Vorurteile begleiten uns überall. Das Spektrum und die Vielfältigkeit von Vorurteilen beschränkt sich nicht nur auf gewisse Bevölkerungsgruppen, sondern sie umfasst nahezu alle Gesellschaftsschichten. Jeder Mensch eines gewissen Kulturkreises ist von Vorurteilen behaftet, die sich gegen Individuen richten, die nicht ihren gesellschaftlichen Normen entsprechen, oder aber auch jene Vorurteile, die von Kindheit an eingeprägt worden sind.
Vor allem Vorurteile beziehungsweise Diskriminierungen gegen Personen mit besonderen Bedürfnissen treten in sehr vielfältiger und leider auch häufig vertretener Weise auf. Mit welchen Vorurteilen und Diskriminierungen jene Personen mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung im Prozess der Stigmatisierung zu kämpfen haben, steht im Mittelpunkt dieser Arbeit. Die Autorin erklärt wichtige Begrifflichkeiten, wie Vorurteile, soziale Diskriminierung und Stigma, um einen Überblick über die umfangreiche Thematik zu gewährleisten. Im weiteren wird konkreter auf das Stigma geistige und/oder körperliche Behinderung eingegangen. Um die vorgestellten Theorien mit der Praxis zu verknüpfen, hat die Autorin ein Gespräch mit einer diplomierten Behindertenpädagogin durchgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Vorurteile, Stereotype und soziale Diskriminierung
- 1. Definitionen und Abgrenzungen
- 2. Ursachen von Vorurteilen
- III. Stigma und Stigmatisierung
- 1. Begriffsgeschichte
- 2. Erving Goffmans „Stigma“
- 3. Funktionen von Stigmata
- 4. Folgen von Stigmatisierung
- 5. Stigma-Management
- IV. Situation von Menschen mit besonderen Bedürfnissen
- 1. Begriffsbestimmung und gesetzliche Grundlagen
- 2. Einstellungen, Reaktionen und Verhalten gegenüber Menschen mit Behinderung
- 3. Integration von Menschen mit Behinderung
- V. Stigma - empirischer Ansatz
- 1. Forschungsfrage
- 2. Methodik
- 2.1 Definition
- 2.2 Zielsetzung des Interviews
- 2.3 Auswahl von Experten
- 2.4 Entwicklung des Leitfadeninterviews
- 2.5 Auswertung
- 3. Experteninterview
- 3.1 Vorstellung der Expertin
- 3.2 Vorstellung des Leitfadens
- 3.3 Beschreibung des Interviewablaufs
- 3.4 Auswertung der Daten und Interpretation der Ergebnisse
- 3.5 Diskussion
- IV. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die soziale Diskriminierung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen, insbesondere die gesellschaftliche Ausgrenzung geistig und/oder körperlich beeinträchtigter Personen. Die Zielsetzung besteht darin, die verschiedenen Facetten von Vorurteilen, Stereotypen und Stigmatisierung im Kontext von Behinderung zu beleuchten und durch ein Experteninterview praktische Erfahrungen mit theoretischen Ansätzen zu verknüpfen.
- Definition und Abgrenzung von Vorurteilen, Stereotypen und sozialer Diskriminierung
- Der Begriff und die Folgen von Stigmatisierung im Bezug auf Behinderung
- Die Situation von Menschen mit besonderen Bedürfnissen in der Gesellschaft
- Empirische Untersuchung der Stigmatisierung durch Experteninterview
- Vergleich von Theorie und Praxis im Umgang mit Diskriminierung von Menschen mit Behinderung
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der sozialen Diskriminierung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen ein und betont die Relevanz des Themas anhand der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, wobei die Definition wichtiger Begriffe, die Betrachtung der Situation von Menschen mit Behinderung und die Auswertung eines Experteninterviews im Mittelpunkt stehen. Die persönliche Motivation der Autorin wird ebenfalls erwähnt.
II. Vorurteile, Stereotype und soziale Diskriminierung: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Vorurteil“ und grenzt ihn von Stereotypen und sozialer Diskriminierung ab. Es beschreibt die drei Komponenten von Vorurteilen: die kognitive (Kategorisierung und Zuschreibung von Eigenschaften), die affektive (Emotionen und subjektive Bewertung) und die konative (Handlungsbereitschaft). Das Kapitel hebt hervor, dass Stereotype die Grundlage von Vorurteilen bilden, aber nicht automatisch Vorurteile darstellen.
III. Stigma und Stigmatisierung: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Begriff „Stigma“ und seiner Begriffsgeschichte. Es analysiert Erving Goffmans Theorie des Stigmas und beleuchtet die Funktionen von Stigmata sowie deren Folgen für betroffene Personen. Der Umgang mit Stigmatisierungen, also das „Stigma-Management“, wird ebenfalls thematisiert. Der Fokus liegt auf der gesellschaftlichen Konstruktion und Aufrechterhaltung von Stigmatisierungen.
IV. Situation von Menschen mit besonderen Bedürfnissen: Dieses Kapitel beleuchtet die Situation von Menschen mit besonderen Bedürfnissen, beginnend mit der Begriffsbestimmung und den relevanten gesetzlichen Grundlagen. Es untersucht die Einstellungen, Reaktionen und Verhaltensweisen gegenüber Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft und analysiert die Herausforderungen und Fortschritte bei der Integration von Menschen mit Behinderung.
V. Stigma - empirischer Ansatz: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik und die Durchführung eines Experteninterviews mit einer diplomierten Behindertenpädagogin. Es erläutert die Forschungsfrage, die Auswahl der Expertin, den Aufbau des Leitfadeninterviews sowie die Auswertung und Interpretation der Ergebnisse. Der Fokus liegt auf der praktischen Anwendung der im vorherigen Kapiteln dargestellten Theorien im Kontext der professionellen Arbeit mit Menschen mit Behinderung.
Schlüsselwörter
Soziale Diskriminierung, Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Behinderung, Vorurteile, Stereotype, Stigma, Stigmatisierung, Integration, Experteninterview, Inklusion, gesellschaftliche Ausgrenzung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Soziale Diskriminierung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die soziale Diskriminierung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen, insbesondere die gesellschaftliche Ausgrenzung geistig und/oder körperlich beeinträchtigter Personen. Sie beleuchtet die verschiedenen Facetten von Vorurteilen, Stereotypen und Stigmatisierung im Kontext von Behinderung und verknüpft praktische Erfahrungen (Experteninterview) mit theoretischen Ansätzen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Abgrenzung von Vorurteilen, Stereotypen und sozialer Diskriminierung; den Begriff und die Folgen von Stigmatisierung im Bezug auf Behinderung; die Situation von Menschen mit besonderen Bedürfnissen in der Gesellschaft; eine empirische Untersuchung der Stigmatisierung mittels Experteninterview; und einen Vergleich von Theorie und Praxis im Umgang mit Diskriminierung von Menschen mit Behinderung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Vorurteile, Stereotype und soziale Diskriminierung, Stigma und Stigmatisierung, Situation von Menschen mit besonderen Bedürfnissen und Stigma - empirischer Ansatz (Experteninterview). Zusätzlich beinhaltet sie ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter.
Was wird im Kapitel "Vorurteile, Stereotype und soziale Diskriminierung" behandelt?
Dieses Kapitel definiert den Begriff „Vorurteil“ und grenzt ihn von Stereotypen und sozialer Diskriminierung ab. Es beschreibt die drei Komponenten von Vorurteilen (kognitiv, affektiv, konativ) und hebt hervor, dass Stereotype die Grundlage von Vorurteilen bilden, aber nicht automatisch Vorurteile darstellen.
Was wird im Kapitel "Stigma und Stigmatisierung" behandelt?
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Begriff „Stigma“ und seiner Begriffsgeschichte. Es analysiert Goffmans Stigmatheorie, die Funktionen von Stigmata, deren Folgen und das Stigma-Management. Der Fokus liegt auf der gesellschaftlichen Konstruktion und Aufrechterhaltung von Stigmatisierungen.
Was wird im Kapitel "Situation von Menschen mit besonderen Bedürfnissen" behandelt?
Dieses Kapitel beleuchtet die Situation von Menschen mit besonderen Bedürfnissen, beginnend mit der Begriffsbestimmung und den relevanten gesetzlichen Grundlagen. Es untersucht die Einstellungen, Reaktionen und Verhaltensweisen gegenüber Menschen mit Behinderung und analysiert die Herausforderungen und Fortschritte bei der Integration.
Wie wird die empirische Untersuchung durchgeführt?
Die empirische Untersuchung besteht aus einem Experteninterview mit einer diplomierten Behindertenpädagogin. Es werden die Forschungsfrage, die Auswahl der Expertin, der Aufbau des Leitfadeninterviews, die Auswertung und Interpretation der Ergebnisse beschrieben. Der Fokus liegt auf der praktischen Anwendung der Theorien im Kontext der professionellen Arbeit mit Menschen mit Behinderung.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: Soziale Diskriminierung, Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Behinderung, Vorurteile, Stereotype, Stigma, Stigmatisierung, Integration, Experteninterview, Inklusion, gesellschaftliche Ausgrenzung.
Welche Methode wurde für die empirische Erhebung verwendet?
Es wurde ein Leitfadeninterview mit einer Expertin (diplomierte Behindertenpädagogin) durchgeführt. Die Auswertung und Interpretation der Ergebnisse werden detailliert beschrieben.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf die Theorien von Erving Goffman zum Thema Stigma und berücksichtigt die drei Komponenten von Vorurteilen (kognitiv, affektiv, konativ).
- Quote paper
- Karin Bergmann (Author), 2015, Soziale Diskriminierung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Ausgrenzung geistig und/oder körperlich beeinträchtigter Personen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303644