Der kulturelle Kontext, aus dem das Bewegungsspiel stammt, ist die traditionelle Welt der Inuit, der Eskimo des arktischen Nordens. In den langen Nächten der Winterzeit, wenn die Sonne über Monate hin gänzlich hinter dem Horizont bleibt, rückten die Menschen hier in ihren gemeinschaftlichen Langhäusern zusammen, wo jede Familie eine Art Zelle, eine Schlafbank und eine Specklampe für sich hatte, ansonsten aber das Gemeinschaftsleben die täglichen Abläufe bestimmte. In den Tanzhäusern, kashim, dröhnten die Trommeln zum permanenten Fest. Der Trommeltanz, ingmerneq oder qilaatersorneq, versetzte die Menschen in Trance und Gelächter. Die Schamanen, angákoq, praktizierten ihre ekstatischen Seancen. In solcher Stimmung geschah es, dass man einander herausforderte, insbesondere unter den starken Männern. Neben Faustschlagen, Heben und Balanceübungen gehörten verschiedene Arten des Stockziehens (arsâraq oder quertemilik), das Tauziehen (norqutit) und Ziehen am glatten Seehundfell (asârniúneq), Arm-, Finger- und Nackenziehen zu dieser Bewegungskultur im Winterhaus, man mass sich im Ellbogenhakeln (pakásungmingneq) und Handgelenkdrücken (mûmigtut), mit Ziehen oder Drehen der Nasen und Ohren oder gar im Hodenziehen. Im Sommer löste sich die Inuitgesellschaft dann in kleinfamiliale Jagd- und Sammlergruppen auf. Sie trafen sich jedoch zu Sommerfesten, aasivik, bei denen abermals Trommeltänze und Wettkämpfe im Mittelpunkt standen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Geschichte der Inuit
- 1. Woher kamen die Inuits? Wo liegen ihre Ursprünge?
- 2. Ein Leben für die Gemeinschaft
- II. Die Spiele der Inuit
- 1. Zerr-Spiele
- a. Zwischen Tauziehen und Hodenreißen
- b. Mundziehen - eine Bewegungssituation
- c. Ohrreißen
- d. Bewertung
- 2. Springspiele
- a. Die hohen Stöße
- b. Das Deckenspringen
- c. Das Seilspringen
- 3. Geschicklichkeitsspiele
- a. Nullugaut
- b. Bilboquet
- 4. Ballspiele
- a. Pitseolak
- b. Handball und Fußball
- 1. Zerr-Spiele
- III. Inuit Sport in unserer Zeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Kultur der Inuit und insbesondere mit ihren traditionellen Sportarten. Sie soll Einblicke in die Geschichte, Lebensweise und die Spielkultur der Inuit geben, wobei ein Fokus auf die Besonderheiten und die Herausforderungen liegt, die sich aus der lebensfeindlichen Umgebung der Arktis ergeben.
- Die Geschichte der Inuit und ihre Ursprünge
- Die Anpassung der Inuit an die extremen Bedingungen der Arktis
- Die Bedeutung der Gemeinschaft und die Rolle von Traditionen im Leben der Inuit
- Die Vielfalt der traditionellen Inuit-Spiele
- Der Einfluss des modernen Sports auf die Inuit-Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
I. Geschichte der Inuit
Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte der Inuit, ihre Ursprünge und ihre Anpassung an die raue Umgebung der Arktis. Es werden verschiedene Theorien zur Herkunft der Inuit diskutiert, sowie die Herausforderungen und die Anpassungsstrategien beleuchtet, denen sie im Laufe ihrer Geschichte begegnet sind.
II. Die Spiele der Inuit
Dieses Kapitel widmet sich den traditionellen Spielen der Inuit, die in verschiedenen Kategorien wie Zerrspiele, Springspiele, Geschicklichkeitsspiele und Ballspiele eingeteilt werden. Es werden die Spielregeln und die Bedeutung der einzelnen Spiele in der Inuit-Kultur erläutert.
Schlüsselwörter
Inuit, Arktis, Tradition, Sport, Spiel, Kultur, Geschichte, Lebensweise, Anpassung, Gemeinschaft, Zerrspiele, Springspiele, Geschicklichkeitsspiele, Ballspiele.
- Arbeit zitieren
- OStR Niels Preiser (Autor:in), 2002, Sport bei den Inuit. Geschichte und Spiele des Volkes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303502