„Sie sind wild, sie haben keine Angst und sie machen alles anders“ (DIE ZEIT, Nr.49, 2014). Die Rede ist von dem Moderatoren-Duo Joachim Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf alias Joko und Klaas. Seit Februar 2013 begegnet man ihnen regelmäßig montagabends bei Circus HalliGalli auf ProSieben. Obwohl sie eigentlich die Moderatoren der Sendung sind, stellen sie sich gegenseitig immer wieder auf die Probe, sind sich für keine Aufgabe zu schade und lassen sich dadurch scheinbar in keine Schublade stecken.
Frances Bonner stellt 2003 das Konzept von Gruppen einer Fernsehshow auf. Sie unterteilt, ähnlich wie andere schon vor ihr, in ‚presenters‘, ‚reporters and other regular personnel‘, ‚stars and experts‘, ‚participants‘, ‚studio viewer‘ und ‚active viewer‘. Jede beteiligte Person einer Fernsehshow scheint so Platz in einer festen Kategorie zu finden. Allerdings betont Bonner auch wiederholend, dass Grenzen zwischen den Kategorien durchaus überschritten werden können.
Mit der Gruppe der ‚presenters‘ befasst sich die Theorie der parasozialen Interaktionen, welche auf Richard Horton und Donald Wohl zurückzuführen ist. Sie gehen davon aus, dass der ‚presenter‘ (bei ihnen ‚persona’ genannt) durch ein bestimmtes Verhalten eine Art Face-to-Face-Interaktion illusionieren kann und sich so für den Zuschauer eine scheinbar freundschaftliche Beziehung zum ‚presenter‘ entwickelt.
Ziel der vorliegenden Arbeit soll es sein, anhand Bonners Kategorisierung zu analysieren, welche der genannten Gruppen Joko und Klaas in Circus Halligalli annehmen. Da Joko und Klaas besonders in genanntem Format immer wieder mit der Überschreitung von Grenzen zwischen den Gruppen spielen, eignet es sich besonders gut zur Analyse. Um die Arbeit nicht zu umfangreich zu gestalten, bezieht sich diese Analyse nur auf die siebte Folge der zweiten Staffel, welche erstmals am 14. Oktober 2013 ausgestrahlt wurde.
Die Untersuchung gliedert sich in zwei Teile. Zunächst werden für die Arbeit relevante Theorien zur Fernsehwissenschaft erläutert. Diese werden im darauf folgenden Kapitel auf den Gegenstand angewendet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Relevante Theorien zur Fernsehwissenschaft
- Parasoziale Interaktion in Fernsehshows
- Interaktionsgruppen einer Fernsehshow
- Analyse der Rollen von Joko und Klaas am Gegenstand
- Joko und Klaas als "presenters"
- Joko und Klaas als "participants"
- Joko und Klaas als "reporters and other regular personnel"
- Auswertung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Rollen von Joko und Klaas in der Fernsehshow Circus HalliGalli anhand von Theorien zur Fernsehwissenschaft. Sie untersucht, welche Gruppen der von Frances Bonner beschriebenen Interaktionsgruppen Joko und Klaas in der Sendung einnehmen, und beleuchtet dabei insbesondere die Überschreitung von Grenzen zwischen diesen Gruppen.
- Parasoziale Interaktion in Fernsehshows
- Kategorisierung der Beteiligten in Fernsehshows
- Rollen von Moderatoren in Fernsehshows
- Analyse der Rollen von Joko und Klaas in Circus HalliGalli
- Grenzüberschreitung zwischen Interaktionsgruppen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Arbeit und ihren Gegenstand vor. Sie führt das Moderatoren-Duo Joko und Klaas ein und erläutert die Relevanz von Frances Bonners Theorie der Interaktionsgruppen in Fernsehshows. Im zweiten Kapitel werden relevante Theorien zur Fernsehwissenschaft vorgestellt, darunter die parasoziale Interaktion nach Horton/Wohl und die Kategorisierung der Beteiligten in Fernsehshows nach Bonner. Der dritte Teil der Arbeit analysiert die Rollen von Joko und Klaas in der siebten Folge der zweiten Staffel von Circus HalliGalli anhand der zuvor vorgestellten Theorien.
Schlüsselwörter
Parasoziale Interaktion, Fernsehshow, Moderatoren, "presenters", "participants", "reporters and other regular personnel", Interaktionsgruppen, Circus HalliGalli, Joko und Klaas, Grenzüberschreitung.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2015, Die Rollen von Joko und Klaas in "Circus HalliGalli", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303565