Aufgrund der immer rasanter voranschreitenden Globalisierung steht der Bereich der Rechnungslegung bereits seit längerem vor dem Problem der internationalen Vergleichbarkeit von Einzel- und Konzernabschlüssen. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, und Schritt für Schritt die Vergleichbarkeit von Abschlüssen verschiedener Länder herzustellen, wurden vom International Accounting Standards Board (IASB) 2001 die sogenannten International Financial Reporting Standards (IFRS) entwickelt, nach welchen bestimmte Unternehmen ihre Einzel- bzw. Konzernabschlüsse aufstellen müssen.
Da in Österreich gem. § 245a des Unternehmensgesetzbuches (UGB) die Anwendung der IFRS Konzernabschlüssen (KA) vorbehalten ist, und Mutterunternehmen (MU), welche keine Wertpapiere emittieren, ein Wahlrecht über die Anwendung der IFRS haben, stehen Konzerne regelmäßig vor der Entscheidung, ob sie ihren Abschluss nach dem UGB oder freiwillig nach den IFRS aufstellen sollen. Diese Bachelorarbeit setzt genau bei dieser Überlegung an und fokussiert sich dabei auf den Bereich der Zwischenergebniseliminierung (Zwerge.).
Ziel dieser Arbeit soll sein, die Zwischenergebniseliminierung sowohl aus Sicht des UGB als auch der IFRS zu beleuchten und deren Bilanzierungsspielräume sowie weitere wesentliche Unterschiede hinsichtlich der Zwischenergebniseliminierung zwischen beiden Standards miteinander zu vergleichen. Der Leser soll dazu befähigt werden, selbst zu entscheiden, ob in einem bestimmten Fall eine freiwillige Aufstellung des Konzernabschlusses nach den IFRS oder nach dem UGB aufgrund der darin enthaltenen Wahlrechte und Pflichtregelungen sinnvoll erscheint.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden zunächst die gesetzlichen Regelungen des UGB und im Anschluss die Regelungen der IFRS dargestellt. Zu guter Letzt werden die wesentlichen Unterschiede und Bilanzierungsspielräume gegenübergestellt. Somit soll der Leser ein Verständnis über die beiden Arten der Zwischenergebniseliminierung entwickeln und am Ende selbst in der Lage sein zu entscheiden, ob in einer bestimmten Situation eine freiwillige Bilanzierung nach den IFRS aus Sicht der Zwischenergebniseliminierung sinnvoll wäre oder ob eine schlichte Bilanzierung gem. dem UGB zweckdienlicher hinsichtlich der eigenen bilanzpolitischen Ziele wäre.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Problemstellung, Zielsetzung und Methodik
- 2. Zwischenergebniseliminierung nach dem UGB
- 2.1 Definition von Zwischenergebnissen
- 2.2 Rechtliche Regelung
- 2.2.1 Realisationsprinzip, Konsolidierungskreis und Einheitstheorie (§§ 201, 247, 250 und 262 UGB)
- 2.2.2 Die Zwischenergebniseliminierung (§ 256 UGB)
- 2.2.3 Verzerrung durch divergierende Bilanzstichtage (§ 252 UGB)
- 2.2.4 Gültigkeit der Regelungen für den Einzelabschluss und konzerneinheitliche Bewertung (§§ 251, 197, 201 - 211, 253 und 260 UGB)
- 2.3 Ermittlung der Zwischenergebnisse
- 2.3.1 Konzernanschaffungskosten
- 2.3.2 Konzernherstellungskosten
- 2.3.3 Ansatz des niedrigeren Wertes
- 2.4 Besonderheiten bei Vorräten
- 2.4.1 Durchschnittsverfahren
- 2.4.2 Verbrauchsfolgeverfahren nach dem Einzelabschluss
- 2.4.2.1 Fifo (First-In-First-Out)
- 2.4.2.2 Lifo (Last-In-First-Out)
- 2.4.2.3 Hifo (Highest-In-First-Out)
- 2.4.3 Konzernspezifische Verbrauchsfolgeverfahren
- 2.4.3.1 Kifo (Konzern-In-First-Out)
- 2.4.3.2 Kilo (Konzern-In-Last-Out)
- 2.4.4 Pauschale Zwischenergebnisermittlung
- 2.5 Behandlung von Zwischenergebnissen
- 2.6 Beziehung zur Aufwands- und Ertragskonsolidierung
- 2.6.1 Lieferbeziehungen zwischen Konzernunternehmen
- 2.6.1.1 Lieferungen ins Umlaufvermögen
- 2.6.1.2 Lieferungen ins Anlagevermögen
- 2.6.2 Innerkonzernale Ergebnisübernahme
- 2.6.1 Lieferbeziehungen zwischen Konzernunternehmen
- 2.7 Zwischenergebniseliminierung bei Quotenkonsolidierung
- 2.8 Zwischenergebniseliminierung bei Equity-Bewertung
- 3. Zwischenergebniseliminierung nach den IFRS
- 3.1 Rechtliche Regelung
- 3.1.1 Bilanzierungsgrundsätze
- 3.1.2 Die Zwischenergebniseliminierung
- 3.2 Ermittlung der Zwischenergebnisse
- 3.3 Behandlung von Zwischenergebnissen
- 3.4 Zwischenergebniseliminierung bei Quotenkonsolidierung
- 3.5 Zwischenergebniseliminierung bei Equity-Bewertung
- 3.1 Rechtliche Regelung
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert die Zwischenergebniseliminierung im Kontext des Unternehmensgesetzbuches (UGB) und der International Financial Reporting Standards (IFRS). Ihr Ziel ist es, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen beiden Standards hinsichtlich der Zwischenergebniseliminierung aufzuzeigen und die jeweiligen Bilanzierungsspielräume zu beleuchten. Der Leser soll so in die Lage versetzt werden, die Vor- und Nachteile einer freiwilligen Anwendung der IFRS im Vergleich zum UGB im Hinblick auf die Zwischenergebniseliminierung zu beurteilen.
- Die rechtlichen Regelungen zur Zwischenergebniseliminierung im UGB und IFRS
- Die Ermittlung von Zwischenergebnissen unter beiden Standards
- Die Behandlung von Zwischenergebnissen im Konzernabschluss
- Die Unterschiede in der Bilanzierung von Zwischenergebnissen bei Quotenkonsolidierung und Equity-Bewertung
- Die Bilanzierungsspielräume, die sich aus den jeweiligen Standards ergeben
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Problemstellung ein, erläutert die Zielsetzung der Arbeit und beschreibt die verwendete Methodik. Kapitel 2 befasst sich mit der Zwischenergebniseliminierung nach dem UGB. Es werden die rechtlichen Regelungen, die Ermittlung der Zwischenergebnisse und die Behandlung von Zwischenergebnissen im Detail dargestellt. Besonderheiten bei Vorräten und die Beziehung zur Aufwands- und Ertragskonsolidierung werden ebenfalls behandelt. Schließlich wird die Zwischenergebniseliminierung bei Quotenkonsolidierung und Equity-Bewertung im Kontext des UGB erläutert.
Kapitel 3 widmet sich der Zwischenergebniseliminierung nach den IFRS. Die rechtlichen Regelungen, die Ermittlung der Zwischenergebnisse und die Behandlung von Zwischenergebnissen werden aus der Sicht der IFRS dargestellt. Auch die Zwischenergebniseliminierung bei Quotenkonsolidierung und Equity-Bewertung wird im Kontext der IFRS beleuchtet.
Das vierte Kapitel fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und bietet eine vergleichende Analyse der Zwischenergebniseliminierung nach dem UGB und den IFRS.
Schlüsselwörter
Zwischenergebniseliminierung, UGB, IFRS, Konzernrechnung, Konsolidierung, Bilanzierung, Bilanzierungsspielräume, Einzelabschluss, Konzernabschluss, Quotenkonsolidierung, Equity-Bewertung, Realisationsprinzip, Einheitstheorie, Konzernanschaffungskosten, Konzernherstellungskosten, Vorräte, Verbrauchsfolgeverfahren, Lieferbeziehungen, Innerkonzernale Ergebnisübernahme.
- Arbeit zitieren
- Alexander Moßhammer (Autor:in), 2015, Zwischenergebniseliminierung nach Unternehmensgesetzbuch (UGB) und International Financial Reporting Standards (IFRS), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303542