"Schau mir in die Augen, Kleines" oder "Ich halte meinen Kopf für niemanden hin".
Diese Filmzitate wurden wohl schon tausende Male aufgegriffen. Beide stammen sie aus dem Klassiker Casablanca, bei dem Michael Curtiz 1942 Regie führte und der am 26. November gleichen Jahres Premiere feierte.
Erst 1952, sieben Jahre nach Kriegsende kommt er schließlich auch in die Kinos der noch jungen Bundesrepublik Deutschland, jedoch in einer signifikant veränderten Form. Es fehlen rund 23 Minuten Spiellänge und auch die ein oder andere Filmfigur wurde gestrichen.
In dieser Arbeit geht die Autorin der Frage nach, aus welchem Grund eine so drastische Veränderung vorgenommen wurde. Bei ihren Ausarbeitungen nimmt sie Bezug auf die Theorie von Joseph Garncarz, dass Filmvariationen immer Ergebnisse einer bewusst vorgenommenen Veränderung sind. Außerdem wird ein Überblick über historische Fakten des zweiten Weltkrieges und über die Einstellung der NS-Filmindustrie gegeben. Darüber hinaus wird auch die Inszenierung des deutschen Nationalsozialismus und des Vichy Regimes im Film analysiert. Den Abschluss der Arbeit bildet ein Überblick über weitere deutsche Filmfassungen von "Casablanca".
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergründe
- Geschichtliche Hintergründe
- Der Zweite Weltkrieg und Amerikas Isolationspolitik
- Das französische Kollaborationsregime unter Pétain
- Rolle und Einstellung der amerikanischen Filmindustrie
- Propaganda und Darstellung des Nationalsozialismus und des Vichy Regimes
- Will this picture help win the war?
- Darstellung des deutschen Nationalsozialismus
- Darstellung des Vichy Regimes
- Erste deutsche Filmfassung von 1952
- gekürzte Filmlänge
- Verfasser und Beweggründe
- Veränderung der Handlung
- Weitere deutsche Filmfassungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Entstehung und Entwicklung der deutschen Filmfassung von Casablanca (1952) im Kontext der historischen und politischen Gegebenheiten. Im Fokus steht die Untersuchung der Propaganda-Elemente und der Veränderungen, die an der ursprünglichen Version vorgenommen wurden, um das deutsche Publikum zu beeinflussen.
- Der Einfluss des Zweiten Weltkriegs auf die amerikanische Filmindustrie
- Die Darstellung des Nationalsozialismus und des Vichy Regimes im Film
- Die Intentionen der deutschen Zensoren bei der Kürzung des Films
- Die Auswirkungen der Filmbearbeitung auf die Rezeption des Films in Deutschland
- Die Rolle der Filmkunst als Instrument der politischen Einflussnahme
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein, indem sie den Hintergrund des Films Casablanca beleuchtet und die Forschungsfrage formuliert.
- Hintergründe: Dieses Kapitel beleuchtet die historischen Hintergründe des Films, wie den Zweiten Weltkrieg, die amerikanische Isolationspolitik und das französische Vichy-Regime.
- Propaganda und Darstellung des Nationalsozialismus und des Vichy Regimes: Dieses Kapitel analysiert, wie der Film die Themen des Nationalsozialismus und des Vichy-Regimes darstellt, sowie die Absicht der Amerikaner, mit dem Film Propaganda zu betreiben.
- Erste deutsche Filmfassung von 1952: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die erste deutsche Filmfassung von Casablanca, die im Jahr 1952 veröffentlicht wurde, untersucht die vorgenommenen Kürzungen und deren Gründe.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Propaganda, Filmgeschichte, Filmzensur, Nationalsozialismus, Vichy-Regime, amerikanische Filmindustrie, deutsche Filmfassungen, Filmbearbeitung und Casablanca.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2015, Propaganda in "Casablanca". Kürzung der ersten deutschen Fassung des Filmklassikers von 1952, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303563