapitel 4.2, 4.3 und 4.4 präsentieren die Ergebnisse der Fallstudien, welche die theoretischen Überlegungen aus den vorherigen Kapiteln illustrieren und empirisch fundieren. Durch die vergleichende Analyse der drei Projekte werden unterschiedliche Nachhaltigkeitsansätze und deren Effektivität verdeutlicht.
5. Ergebnisse der Evaluationen: Das Kapitel fasst die Ergebnisse der Evaluationen der drei Projekte zusammen und wertet diese aus. Es werden die Stärken und Schwächen des BMZ-Katalogs im Kontext der nichtstaatlichen Projekte beleuchtet, und die Ergebnisse der Anwendung des modifizierten Katalogs werden interpretiert. Die Ergebnisse werden zur Beantwortung der Forschungsfrage herangezogen und liefern wichtige Erkenntnisse für die Diskussion im Schlusskapitel.
Schlüsselwörter
Nachhaltigkeit, Entwicklungszusammenarbeit, Nachhaltigkeitsevaluation, BMZ-Katalog, Nichtstaatliche Organisationen, Evaluierungskriterien, Fallstudien, Cidades sem Fome, Engineers Without Borders, Gonzalinho-Kinderprojekt, Generisches Nachhaltigkeitskonzept.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Nachhaltigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit - Eine Evaluierung nichtstaatlicher Projekte
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Nachhaltigkeit von Entwicklungszusammenarbeitsprojekten, insbesondere im Kontext nichtstaatlicher Organisationen (NGOs). Sie analysiert die Anwendbarkeit des Evaluierungskatalogs des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) auf diese Projekte und erweitert ihn gegebenenfalls.
Welche Forschungsfrage wird behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie kann die Nachhaltigkeit von Entwicklungszusammenarbeit, besonders bei nichtstaatlichen Initiativen, effektiv bewertet werden? Die Arbeit prüft die Eignung des BMZ-Katalogs als generisches Nachhaltigkeits-Evaluationskonzept.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit kombiniert eine theoretische Analyse des Begriffs Nachhaltigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit mit einer empirischen Untersuchung. Der BMZ-Katalog wird kritisch analysiert und an drei Fallstudien (Cidades sem Fome, Engineers Without Borders, Gonzalinho-Kinderprojekt) angewendet und evaluiert. Die Ergebnisse werden vergleichend analysiert.
Welche Projekte werden untersucht?
Die Arbeit analysiert drei Fallstudien: „Cidades sem Fome“ (Städte ohne Hunger), „Engineers Without Borders“ und das „Gonzalinho-Kinderprojekt“. Jedes Projekt wird vorgestellt und seine Nachhaltigkeit anhand des (gegebenenfalls modifizierten) BMZ-Katalogs bewertet.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert die Ergebnisse der Anwendung des BMZ-Katalogs auf die drei Fallstudien. Sie analysiert Stärken und Schwächen des Katalogs und diskutiert seine Anwendbarkeit auf nichtstaatliche Projekte. Es werden Schlussfolgerungen gezogen und ein verbesserter Evaluationsansatz vorgeschlagen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Nachhaltigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit, Nachhaltigkeitsevaluation, Vorstellung und Evaluation der Projekte, Ergebnisse der Evaluationen und Fazit/Ausblick. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Forschungsfrage.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Nachhaltigkeit, Entwicklungszusammenarbeit, Nachhaltigkeitsevaluation, BMZ-Katalog, Nichtstaatliche Organisationen (NGOs), Evaluierungskriterien, Fallstudien, Cidades sem Fome, Engineers Without Borders, Gonzalinho-Kinderprojekt, Generisches Nachhaltigkeitskonzept.
Welches Ziel verfolgt die Arbeit?
Das Ziel ist es, die Anwendbarkeit des BMZ-Katalogs auf nichtstaatliche Entwicklungsprojekte zu prüfen, ihn zu verbessern und ein besseres Verständnis für die Bewertung der Nachhaltigkeit in diesem Kontext zu schaffen. Die Arbeit soll sowohl theoretische als auch praktische Erkenntnisse liefern.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf theoretischen Grundlagen zur Nachhaltigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit, verschiedenen Phasen der Entwicklungsarbeit und verschiedenen Perspektiven auf Nachhaltigkeit. Der BMZ-Katalog dient als methodische Grundlage.
Was ist die Bedeutung der Ergebnisse für die Praxis?
Die Ergebnisse sollen sowohl für staatliche als auch nichtstaatliche Akteure in der Entwicklungszusammenarbeit relevant sein. Sie bieten wertvolle Erkenntnisse für die Planung, Durchführung und Evaluation nachhaltiger Entwicklungsprojekte und können zur Verbesserung von Evaluationsmethoden beitragen.
- Quote paper
- Simon Valentin (Author), 2015, Zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Entwicklungszusammenarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303354