Die Erneuerbaren Energien, kurz EE, gewinnen europaweit immer mehr an Bedeutung. Fokussiert durch die Politik werden die EE in der Öffentlichkeit und in Unternehmen, vor allem der Energiebranche, immer wichtiger. Atomkraftwerke werden nach und nach abgeschaltet und müssen ersetzt werden. Durch das EEG und das Energiekonzept der Bundesregierung wird der Ausbau der EE vorangetrieben, sodass langfristig mindestens die Hälfte der deutschen Energieerzeugung daraus stammen soll.
Durch die Umsetzung der europäischen Vorgaben soll der CO2-Ausstoß reduziert werden, um die Umwelt zu schonen. Mit dem Energiekonzept soll in Deutschland der Anteil der EE am Bruttoendenergieverbrauch bis zum Jahr 2050 auf mindestens 60% ausgebaut werden, der Anteil am Bruttostromverbrauch soll bis 2050 auf 80% steigen.
Die Subventionierung durch das EEG und das EEWärmeG machen Investitionen in EE möglich. Nicht nur Großinvestoren und Energieunternehmen beteiligen sich am Ausbau. Vor allem durch die Vergütung für Photovoltaik-Anlagen wird es Privatpersonen ermöglicht, aus ökologischen und ökonomischen Gründen von den EE zu profitieren.
Durch die fluktuierenden Energieträger, wie Wind und Sonne, kommt es vor, dass die Einspeisung die Stromnachfrage übersteigt. Neben mangelnder Netzkapazität kommt es zu Problemen auf dem Strommarkt. Die Frage „Wohin mit den Strommengen bei geringer Nachfrage?“ wird sich zunehmend gestellt. Die Preise an der Strombörse sinken an Tagen mit hoher EE-Einspeisung, sodass es sich für konventionelle Kraftwerke nicht lohnt, Strom zu produzieren. An besonders windigen Tagen sind negative Preise an der Strombörse möglich. Doch wer profitiert von diesen niedrigen Preisen?
Bei der EEG-Novelle 2012 lag der Fokus auf dem Selbstverbrauch der PV-Anlagen. Durch die Höhe der Strompreise und die Degression der Förderung ist Selbstverbrauch die wirtschaftlich lukrativste Variante. Nun werden neue Wege der Preisfindung von EE in Form von Ausschreibungen eingeführt. Vor allem die finanziellen Probleme veranlassen die Gesetzgebung mit der Novelle 2014 zusätzlich eine marktnähere Lösung zu finden. So wird die Direktvermarktung in den Fokus gestellt, damit nahezu alle Anlagenbetreiber den erzeugten Strom am Markt verkaufen. Dem Anlagenbetreiber von steuerbaren Anlagen soll eine Stromproduktion auf Grund von gegebener Nachfrage ermöglicht werden, ohne sich preislich schlechter zu stellen, als mit der gesetzlichen Vergütung. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Förderung von Erneuerbaren Energien aus ökonomischer Sicht
- Ziele des EEG und Ausbau der Erneuerbaren Energien
- Aufbau und allgemeine Förderstruktur des EEG
- Die wesentlichen Änderungen des EEG 2014 aus wirtschaftstheoretischer Sicht
- EEG-Ausgleichsmechanismus
- Änderungen in der Förderstruktur insbesondere mit Blick auf das Ausschreibungsmodell
- Netzausbau
- Einführung des Anlagenregisters
- Technische Anforderungen für Anlagenbetreiber
- Zwischenfazit
- Direktvermarktung zur Marktintegration
- Arten der Direktvermarktung
- Bedeutung der Direktvermarktung für die Marktpartner
- Auswirkungen der verpflichtenden Direktvermarktung aus wirtschaftstheoretischer Sicht
- Auswirkungen des EEG auf die Vermarktung sowie Vorstellung alternativer Vermarktungsmodelle
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der EEG-Novelle 2014 aus wirtschaftstheoretischer Sicht und analysiert insbesondere die Auswirkungen der Direktvermarktung auf den Strommarkt.
- Die ökonomischen Ziele des EEG und die Herausforderungen des Ausbaus erneuerbarer Energien
- Die wesentlichen Änderungen der EEG-Novelle 2014, insbesondere die Einführung der Direktvermarktung
- Die Auswirkungen der Direktvermarktung auf die Marktintegration erneuerbarer Energien
- Die wirtschaftstheoretischen Implikationen der Direktvermarktung, insbesondere die Auswirkungen auf den Wettbewerb und die Preise
- Die Analyse alternativer Vermarktungsmodelle für erneuerbare Energien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der EEG-Novelle 2014 ein und stellt die Relevanz der Direktvermarktung für den Strommarkt dar. Kapitel 2 beleuchtet die ökonomischen Grundlagen der Förderung erneuerbarer Energien, die Ziele des EEG und die Herausforderungen des Ausbaus. Kapitel 3 analysiert die wesentlichen Änderungen der EEG-Novelle 2014, insbesondere die Einführung des EEG-Ausgleichsmechanismus und die Reform der Förderstruktur. Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Direktvermarktung als Instrument der Marktintegration und analysiert die verschiedenen Arten der Direktvermarktung sowie deren Bedeutung für die Marktpartner. Schließlich werden in Kapitel 5 die Auswirkungen des EEG auf die Vermarktung von Strom aus erneuerbaren Energien diskutiert und alternative Vermarktungsmodelle vorgestellt.
Schlüsselwörter
EEG-Novelle 2014, Direktvermarktung, Erneuerbare Energien, Strommarkt, Marktintegration, Wettbewerb, Preise, Ökonomische Theorie, Förderstruktur, EEG-Ausgleichsmechanismus, Ausschreibungsmodell.
- Quote paper
- Annika Backs (Author), 2015, Die EEG-Novelle 2014 aus wirtschaftstheoretischer Sicht. Das Problem der Direktvermarktung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303384