Zwei tote junge Menschen, zwei Täter, zwei trauernde Familien, zwei Opfer durch Zivilcourage, zwei unterschiedliche Haltungen der Bürger, zwei Gewichtungen der Aufmerksamkeit von Medien und Politikern: Tugce und Joey, zwei junge Menschen, die Zivilcourage bewiesen haben und als Folge ums Leben kamen. Doch während die Medien in aller Ausführlichkeit von Tugces Fall berichteten, wird Joey kaum erwähnt. Kann man von einem „Opfer zweiter Klasse in den Medien“ sprechen oder sind beide Fälle so unterschiedlich, dass die mediale Präsenz Tugces gerechtfertigt ist?
In der Hausarbeit werde ich mich aus forschungsökonomischen Gründen primär auf die Onlinemedien und Online-Printmedien konzentrieren, da diese in Deutschland eine sehr hohe Reichweite haben und dadurch eine große Menge an Menschen erreichen können.
Im Bereich der Printmedien werde ich die Onlineberichte der drei größten überregionalen Tageszeitungen Bild, Süddeutsche Zeitung und Frankfurter Allgemeine, sowie die größte Niedersachsen regionale Zeitung, die Hannoversche Allgemeine Zeitung untersuchen.
Im Internet werde ich mich auf Kommentare und Diskussionen aus Foren und aus sozialen Netzwerken, wie zum Beispiel Facebook und Twitter konzentrieren.
Auch wenn das Radio und das Fernsehen viel genutzte Medien in Deutschland sind, habe mich dazu entschieden, sie als Informationsquelle auszulassen, da Tagessendungen selten aufgezeichnet werden und es somit nicht möglich ist, die Informationen und die Berichterstattung präzise nachzuweisen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition Zivilcourage
- Erklärung des Vorwurfs „Opfer zweiter Klasse in den Medien“
- Darstellung der Fallbeispiele
- Fall Tugce A.
- Fall Joey K.
- Tabellarischer Vergleich der Fälle
- Prüfung der Synchronisierbarkeit der beiden Fälle
- Präsenz in Print- und Onlinemedien
- Printmedien
- Onlinemedien
- Gründe für unterschiedliches Aufsehen
- Auswirkung der medialen Berichterstattung
- Schlussbetrachtung des Vorwurfs „Opfer zweiter Klasse in den Medien“
- Reflexion zur Hausarbeit
- Quellenverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Vorwurf der „Opfer zweiter Klasse in den Medien“ am Beispiel von Tugce A. und Joey K., zwei jungen Menschen, die durch Zivilcourage ihr Leben verloren haben. Ziel ist es, die unterschiedliche mediale Aufmerksamkeit für beide Fälle zu analysieren und zu bewerten, ob die Behauptung von „Opfer zweiter Klasse“ gerechtfertigt ist.
- Definition und Abgrenzung von Zivilcourage
- Analyse der medialen Berichterstattung zu den Fällen Tugce A. und Joey K.
- Vergleich der Fälle in Bezug auf die mediale Präsenz und die Ursachen dafür
- Bewertung der Auswirkungen der medialen Berichterstattung auf die öffentliche Wahrnehmung der Opfer
- Diskussion des Vorwurfs „Opfer zweiter Klasse in den Medien“ im Kontext der beiden Fallbeispiele
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Ausgangspunkt der Arbeit dar und führt die beiden Fallbeispiele von Tugce A. und Joey K. ein. Im Anschluss wird der Begriff der Zivilcourage definiert und die Problematik des Vorwurfs "Opfer zweiter Klasse in den Medien" beleuchtet. Die folgenden Kapitel behandeln die Fallbeispiele im Detail und untersuchen die mediale Berichterstattung in Print- und Onlinemedien. Dabei werden sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte der Berichterstattung analysiert, um die Gründe für die unterschiedliche Aufmerksamkeit der Medien zu ergründen. Die Ergebnisse der Analyse werden im Anschluss diskutiert und auf ihre Auswirkungen auf die öffentliche Wahrnehmung der Opfer reflektiert. Abschließend wird der Vorwurf „Opfer zweiter Klasse in den Medien“ unter Berücksichtigung der gewonnenen Erkenntnisse bewertet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Zivilcourage, mediale Berichterstattung, Opfer zweiter Klasse, Fallbeispiele, Tugce A., Joey K., Printmedien, Onlinemedien, öffentliche Wahrnehmung, Diskriminierung.
- Quote paper
- Julia Jacob (Author), 2015, Medialer Umgang mit den Zivilcourage-Fällen Tugce und Joey. Opfer zweiter Klasse?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303459