Skateboarding als Beitrag zur Identitätsfindung bei Kindern und Jugendlichen in Krisengebieten und sozialen Brennpunkten. Die "skate-aid" Projekte der "Titus Dittmann Stiftung"


Diplomarbeit, 2015

144 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Was ist Identität ?
2.1 Identitätsbegriff nach Erik H. Erikson
2.1.1 Urvertrauen vs. Urmisstrauen
2.1.2 Autonomie vs. Scham und Zweifel
2.1.3 Initiative vs. Schuldgefühl
2.1.4 Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl
2.1.5 Identität vs. Identität sdiffusion
2.1.6 Intimität und Distanzierung vs. Isolierung
2.1.7 Generativität vs. Stagnation
2.1.8 Integrität vs. Verzweiflung und Ekel
2.2 Postmoderne Identitätstheorien
2.2.1 Bastelexistenz
2.2.2 Das Patchwork der Identität en
2.2.3 Der flexible Mensch
2.2.4 Das nomadische Selbst
2.2.4.1 Gewinner und Verlierer der Postmoderne
2.2.4.2 Touristen, Vagabunden, Spieler und Spaziergänger
2.3 Selbstkonzept und Identität

3 Identität sfördernde Fähigkeiten und Ressourcen
3.1 Kapitalsorten nach Bourdieu und Transferleistungen
3.2 Rollendistanz/ „Role taking“ und Empathie/ Ambiguitätstoleranz/ Identitätsdarstellung
3.3 Kohärenzgefühl
3.4 Resilienz

4 Identität sfindung im Jugendalter als zentrale Entwicklungsaufgabe
4.1 Lebensphase Jugend
4.2 Entwicklungsaufgaben
4.3 Identitätszustände nach Marcia
4.4 Krise und Bewältigung

5 Jugend und körperliche Aktivität/Sport
5.1 Sozialisation und Sport
5.2 Identität und Sport
5.3 Identitätsstörungen/Gesundheit und Sport
5.4 Körperkonzept und Sport
5.5 Entwicklungsaufgaben und Sport

6 Geschichte und Entwicklung des Skateboardings
6.1 Anfänge
6.2 Weitere Entwicklungen
6.3 Entwicklung in Deutschland

7 Skateboarding und Identität
7.1 Die Szene Skateboarding
7.2 Identitätsstiftende Aspekte des Skateboarding
7.3 Selbst- und Körperkonzept und Skateboarding

8 Skate-aid und die Titus - Dittmann Stiftung
8.1 Entstehung
8.2 Skateboarding und die Titus-Dittmann Stiftung
8.3 Konzeption
8.4 Arbeitsstruktur
8.4.1 Skate-aid Team
8.4.2 Unterstützer
8.4.3 Aktivisten
8.4.4 Finanzierung
8.5 Die Projekte
8.5.1 Projektphasen
8.5.2 Projektphase I
8.5.3 Projektphase II
8.5.4 Projektphase III
8.5.5 Projektphase IV
8.6 Afrika
8.6.1 Kampala/Uganda
8.6.2 Sahara/Algerien
8.6.3 Kapstadt/Südafrika
8.7 Asien
8.7.1 Panna/Indien
8.7.2 Bethlehem/Palästina
8.7.3 Karokh/Afghanistan
8.8 Amerika
8.8.1 San Isidro de El General/Costa Rica
8.9 Deutschland
8.9.1 Köln
8.9.2 Skaters Palace/Münster
8.9.2.1 Geistschule
8.9.2.2 Skaten statt Ritalin

9 Fazit

10 Literaturverzeichnis
10.1 Internetquellen:
10.2 Interviews:

1 Einleitung

Seit ich 10 Jahre alt bin, ist mein Skateboard ständiger Begleiter in meinem Leben. Einmal angefangen, konnte ich mich der Begeisterung, die diese Sportart zu bieten hat, nicht mehr entziehen. Der Skateboardsport hat meine Persönlichkeit und mein Verhalten nachhaltig beeinflusst. Im Laufe der Zeit, vor allem während meines Studiums an der Alpen-Adria Universität in Klagenfurt, habe ich mich immer wieder gefragt, was das Skateboard fahren so besonders macht. Als ich 2010 auf die Titus Dittmann Stifung aufmerksam geworden bin, sah ich eine Möglichkeit, mich genau mit dieser Frage in einem wissenschaftlichen Rahmen zu beschäftigen.

Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit der Titus Dittmann Stiftung, die unter dem Namen skate-aid weltweit Kinder- und Jugendhilfe im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit in Krisengebieten und sozialen Brennpunkten betreibt. Dabei wird die sinn- und identitätsstiftende Kraft des Skateboarding genutzt, um Kinder und Jugendliche bei ihrer Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung zu unterstützen. Skate-aid arbeitet dabei in Kooperation mit anderen Institutionen vor Ort zusammen und nutzt deren Netzwerke, um einen Zugang zu den Heranwachsenden zu bekommen. In erster Linie will die Stiftung Spaß und Bewegung auf dem Sportgerät vermitteln. Langfristig versucht man den Kindern und Jugendlichen bessere Perspektiven und Chancen für ihre Zukunft zu bieten.

Zweck dieser Arbeit ist es, einen Einblick in die Titus Dittman Stiftung zu geben und sie in einen wissenschaftlichen Kontext einzubetten. Der Begriff der Identität spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Hauptanliegen werden die Fragen sein, wie sich Skateboarding mit dem Identitätsbegriff bzw. der Identitätsentwicklung in Zusammenhang bringen lässt und welche Wirkung der Skateboardsport auf die Kinder und Jugendlichen bei den skat-aid Projekten hat. Daraus ergibt sich folgende Forschungsfrage:

„Trägt das Skateboard als pädagogisches Mittel zur Identitätsentwicklung von Kindern und Jugendlichen bei den skate-aid Projekten bei?“

Um diese Frage zu beantworten wurde die Arbeit in 9 Kapitel gegliedert. Nach der Einleitung wird ein kurzer Überblick über den Begriff Identität gegeben und anschließend werden eine klassische Identitätstheorie und vier postmoderne Identitätstheorien beleuchtet. Zudem wird auf den verwandten bzw. oft synonym verwendeten Begriff Selbstkonzept eingegangen. Im dritten Kapitel werden Fähigkeiten und Ressourcen beschrieben, die für eine gelingende Identitätsarbeit hilfreich sein können. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der zentralen Entwicklungsaufgabe der Identitätsfindung im Jugendalter. Dabei wird die Bedeutung des Jugendalters beschrieben, bevor geklärt wird, was Entwicklungsaufgaben sind. Anschließend wird auf die Identitätszustände nach Marcia eingegangen und beschrieben, wie Krisen in der Jugendphase bewältig werden können. Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Jugendphase und körperlicher Aktivität bzw. Sport. Dabei werden Zusammenhänge von Sozialisation, Identität, Identitätsstörungen/Gesundheit, Körperkonzept und Entwicklungsaufgaben in Bezug auf Sport herausgearbeitet. Im sechsten Kapitel werden die Geschichte und Entwicklung des Skateboarding s in den U.S.A und in Deutschland nachgezeichnet. Das siebte Kapitel versucht einen Zusammenhang zwischen Skateboarding und Identität herzustellen, indem die Szene Skateboarding, identitätsstiftende Aspekte des Skateboarding s und das Selbst- und Körperkonzept bei Skateboardern behandelt werden, bevor im achten Kapitel die Titus Dittman Stiftung vorgestellt und deren Projekte beleuchtet werden. Zunächst wird hier auf die Entstehung und die Bedeutung des Skateboarding s für die Stiftung eingegangen, bevor die Konzeption und Arbeitsstruktur aufgezeigt werden. Anschließend werden die Projekte mit den vier Projektphasen allgemein beschrieben, bevor einzelne Projekte analysiert werden. Im Fazit wird versucht, eine Antwort auf die Forschungsfrage liefern.

2 Was ist Identität ?

Kaum ein anderer sozialwissenschaftlicher Begriff stößt auf so viel Resonanz wie der Begriff Identität. Der Identitätsdiskurs reicht in viele unterschiedliche Felder hinein und wird dementsprechend vielseitig behandelt. Soziologen, Psychologen, Pädagogen, Philosophen und Literaturwissenschaftler greifen den Begriff auf und legen ihn definitorisch entsprechend ihres spezifischen Bereiches aus (vgl. Göppel 2005, S.218). Schon 1987 wurde der Begriff als „Inflationsbegriff Nr. 1“ (Brunner) bezeichnet. Die unzähligen Definitionen und Theorien rund um Identität weisen darauf hin, dass der Begriff selbst wenig Identität beinhaltet. Den Ursprung des Wortes findet man im lateinischen idem wieder, was so viel wie dasselbe oder derselbe bedeutet (vgl. Abels 2010, S.247). Jörissen (2000) liefert eine allgemein gehaltene Definition:

„Der Begriff der Identität ist eine zentrale humanwissenschaftliche Kategorie des 20. Jahrhunderts. […] findet er in verschiedenen Versionen Eingang in die Überlegungen zum vergesellschafteten Subjekt und eröffnet auf diesem Weg einen Zugang zu sozialpsychologischen, soziologischen und auch sozialphilosophischen Erwägungen.“

Heinz Abels (2010) nähert sich dem Begriff, indem er einen dreifachen Anspruch stellt, nämlich der Anspruch ein Individuum zu sein, den Anspruch Individualität auszubilden und schließlich den Anspruch in seiner Identität anerkannt zu werden (vgl. S.16). Zudem stellt er die zentralen Fragen nach Identität: „Wer bin ich?“ „Wer will ich sein?“ Wie bin ich geworden, was ich bin?“ (S.249) und kommt in seiner soziologischen Betrachtungsweise zur Definition:

„Identität ist das Bewusstsein, ein unverwechselbares Individuum mit einer eigenen Lebensgeschichte zu sein, in seinem Handeln eine gewisse Konsequenz zu zeigen und in der Auseinandersetzung mit Anderen eine Balance zwischen individuellen Ansprüchen und sozialen Erwartung gefunden zu haben.“ (S.258)

Neben diesem gibt es noch zahlreiche weitere Definitionsversuche, die sehr stark variieren. Dabei scheint man auf keinen gemeinsamen Nenner zu kommen. Jedoch gibt es zumindest einen gemeinsamen Bedeutungskern, der auf die Einzigartigkeit und Unterscheidbarkeit einer Person abzielt und wenn dies vom sozialen Umfeld anerkannt wird, kann von Identität gesprochen werden. Dabei können zwei, für den Identitätsbegriff ausschlaggebende Komponenten unterschieden werden, nämlich die personale und die soziale Identität. Identität kann sich nur im Wechselspiel zwischen Individuum und Anderen herausbilden. Die personale Identität verarbeitet alle im Lebenslauf gemachten Erfahrungen und fasst sie in ein Selbstbild zusammen, das die Unterscheidbarkeit einer Person widerspiegelt. Dazu gehören Personalien wie z.B. Name, Pass, Führerschein usw. Die soziale Identität hingegen entsteht aus dem Bild, welches das Individuum von sich selbst durch andere Personen generiert (vgl. Brettschneider/Bredenbeck 1997, S.157; Goffman 1967, S.57).

Da die Bedeutung des Begriffs Identität sehr weit streut, überschneidet er sich mit anderen Begriffen wie Selbst, Selbstkonzept, Selbstbild oder Ich und wird oft im gleichen Zusammenhang verwendet (vgl. Nachtwey 2008, S.9).

Im Folgenden wird ein kurzer Einblick in verschiedene Identitätstheorien gegeben.

2.1 Identitätsbegriff nach Erik H. Erikson

Führt man eine wissenschaftliche Diskussion über das Thema Identität, kommt man ohne die theoretischen Überlegungen und Werke des Psychoanalytikers Erik H. Erikson nicht hinweg. Die Wichtigkeit seiner Entwicklungstheorie begründet sich zum einen in der Verbindung der psychosexuellen Theorie von Sigmund Freud, welche mit einer psychosozialen Entwicklungstheorie einhergeht, und soziale Bedingungen für die Entwicklung von Identität beinhaltet. Zum anderen geht Erikson von einer gesunden Persönlichkeit aus, die es seiner Theorie erlaubt, diese wie einen Fahrplan im Sinne einer Normalentwicklung zu interpretieren. Weiter wird die Persönlichkeits - bzw. Identitätsentwicklung als lebenslanger Prozess angesehen, in dem Korrekturen immer möglich sind. Viertens ist für Erikson, Identität nicht ein Ergebnis, das einmal erreicht und nicht mehr veränderbar ist, sondern sie ist wandelbar innerhalb der sozialen Beziehungen zwischen uns und dem Gegenüber bzw. von den Vorstellungen unserer Vergangenheit, wer wir waren, und den Vorstellungen von der Zukunft, wer wir sein wollen (vgl. Abels 2010, S.275f.).

Identität bedeutet für Erikson mit Hilfe von Kompetenzen gut durch das Leben zu kommen, und die Tatsache, dass man sich seiner selbst als Individuum bewusst ist, wobei sich beide Aspekte nach einem epigenetischen Prinzip entwickeln. Alles Wachstum hat für ihn einen Grundplan, zusammengesetzt aus aufeinanderfolgenden Teilen, die schließlich zu einem funktionierenden Ganzen heranwachsen. Das menschliche Wachstum wird durch innere und äußere Konflikte gekennzeichnet, die jeder Mensch erlebt, und versucht mit einem Gefühl der inneren Einheit, und dem Gefühl eine Sache „gut zu machen“ (Erikson 2013, S.56) herauszukommen (vgl. Erikson 2013, S.56f.).

Eine gesunde Persönlichkeit beschreibt Erikson in Anlehnung auf die österreichische Sozialforscherin Marie Jahoda folgendermaßen: „[…]die gesunde Persönlichkeit ihre Umwelt aktiv meistert, eine gewisse Einheitlichkeit zeigt und imstande ist, die Welt und sich selbst richtig zu erkennen.“ (Erikson 2013, S.57)

Identität ist nicht nur das Produkt des Individuums, sondern wird auch sozial und kulturell konstruiert, weswegen sie einerseits die Entwicklung bei Erikson entlang der inneren Entwicklung des Menschen verläuft und andererseits entlang der jeweiligen Anforderungen der sozialen Umwelt (vgl. Abels 2010, S.278). Eriksons Identitätsentwicklung vollzieht sich als Wechselwirkung von Individuum und Gesellschaft durch das ganze Leben in bestimmten Thematiken, die im Grunde in allen Lebensphasen präsent sind. Bestimmte Thematiken kommen in bestimmten Altersphasen dominierend zum Vorschein und verschärfen sich zu einer Krise. Diese Krisen werden durch die Anforderungen und Erwartungen der sozialen Umwelt ausgelöst und sind durch zwei Pole der jeweiligen Thematik gekennzeichnet. Das Individuum identifiziert sich mit beiden Polen, wobei es durch die eigene Verarbeitung und Lösung des Konflikts die Thematik abschließt bzw. die jeweilige Phase beendet. Die Gegenpole sind im Folgenden als Überschrift der jeweiligen Phase dargestellt (vgl. Haußer 1983, S.115f.).

Der Psychoanalytiker entwickelte ein Stufenmodell mit acht Phasen bzw. Stadien, in welcher jeweils eine Krise, oder ein Kernkonflikt zu lösen ist. Die Lösung zu diesen Konflikten äußert sich in Form von einer bestimmten Grundhaltung oder auch Grundtugend, die weniger bewusst, mehr unbewusst ist und demnach von Erikson auch mit „ein Gefühl von“ (Abels 2010, S.278) umschrieben wird und in weiterer Folge als „Grundstärke oder Ich- Qualität“ (ebd. 2010, S.278) bezeichnet wird. Ein Beispiel für eine positive Ich- Qualität wäre im frühen Erwachsenenalter Intimität, für eine negative wäre es Isolierung (vgl. Abels 2010, S.278).

Die Tatsache eine persönliche Identität zu haben, erschließt sich aus der unmittelbaren Wahrnehmung der eigenen Gleichheit und Kontinuität in der Zeit. Wenn nun auch andere diese Kontinuität und Gleichheit wahrnehmen, spricht Erikson von der Ich- Identität (vgl. Erikson 1977, S.17f.). „Das Gefühl, so zu sein und angesehen zu werden, nennt Erikson persönliche Identität; das Bewusstsein, beides auch handelnd zum Ausdruck zu bringen, Ich-Identität“ (Abels 2010, S.289).

In den acht Phasen des Stufenmodells wird jeweils eine spezifische Antwort auf die Frage Wer bin ich? gegeben. Analog zu den Stadien der psychosozialen Entwicklung beschreibt Erikson drei große Etappen der Persönlichkeitsentwicklung,

- die Introjektionen des Säuglings,
- die Identifikationen des Kindes,
- und die Verarbeitung der Introjektionen und Identifizierungen zu einer persönlichen Identität am Ende des Jugendalters (vgl. Conzen 1996, S.72).

In den ersten vier Stadien wird die psychische Entwicklung ähnlich wie bei Freud erklärt, wobei hier schon eine Verbindung zur sozialen Umgebung des Kindes hergestellt wird. Die fünfte Phase, die Adoleszenz, ist für Erikson die entscheidende und diejenige Stufe, in der die Weichen für die weitere Entwicklung gestellt werden. Sie stellt den Übergang ins Erwachsenenalter dar und ist dadurch gekennzeichnet, dass diese Zeit nachhaltig auf das spätere Leben einwirken kann. Die letzten drei Phasen, die des Erwachsenenalters, sind geprägt vom Beginn der Berufstätigkeit über die Aufrechterhaltung einer dauerhaften Bindung bis hin zur eventuellen Gründung einer Familie (vgl. Abels 2010, S.279; S.282; S.287). Wie die acht Phasen aufeinander aufbauen, verbunden und miteinander in Beziehung stehen, erklärt Erikson folgendermaßen:

„Jede Komponente existiert in einer gewissen Form[…] auch schon vor der Zeit, in welcher sie Phasen-spezifisch wird, d.h. in welcher eine spezifische psychosoziale Krise entsteht, und dies sowohl durch die entsprechende Reife des Individuums als auch durch die zu erwartenden Ansprüche seiner Gesellschaft. So steigt jede Komponente langsam empor und erhält am Schluss ihres Stadiums ihre mehr oder weniger dauernde Lösung. Sie bleibt aber mit allen anderen Komponenten systematisch verbunden; alle hängen von der rechtzeitigen Entwicklung jeder einzelnen ab, wobei die rechte Zeit und das Tempo der Entwicklung jeder einzelnen Komponente (und damit das Verhältnis aller zueinander) doch von der Individualität des einzelnen und von dem Charakter seiner Gesellschaft bedingt werden.“ (Erikson 2013, S.149)

Im Folgenden werde ich das Stufenmodell mit den acht Phasen genauer beschreiben.

2.1.1 Urvertrauen vs. Urmisstrauen

Die erste Phase des eriksonschen Modells vollzieht sich im Säuglingsalter. Diese Zeit charakterisiert sich, ähnlich wie bei der Psychoanalyse, durch die totale Abhängigkeit des Säuglings von der Mutter, die Sorge zu tragen hat, dass die Bedürfnisse des Babys befriedigt werden. Diese Interaktion ist entscheidend, ob sich eine vertrauensvoll-optimistische oder eine misstrauisch-resignative Grundeinstellung entwickelt. (vgl. Conzen 1996, S.118) So beantwortet Erikson in dieser Phase die Frage Wer bin Ich? mit der Antwort „Ich bin, was man mir gibt.“ (Erikson 2013, S.98) Um Vertrauen aufzubauen muss sich der Säugling auf eine regelmäßige und dauerhafte Versorgung von außen verlassen können, sich seiner Fähigkeit der eigenen Organe mit dringenden Bedürfnissen fertig zu werden bewusst sein und sich selbst als vertrauenswürdig genug halten, sodass sich auch die Versorger in guter Gesellschaft wissen und sich nicht vom beißenden Zugriff des Babys hüten müssen (vgl. Erikson 1984, S.241f.).

In der oralen, bzw. in der Einverleibungsphase nimmt Erikson erste Züge eines Identitätsgefühls an. Durch das Saugen des Kindes verleibt es sich sprichwörtlich die Außenwelt und somit ein erstes Bild der Mutter ein. Wenn dieser Akt des Gebens seitens der Mutter und des Gegeben-Bekommens seitens des Säuglings, erste Blickkontakte und das Ansehen und Anerkennen in liebevoller und fürsorglicher Art und Weise stattfinden, entwickelt sich ein positives Identität sgefühl, das Erikson hier Urvertrauen nennt. „Das Ur-Vertrauen ist der Eckstein der gesunden Persönlichkeit […]“ (Erikson 2013, S.63), somit nimmt Erikson im Säuglingsalter eine Basisentwicklung der Identität an, die später zu einem komplexen Gefühl wird, ein Selbst zu besitzen. Störungen bzw. fehlendes Urvertrauen führen zu Misstrauen und Zurückgezogenheit und können später bei Kindern in Schizophrenie, bei Erwachsenen in schizoiden und depressiven Persönlichkeitsbildern münden (vgl. Conzen 1996, S.72; Erikson 1984, S.242).

2.1.2 Autonomie vs. Scham und Zweifel

In der zweiten Phase der psychosozialen Entwicklung (zweites Lebensalter) des Kindes geht es vor allem um die Erkundung der Umwelt und der Dinge. Das Kleinkind bildet die Fähigkeiten des Festhaltens und Loslassens allmählich aus. Nach anfänglichen Schwierigkeiten können die Kinder immer besser intentional handeln und die neu erworbenen Fähigkeiten bringen einen starken Zuwachs an Autonomie. Die Grundtugend in dieser Phase ist der Wille, der sich dann positiv entwickelt, wenn ermutigende Erfahrungen das Urvertrauen mit einem Gefühl von Autonomie bereichern, deshalb beantwortet Erikson auch die Frage wer man sei in dieser Phase mit der Antwort: „Ich bin, was ich will.“ (Abels 2010, S.280) Erikson bezieht sich einerseits auf die anale Phase der Psychoanalyse, mit den Schwierigkeiten und dem anschließendem Erfolg über das Ausscheidungsorgan Kontrolle zu gewinnen, aber auch an die Erwartungen der Eltern, dass ihr Kind lernt etwas zu können, was es können soll. Das Missverhältnis besteht zwischen den Forderungen, die an das Kind gestellt werden, meist von den Erziehungspersonen und vom Kind selbst, und von dem, was es tatsächlich kann (vgl. Abels 2010, S.280; Conzen 1996, S.130; Erikson 1984, S245f.).

Forderungen an das Kind werden hier von den Eltern z.B. auf Körpervorgänge gestellt, wenn das Kind aufgefordert wird den Darminhalt zurückzuhalten und erst zu einer bestimmten Zeit und einem angebrachten Ort loszuwerden. Eltern reagieren oft mit einer repressiven Haltung, wenn etwas „in die Hose“ gegangen ist und legen oft sehr viel Wert auf eine makellose Reinheit der Kinder. Wenn die Abscheu der Eltern gegenüber Exkrementen sehr groß ist, kann es dazu kommen, dass das Kind massive Schamgefühle entwickelt, und sich von seinen vitalen Körperfunktionen entfremden könnte. Wenn die Bezugsperson hingegen Lob ausspricht und das Kind darin bestärkt, etwas selbst produziert bzw. geschafft zu haben, wirkt sich dies positiv auf die Autonomie aus und das Kind spürt ein Gefühl von Stolz. Auch bei der kindlichen Explorationsphase, in der die Kinder mit unbändiger Neugier alles in die Hand nehmen, um es festzuhalten oder wieder loszulassen, überall hin krabbeln und auch die ersten Gehversuche schon Früchte tragen, sollten Eltern eine Mischung aus Festigkeit und Toleranz an den Tag legen, ohne das Kind zu überfordern oder gar den Willen zu brechen, indem sie zu viel Kontrolle bzw. Restriktionen ausüben. Solche Methoden können zu einem negativen Selbstbild und zu einem verminderten Selbstvertrauen führen. Wenn einem Kind die Autonomie der freien Wahl genommen wird oder wenn schon das Urvertrauen geschwächt ist, lenkt das Kind in den Forscherdrang, der diese Phase am meisten kennzeichnet, gegen sich selbst, wird sich übermäßig mit sich selbst beschäftigen und entwickelt ein frühreifes Gewissen. Dabei können die Kinder ihr Schamgefühl nicht adäquat verarbeiten und es kann später zu Zwanghaftigkeit bzw. zu zwanghafter Aufsässigkeit kommen. Wenn Jugendliche gegenüber ihren Eltern eine grundsätzlich aufsässige Haltung entgegenbringen, erklärt sich dies für Erikson in einer Überkompensation früher Schamgefühle und den unbewussten Versuch, diejenigen Institutionen zu beschämen, von denen sie einst beschämt wurden. Das Gefühl des Zweifels kommt für Erikson aus der Tatsache, dass man ein Vorne und ein Hinten bzw. einen Hintern hat, den man selbst nicht sehen kann, aber unter Umständen von anderen beherrscht wird. Dieser Zweifel kann sich später zu einem Unsicherheits- bzw. Bedrohlichkeitsgefühl gegenüber dem Verborgenen und Unvertrauten entwickeln. Erikson bezieht sich in der zweiten Phase wohlwissend auf die Problematik der analen Phase der Psychoanalyse und legt auch großen Wert auf die Autonomiegewinnung aus der Körperbeherrschung und dem Eroberungsdrang des Kindes (vgl. Conzen 1996, S.128ff.).

2.1.3 Initiative vs. Schuldgefühl

Diese Phase, das Spielalter, ist durch drei Entwicklungsschübe im dritten Lebensjahr gekennzeichnet.

- das Kind lernt sich kräftiger und freier zu bewegen, womit sich der Horizont für Tätigkeiten immens erhöht
- das Kind bildet das Sprachvermögen soweit aus, dass es viel versteht, fragen kann, aber auch missversteht
- durch Zusammenwirken der Bewegungsfreiheit und dem Sprachvermögen, entwickelt das Kind eine völlig neue Vorstellungswelt, von der es häufig Angst hat.

Das Kind versteht sich nun als ein Ich, und entwickelt eine unendliche Wissbegier, identifiziert und vergleicht sich mit den Eltern oder Vorbildern aus Büchern oder Filmen im phantasievollen Spiel, indem es die Rollen der jeweiligen Bezugspersonen einnimmt. Dabei ist es imstande konkrete Pläne zu verfolgen und eigene Ziele zu verwirklichen (vgl. Abels 2010, S.280; Erikson 2013, S.87).

In dieser Zeit entwickelt sich auch das Gewissen, welches für Erikson das spontane Handeln reguliert und für die Selbstbeobachtung verantwortlich ist. Wird die kindliche Initiative zu sehr durch Schuldgefühle belastet, können sich daraus lebenslange neurotische Züge herausbilden. Die Wissbegier lenkt sich in dieser Phase auch zu einem großen Teil auf die eigene Genitalzone, wobei das Kind an sich herumspielt, um Lustgefühle zu erzeugen, vor allem aber um die eigene geschlechtliche Identität abzuklären. Dabei kommt es zum sog. Ödipuskomplex, der auf die freudsche Psychoanalyse in der infantil-genitalen Phase zurückzuführen ist. Das Kind betrachtet den gegengeschlechtlichen Elternteil als Liebesobjekt, den gleichgeschlechtlichen Elternteil als Rivalen und versucht mit der bevorzugten Bezugsperson eine zärtlich- emotionale Beziehung aufzubauen. Diese konfliktbesetzte Dreierbeziehung, die durch Zuneigung bzw. Eifersucht gekennzeichnet ist, führt beim Kind zu großen Schuldgefühlen (denn es liebt den gleichgeschlechtlichen Elternteil auch) und schließlich zur unvermeidlichen Niederlage in der sexuellen Intention. Freud bezeichnet den Ödipuskomplex als den Ausgangspunkt aller Neurosen, womit in der Psychoanalyse diese Phase als ganz entscheidend gilt (vgl. Conzen 1996, S.133ff.).

Erikson sieht hier nicht nur Risiken, sondern auch viele Entwicklungsmöglichkeiten, die mit der positiven Überwindung dieses Konflikts einhergehen. Durch die kindlichen Schuldgefühle werden die inzestuös-sexuellen Wünsche verdrängt, wodurch viele Energien für andere Dinge frei werden. Das Kind will nun mit den Eltern in verschiedenen Tätigkeiten z.B. im Sport, wo es nicht allzu sehr dem einstigen Rivalen unterlegen ist, aufgehen und lernen. Im gemeinsamen Spiel kann es zu einer Identifizierung und Vorbildfunktion des gleichgeschlechtlichen Elternteils kommen und das Kind entwickelt unter einer einfühlsamen und liebevollen Anleitung der Eltern ein erstes Moralsystem. Wichtig ist dabei, dem Kind nur leichte Grenzen zu vermitteln, an denen es sich reiben kann. Die positive Ich- Qualität besteht darin, zu erkennen, wann es zu weit geht und wann nicht bzw. das Falsche zu unterlassen und das sozial zulässige anzustreben. Je lebendiger und aktiver diese Phase abläuft, desto mehr kann das Kind die Tugend der Zielstrebigkeit unter Anleitung eines Moralsystems verinnerlichen. Wenn Initiative zur Zielstrebigkeit führt, kann das Kind im Spiel alles sein, was es will, womit die Antwort auf die Identitätsfrage in dieser Phase, Ich bin, was ich mir zu werden vorstellen kann, lautet (vgl. Abels 2010, S.280f.; Conzen 1996, S.137f.).

2.1.4 Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl

Ca. im 6. Lebensjahr tritt eine Pause in der sexuellen Entwicklung ein und das Kind lernt Dinge, die nützlich für das weitere Leben sind. Es will seine Talente erproben und freut sich daran, sich mit anderen zu messen. Dabei entwickeln sich Werksinn und Stolz auf die eigenen Leistungen, wobei es bei zu großen Erfahrungen der Unzulänglichkeit zu einem Minderwertigkeitsgefühl kommen kann, dass das ganze Leben anhalten kann. Die Kinder kommen in die Schulzeit, wo ihnen grundlegendes Wissen, in literalen Gesellschaften das Lesen und Schreiben, vermittelt werden. Hier werden das Weltbild und Interessen der Kinder geformt und zum ersten Mal werden sie systematisch beurteilt. Das Kind erlebt sich selbst als fleißig oder unmotiviert, kompetent oder inkompetent, über- oder unterlegen. Durch diese Erfahrungen bildet sich eine erste Arbeits- Identität heraus, wobei Schulerfolg das Kompetenzgefühl und das soziale Prestige stärkt, während Misserfolge zu einem verminderten Selbstwertgefühl und geringer Motivation führen können. Daraus ergibt sich die Antwort Ich bin, was ich lerne (vgl. Abels 2010, S.280f.; Conzen 1996, S.139f.).

Der Konflikt in dieser Phase des Schulalters besteht darin, den Anforderungen, die von Bezugspersonen und vom Kind selbst gestellt werden, gerecht zu werden. Soziale Ungerechtigkeiten werden schmerzlich bewusst, wenn nicht mehr der Wille zur Leistung zählt, sondern die Hautfarbe oder der soziale Rang und der Reichtum der Eltern. Solch eine Enttäuschung kann das Kind tief entmutigen und es kommt häufig zu einem Leistungsabfall. Wichtig ist auch die positive Übertragungsbeziehung der Lehrperson, die die Leistungen der Schüler anerkennen soll, ohne dabei zu übertreiben und bei Misserfolgen so handeln ohne die Kinder zu beschämen. Der Werksinn beschränkt sich nicht nur auf die Schule, sondern ist auch in der Freizeit stark zu erkennen, wenn erste Hobbies und Interessen entdeckt werden und wenn das Kind z.B. in einen Sportverein eintritt. Die Eltern sollten dabei den Blick auf die Fähigkeiten forcieren, ohne die Freizeit zu sehr zu verplanen. In der gemeinsamen Tätigkeit mit Erwachsenen, die hier die Kinder als gleichberechtigt ansehen, sieht Erikson eine wesentliche Stärkung des Werksinns. Wenn die Erfahrungen das Kind ermutigen, bekommt es viel Selbstvertrauen und bildet die Tugend der Tüchtigkeit aus. Bei negativen Erfahrungen kommt es zu Minderwertigkeitsgefühlen, die Lernunlust und Arbeitsstörungen verursachen können (vgl. Conzen 1996 S.139f.).

2.1.5 Identität vs. Identität sdiffusion

Für Erikson ist die Adoleszenz die wichtigste und entscheidende Phase, in der sich herausstellt, ob sich eine stabile Identität ausbildet. Obwohl die Identität sfindung ein lebenslanger Prozess ist, liegt bei Erikson in der Phase des Übergangs zwischen Kindheit und Erwachsenenalter das Hauptaugenmerk bei Erikson. Die Jugendlichen bereiten sich hier auf ganz spezielle, nur sie betreffende Rollen vor, in dem sie mit verschiedenen Rollen experimentieren, sie entwerfen oder revidieren können. Körperwachstum und Geschlechtsreife lassen die Jugendlichen frühkindliche Erfahrungen noch einmal durchleben, wobei Triebe und Affekte unkontrolliert in die Verhaltensmuster der Adoleszenten einwirken können, wenn Kleinigkeiten wie eine abfällige Bemerkung eines Lehrers katastrophal enden können. Dies zeigt sich z.B. im übermäßigen Alkohol- bzw. Drogenkonsum oder in starken Konflikten mit Eltern und anderen Bezugspersonen. Nicht nur körperliche Veränderungen verunsichern die Jugendlichen, vor allem aber ist es die unklare soziale Position, mit der sie sich auseinandersetzen müssen. Erikson sieht hier die Gefahr welche er Identität sdiffusion nennt (vgl. Abels 2010 S.282f.; Conzen 1996, S.142f.). Dies beschreibt Erikson folgendermaßen:

„[…]wenn man im tiefsten Innern noch nicht ganz sicher ist, ob man ein richtiger Mann (eine richtige Frau) ist, ob man jemals einen Zusammenhang in sich finden und liebenswert erscheinen wird, ob man imstande sein wird, seine Triebe zu beherrschen, ob man einmal wirklich weiß, wer man ist, ob man weiß, was man werden will, weiß, wie einen die anderen sehen, und ob man jemals verstehen wird, die richtigen Entscheidungen zu treffen, ohne sich ein für allemal mit dem falschen Mädchen, Geschlechtspartner, Führer oder Beruf anzulegen.“ (Erikson 2013, S.111f.)

Die große Aufgabe ist es, die Erkenntnisse hinsichtlich der eigenen Person, gewonnen aus der Kindheit mit den neuen Erwartungen und Anerkennungen, die von den Anderen entgegengebracht werden, in Einklang zu bringen (vgl. Abels 2010, S.283).

„Das Bewusstsein vom eigenen Ich gerät auf den Prüfstand der Identifizierung von außen.“ (Abels 2010, S.283) Einerseits prüfen die Adoleszenten, wie ihre kindlichen Identifizierungen mit denen von neuen Bezugspersonen zusammenpassen andererseits werden die Jugendlichen von der Gesellschaft identifiziert als Menschen, die den familiären Raum verlassen, und sie weist ihnen Rollen und Aufgaben zu, in denen sie sich erkennen und anerkannt fühlen können. Dadurch werden die Heranwachsenden an die Gesellschaft gebunden. Für Erikson soll ein Gefühl der inneren Identität erreicht werden. Dazu muss eine Kontinuität zwischen 1) dem, was man geworden und dem, was man verspricht zu werden, und 2) dem wofür man sich selbst hält, wovon man bemerkt, dass Andere es in Einem sehen und erwarten, herrschen. Die Identität sfindung tritt in der Adoleszenz in die Krise, weil die bisherigen Identifikationen der Kindheit nicht mehr ausreichen und so müssen die Jugendlichen sich neu mit Gleichaltrigen und Vorbildern bzw. Führerfiguren identifizieren, vergleichen und definieren. Die Peer-Group ist in der Regel der wichtigste Maßstab, wenn sich Jugendliche für eine sog. Probeidentität entscheiden und sich z.B. nur für eine Meinung interessieren oder nur eine bestimmte Mode tragen. Findet die Peer-Group das „cool“ ist die Absicht des Jugendlichen erfolgreich gewesen, wobei sich dies am nächsten Tag wieder ändern kann (vgl. Abels 2010, S.283ff.).

Die Gruppe der Gleichaltrigen stellt häufig einen Zufluchtsort dar, der Abseits des Drucks von Schule und Gesellschaft stattfindet. Hierbei können sich die Jugendlichen an das andere Geschlecht annähern, erste erotische Erfahrungen machen, tanzen, singen, etc. wenngleich diese Gruppen selbst strenge Normen aufweisen, z.B. in Mode oder Musikstil, und es oft nicht einfach ist hineinzukommen. Dabei kann ein relativ hohes Maß an Intoleranz gegenüber anderen festgestellt werden, wobei man dies als Versuch, eigene Ideale zu erheben, Feinde zu identifizieren, vor allem aber Treue im Sinne eines Zugehörigkeitsgefühls zu entwickeln verstehen muss. Auch die ersten intimen bzw. sexuellen Erfahrungen sind vom Ausprobieren geprägt. So leidenschaftlich und gefühlvoll solch eine Beziehung im Jugendalter auch sein mag, so abrupt können sie auch wieder enden. Erikson sieht hier eine Spiegelung der eigenen Persönlichkeit durch andere, um der eigenen Identität ein wenig näher zu kommen (vgl. Conzen 1996, S.145f.). So lautet die Antwort auf die Frage „Wer bin ich?“ in dieser Phase „Ich will der sein und der nicht.“ (Abels 2010, S.286). Die Summe dieses Ausprobierens und Erprobens kann nur gewährleistet werden, wenn die Gesellschaft den Adoleszenten diese Zeit der Identitätsfindung zugesteht. Erikson spricht von einem „psychosozialen Moratorium“, also die Zeit, in der die Jugendlichen allmählich in den Status des Erwachsenen hineinwachsen (vgl. Conzen 1996, S.142).

2.1.6 Intimität und Distanzierung vs. Isolierung

Das frühe Erwachsenenalter, die Zeit nachdem die Jugendlichen mehr oder weniger zu sich selbst gefunden haben, ist die Phase, die durch Partnerschaft gekennzeichnet ist. Wirkliche Intimität kann nur dann erreicht werden, wenn ein sicheres Gefühl der Identität vorherrscht. Intime Beziehungen sind nicht nur sexueller Art, sondern können sich auch in Freundschaft, Wettstreit, Liebe, etc. ausdrücken, indem man Pläne, Wünsche, Hoffnungen mit anderen teilt. Es geht um die Wechselwirkung zwischen Menschen, die füreinander da sind, aber auch darum, Kompromisse und Opfer einzugehen. Mit Distanzierung meint Erikson die Fähigkeit, gefährliche Einflüsse auf die eigene Identität abzuwehren, zu isolieren oder zu zerstören. Wenn solche Beziehungen nicht erfolgreich gestaltet werden können mit anderen, aber auch mit sich selbst, mündet dies in Isolierung oder in nur oberflächlichen Beziehungen. Eine geglückte Identität ist für Erikson die Grundbedingung für Gesundheit und Zufriedenheit im Erwachsenenalter. Die Tugend, die hier ausgebildet wird ist Liebe und die Antwort auf die Identität sfrage „Ich bin, was ich dem Anderen gebe und was ich in ihm finde.“ (Abels 2010, S.288; vgl. Conzen 1996, S.148, S.151)

2.1.7 Generativität vs. Stagnation

Ich bin, was ich mit einem Anderen zusammen aufbaue und erhalte “ (Abels 2010, S.288) ist nach Erikson die Antwort auf die Frage Wer bin ich ? in dieser Phase. Hierbei geht es um die reife Partnerschaft, die sich als Aufgabe gestellt hat ein Kind in die Welt zu setzen und somit ihre Verantwortung des Weiterlebens in der Gesellschaft zu sichern. Die Tugend der Fürsorge meint, dass in dieser Lebensphase das Gefühl, benötigt zu werden, am wichtigsten ist. Wenn diese Tugend in der Partnerschaft nicht ausgebildet wird, kann es zur Selbstabsorption kommen und die Partner machen sich gegenseitig zum Kind, zum Schoßhund o.ä., und sehen ihre Partnerschaft oft als bloße Bedürfnisbefriedigung (vgl. Abels 2010, S.288).

2.1.8 Integrität vs. Verzweiflung und Ekel

„In der achten und letzten Phase des Lebens, dem reifen Erwachsenenalter geht es darum, das zu sein, was man geworden ist, was heißt, seine bisherige Entwicklung zu akzeptieren, und zu wissen, dass man einmal nicht mehr sein wird. […] Das Wachstum der Persönlichkeit und damit die Summe der Grundstärken, die Identität konstituieren, vollenden sich in der Tugend der Weisheit.“ (Abels 2010, S.289)

Die Antwort auf die Frage Wer bin Ich? lautet in dieser Phase „Ich akzeptiere, was ich geworden bin.“ (Abels 2010, S.289)

2.2 Postmoderne Identitätstheorien

In den letzten Jahrzenten scheint das Bedürfnis mit sich selbst identisch zu sein bzw. erkannt - und anerkannt zu werden eines der wichtigsten Anliegen der meisten Menschen geworden zu sein. Grund dafür sind gesellschaftliche Veränderungen und veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die mit den Begriffen Individualisierung, Pluralisierung und Globalisierung beschrieben werden. Durch das Wegbrechen gesellschaftlicher und kultureller Grundlagen für eine stabile soziale Verortung und Einbindung der Menschen, ist ein Umdenken im Identität sdiskurs notwendig geworden. Seit den 1960er Jahren werden neue Formen der Identität sbildung unter den Stichworten Postmoderne, Zweite Moderne, Spätmoderne oder Risikogesellschaft thematisiert (vgl. Eickelpasch/Rademacher 2010, S.5f.).

Der postmoderne Diskurs entstand aus einer in den USA geführten Literaturdebatte der späten 60er Jahren, und verbreitete sich anschließend auf Kunst und Wissenschaft. Die Grundorientierung dieser Denkweise scheint seit dem Beginn des Diskurses in nahezu jeden Lebensbereich eingedrungen zu sein, dessen Kernbegriff Pluralität darstellt. Wir leben zunehmend in einer Welt, die durch verschiedenste Lebensformen, Orientierungen, Weltanschauungen, Wissenskonzeptionen, usw. gekennzeichnet ist, und in der wir uns dessen bewusst sind, dass wir diese Vielfalt annehmen und anerkennen müssen bzw. dürfen (vgl. Welsch 1988, S.23ff.; Welsch 1993, S.9f.). „Das Ende der Metaerzählungen“, wie es Jean-Francois Lyotard (1999) nennt, oder das „ Ende der großen Entwürfe“ (Fischer/Retzer/Schweitzer 1992) waren die Thesen, die es nötig gemacht haben, auf die Welt einen neuen Blick zu richten. Die Moderne, die durch totalitäre Ansprüche in wissenschaftlichen Diskursen gekennzeichnet war, konnte sich im Laufe der Zeit, insbesondere mit dem Aufkeimen von zahlreichen neuen Wissenskonzeptionen allmählich selbst nicht mehr legitimieren, und so wurde einheitliches Wissen mehr und mehr in Frage gestellt. Dabei handelt es sich nicht um einen herkömmlichen Paradigmenwechsel, sondern um einen grundlegenderen, fundamentalen Wandel. Fischer (1992) beschreibt dies folgendermaßen:

„[…] diese Paradigmen waren in den vergangenen Jahrhunderten immer im Fluss, in einem Prozess der Ablösung des einen durch das andere. Die postmoderne Verrückung besteht nun aber nicht darin, dass sich nur der Fluss unseres Denkens ändert, sondern auch darin, dass das Flussbett, das Fundament selbst betroffen ist. Wir haben es also mit einer Revolution auf logisch höherer Ebene zu tun. Das Bett, das Glaubenssystem, in dem sich die abendländische Rationalität (Logos) entwickelt hat, steht selbst in Frage bzw. ist von der Erosion betroffen. Traditionell für unverzichtbar gehaltene Kategorien erweisen sich als brüchig, die Idee der Einheitlichkeit des Wissens scheint endgültig verloren.“ (Fischer 1992, S.12f.)

Somit werden Pluralität und Heterogenität ins Zentrum postmoderner Praxis erhoben. Wenn nun keine Instanz mehr imstande ist Einheitswissen für sich zu beanspruchen, können Vorwürfe des Irrationalismus und einer Beliebigkeit bzw. eines „alles ist möglich“ aufgrund unterschiedlicher Lebensweisen, Sprachstilen, Wissenskonzepten, usw. aufkommen. Dem wird entgegengebracht, dass sich im Zuge der Pluralisierung ein Geisteszustand entwickelt hat, der sich den verschiedenen Realitäten bzw. Phänomene in denen wir heute leben bewusst geworden ist, und es gefährlich ist einem großen Entwurf Glauben zu schenken, welcher im Vorhinein Gewalt auf andere ausübt, indem er Autorität für sich beansprucht, und damit andere Realitäten verdrängt (vgl. Fischer 1992, S.13f.; Welsch 1988, S.19ff.). Diese Phänomene unterliegen einer bestimmten situativen Verbindlichkeit untereinander, die spezifisch in Zusammenhang gesetzt werden, und eben nicht beliebig konstruiert werden (vgl. Welsch 1992, S.46).

Stabile Grundmuster und Passformen traditioneller Arbeitsteilung und erwerbsbezogene Normalbiographien sind unter den Voraussetzungen des Wandels hin zur Postmoderne heute kaum mehr möglich, womit auch der Geltungsanspruch klassischer Identität stheorien fragwürdig wird (vgl. Eickelpasch/Rademacher 2010, S.5f.).

Im Zuge dieser Enttraditionalisierung und Pluralisierung werden vertraute Bindungen in Familie, Beruf, Klasse, Nachbarschaft, Geschlechterverhältnisse aufgelöst und freigesetzt. Ursachen dafür sieht man in:

- erhöhten Mobilitätserfordernissen des Kapitalismus
- Flexibilisierung der Arbeitswelt bzw. Dynamik des Arbeitsmarktes
- Wachsende Bildungsabhängigkeiten
- Hohes Niveau der Existenzsicherung
- Schwinden der Erwerbsarbeit bzw. Zerstückelung von Erwerbsbiographien
- Mobilitätszwänge des Arbeitsmarktes
- Zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen (vgl. ebd. S.6)

Durch diese Prozesse findet eine zunehmende Erosion stabiler sozialer Zusammenhänge und identitätsstiftender Lebensformen statt. Die individuelle Lebensführung wird von traditionellen Vorgaben entbettet und stellt den Einzelnen ins Handlungszentrum der Lebensgestaltung (vgl. ebd., S.6f.).

Der wesentlichste Aspekt, den postmoderne Identitätskonzepte gemeinsam haben, ist die Tatsache, dass das Individuum permanente Identitätsarbeit und Eigenleistung, in einer Welt mit unzähligen Wahlmöglichkeiten leisten muss. Das Ziel dabei ist, die fragmentarischen Identitätsmöglichkeiten bzw. Angebote und Lebensstile (vermittelt durch Medien, Mode und Populärkultur) in ein persönliches Sinnganzes oder Existenzdesign zusammenzuführen. Demnach ist Identitätsarbeit als ein subjektiver Konstruktionsprozess zu verstehen (vgl. Keupp 2008, S.7; Eickelpasch/Rademacher 2010, S.7).

Das Individuum wird nach Ulrich Beck (1986) zum „ Planungsbüro in Bezug auf seinen eigenen Lebenslauf“ (Beck 1986, S.217). Heiner Keupp et al (2008) erweitern die Sinnfrage unter Berücksichtigung des gesellschaftlichen Wandels folgendermaßen: „Wer bin ich in einer sozialen Welt, deren Grundriss sich unter Bedingungen der Individualisierung, Pluralisierung und Globalisierung verändert? “ (Keupp 2008, S.7)

Die oben genannten gesellschaftlichen Veränderungen entsprechen einem höchst zwiespältigen Prozess in Hinblick auf den aktuellen Identitätsdiskurs und der Lebensgestaltung allgemein, bei dem es eine Gewinn- sowie eine Verlustseite gibt. Den Gewinn von Wahlmöglichkeiten und Angeboten von Fragmenten sieht man als Chance für eine autonome Lebensgestaltung, wobei dies gleichzeitig einen Verlust kollektiver Sicherheit und Zugehörigkeit bedeutet. In der Literatur wird die neue Identitätsarbeit als riskante Chance gesehen. Bauman (1997) spricht von Globalisierungsverlierer und Globalisierungsgewinner. Das ständige Konstruieren der eigenen Identität und Biographie stellt sich als anstrengend, störungsanfällig und riskant heraus und angesichts von Arbeitslosigkeit, Armut, politischer Umbrüche, usw. haben die vergessenen Formen sozialer Stabilität und Unterstützungsformen, in denen man oft Zuflucht fand, an Bedeutung verloren (vgl. Eickelpasch/Rademacher 2010 S.7ff.).

2.2.1 Bastelexistenz

Ronald Hitzler und Anne Honer (1994) führen den Begriff des Bastlers ein, um die individualisierten Menschen der Spätmoderne zu beschreiben. Konfrontiert mit verschiedensten Beziehungen, Einstellungen, Gruppen, Milieus und Teilkulturen muss der Bastler seine Sinn-, Zeit- und Orientierungsangebote auswählen und zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Dabei wird das Leben subjektiv gestaltet, gestückelt und montiert, mit dem Ziel die eigene Existenz mit ästhetischen Stilkriterien zu füllen. Ähnlich wie bei der „ Theorie der Bastelmentalität“ von Peter Gross (1985) betonen Hitzler und Honer die Möglichkeiten eines kreativen Prozesses der Selbstorganisation. Durch Selbstreflexion muss sich das Individuum ständig selbst aktualisieren und neu erschaffen. In der fragmentarischen Sozialwelt von heute werden die Menschen somit zum eigenen reflexiven Projekt. Der Mensch bewegt sich von Gruppe zu Gruppe, von Orientierung zu Orientierung, schlüpft in neue Rollen, und kann Beruf, Partner, Partei, Religion, usw. beliebig wechseln. Dabei können sich die Menschen im sog. kulturellen Supermarkt (Hitzler/Honer 1994, S.308) oder im Baumarkt der Existenzen ( Eickelpasch/Rademacher 2010, S.22) umschauen, und mehr oder weniger frei auswählen, ohne sich aber völlig neu erfinden zu müssen. (vgl. Eickelpasch/Rademacher 2010, S.21f.; Hitzler/Honer 1994, S.308f.).

Die Auswahl der Sinnangebote und Stil-Pakete sind zunehmend fremdgesteuert und zeigen sich in kurzlebigen Modephänomenen, die auf das Konsumverhalten der heutigen Gesellschaft abzielen. So werden heute nicht nur einzelne Sinnelemente angeboten, sondern der Markt überschüttet (meist durch Werbung) die Gesellschaft mit Fertigwaren, Mehr-Komponenten-Lebensstile, und Fertigmenüs. Werbung will z.B. nicht nur mehr eine Ware anbieten, sondern will Lebensgefühle und Trends verkaufen. Je nach Angebot, Gruppenorientierung und Milieus kommt man nicht hinweg sich mit bestimmten Angeboten zu identifizieren oder fernzubleiben. Dies dient hauptsächlich dazu, an klassenspezifischen Lebensstilen teilhaben zu können. Individuelle Dispositionen und Geschmack sind letztlich nur Varianten, sich mit einer vorgefertigten Gruppenorientierung zu identifizieren. Pierre Bourdieus (1979) Begriff des Habitus spielt dabei eine wesentliche Rolle. Der Habitus stellt das gesamte Verhalten dar, mit dem wir uns Anderen präsentieren, nämlich unsere Gewohnheiten, unser Verhalten, unsere Eigenheiten, unsere Bekleidung, usw. In der modernen Gesellschaft scheint Attraktivität einer der wichtigsten Aspekte des Habitus zu sein. So dient z.B. Kleidung nicht nur zum Schutz vom schlechten Wetter, sondern ist weitgehend zu einem Signalelement geworden. Andere Möglichkeiten Attraktivität auszusenden sind z.B. das Bemalen von Nägeln, schminken, parfümieren, Tätowieren, Piercen, Darstellung von Muskelkraft, aber auch Titel, Darstellung politischer Macht, künstlerische Tätigkeit usw. Solche Stilelemente haben die Absicht Andere über den jeweiligen gesellschaftlichen Rang zu informieren und sind somit auch entscheidend für die soziale Klassifikation. (vgl. Hitzler 1988, S.141ff.)

Der Begriff des Bastlers ist hier bewusst gewählt worden. Im Gegensatz zum Konstrukteur, bei dem man langwierige, komplexe Überlegungen unter festen Regeln annimmt, unterstellt man dem Bastler ein eher abwegiges, spontanes Gestalten, das eher unsystematisch und unreflektiert ist (vgl. Hitzler/Honer 1994, S.310f.) Hitzler und Honer beschreiben das Sinnbasteln als „[…] Gelegenheitstun aus quasi privaten Motiven, ein durchaus zwischen Dilettantismus und Genialität changierendes Werkeln und Wirken.“ (Hitzler/Honer 1994, S.310) Dabei ist sich der Sinnbastler den aktuellen Lebenssinn- und Stilangeboten soweit bewusst (meist via Medien), sodass er gut genug Bescheid weiß um sich für ein Angebot zu entscheiden. Wegen der Offenheit für verschiedene Möglichkeiten können Zufälle und Widersprüche besser verkraftet werden, weil der moderne Bastler keinen langfristigen Plan im Hinterkopf hat. Was diesen Charakter speziell ausmacht, ist der Umstand, dass seine Identität einer Collage oder einem Puzzle gleicht, das er aus vorgefertigten Sinnelementen zusammenführt und meist einzigartig ist. Ähnlich wie bei einem Bastelkurs, bekommt jeder das gleiche Material, und versucht daraus etwas von sich selbst hineinzulegen und etwas Einzigartiges zu erschaffen. Bei diesem Prozess ist Kreativität und Ästhetik gefragt, weshalb das Sinnbasteln einer künstlerischen Tätigkeit ähnelt. (vgl. Eickelpasch/Rademacher 2010, S.24; Hitzler/Honer 1994, S.311)

2.2.2 Das Patchwork der Identitäten

Der Münchner Sozialpsychologe Heiner Keupp prägte die Metapher der „Patchwork- Identität“, die eine große Resonanz fand und sehr stark den Projekt- und Prozesscharakter, sowie die kreative Eigengestaltung von Identität sbildungsprozessen in der enttraditionalisierten und fragmentarischen Sozialwelt hervorhebt. Zunächst verdeutlicht Keupp die Differenz zwischen klassischen Identität stheorien, vor allem die von Erikson, und den Rahmenbedingungen der Postmoderne, die neue Überlegungen erfordern (vgl. Eickelpasch/Rademacher 2010, S.26f.). Für ihn sind regelhaft- lineare Entwicklungsverläufe und die gesellschaftliche Kontinuität und Berechenbarkeit, in die sich individuelle Lebensentwürfe einbetten lassen in der Postmoderne nicht mehr möglich. Identität wird als „permanente Passungsarbeit zwischen inneren und äußeren Welten“ (Keupp 2008, S.30) beschrieben. Die Vorstellung eines fortschreitenden, abschließbaren Prozesses werden über Bord geworfen, und durch die Idee ersetzt, dass Identität mehrere bzw. gleichzeitige Projekte, die auch widersprüchlich sein können in einem Patchwork zusammengebastelt werden. Eine vereinheitlichte und kohärente Identität sei heute nicht mehr möglich, sogar eine Illusion. Es existieren unzählige verwirrende und vielfältige Angebote möglicher Identitäten, mit denen wir uns jederzeit und mit jeder einzelnen identifizieren können. Dabei hat ein Bruch mit Vorstellungen einer stabilen und gesicherten Identität stattgefunden. Begriffe wie Diskontinuität, Fragmentierung, Zerstreuung, Reflexivität, usw. prägen den postmodernen Identitätsdiskurs (vgl. Keupp 2008, S.29f.; Hall 1994, S.181ff.).

- Diese Umbrucherfahrungen haben Keupp et al. (2008) auf zehn wesentliche Punkte zusammenzufassen versucht:
- Subjekte fühlen sich entbettet: Durch die gesellschaftliche Modernisierung gibt es kaum noch einen stabilen kulturellen Rahmen, in dem Menschen Sicherheit und Klarheit vorfinden, und so eigene Optionen und Lösungswege für die Lebensführung finden müssen. Dies nennt man „ Entbettung“ oder „ ontologische Bodenlosigkeit“. (S. 46f.)
- Entgrenzung individueller und kollektiver Lebensmuster: Klassische Vorstellungen von Sexualität, Erziehung, Gesundheit, Geschlechter- oder Generationenbeziehungen sind brüchig geworden und haben sich verändert. Während frühere Generationen die Tugend eines „klugen Arrangements“ (S.47) mit vorgegebenen Normen als normal empfand, sind die heutigen Vorstellungen dieser Thematiken multidimensional geworden, und man empfindet sie nicht mehr als selbstverständlich.
- Erwerbsarbeit als Basis von Identitätsbildung wird brüchig: Da Erwerbsarbeit immer weniger wird, ist es nicht möglich alle Menschen in die Erwerbsarbeit zu integrieren. Vor allem in Zeiten, in denen Arbeit über Ansehen, Zukunftssicherung und persönlicher Identität entscheidet, kann dies fatale psychologische Folgen haben.
- Multiphrene Situation wird zur Normalerfahrung: Unzählige verschiedene Erfahrungen und Erlebnisse können kaum mehr zu einem Gesamtbild zusammengefügt werden, was zum einen eine hohe psychische Kompetenz erfordert nicht verrückt zu werden und zum anderen einen Reichtum an Heterogenität vermitteln.
- Virtuelle Welten als neue Realitäten: Die computergebundene Kommunikation eröffnet weltweite Netze, die fernab der normalen Realität stattfinden. Eltern können ihre Kinder oft nicht in die virtuelle Welt folgen, wodurch Kommunikationsrisse entstehen können.
- Zeitgefühl erfährt Gegenwartsschrumpfung: Allgemein geltendes Wissen hat eine kürzere „Halbwertszeit“. (S.49) Durch Innovationsschübe wird aktuelles Wissen schneller hinterfragt und aktualisiert.
- Pluralisierung von Lebensformen: Es gibt immer weniger Selbstverständlichkeiten, aber immer mehr Alternativen, sodass kaum mehr etablierte Denk- und Verhaltensmuster existieren, und man sich wohl oder übel für eine Möglichkeit der unzähligen Varianten der Lebensführung entscheiden muss. Ein Beispiel für die Pluralisierung sind die neuen Familienkonstellationen, die von Wohngemeinschaften, über Stieffamilien, bis hin zur Ehe auf Zeit ihren Ausdruck finden.
- Dramatische Veränderung der Geschlechterrollen: Die Frauenbewegung hat die Trennung zwischen Privatheit und Öffentlichkeit, die häusliche Arbeitsteilung, Kindererziehung und Sexualität in Frage gestellt. Daraus werden einerseits die traditionellen Muster schmerzlich spürbar, aber nicht immer lösbar, andererseits können neue Möglichkeiten der Konstruktion von weniger starren Identität en für Männer und Frauen in Angriff genommen werden.
- Individualisierung verändert das Verhältnis vom Einzelnen zur Gemeinschaft: Traditionelle Strukturen wie religiöse Bindungen und Ab- und Ausgrenzung verlieren an Bedeutung, womit sich eine Entwicklung einer Ego- Gesellschaft von Einzelnen entwickeln könnte. Jedoch gibt es viele Hinweise, dass dennoch ein hohes Maß an Solidarität herrscht, wenn sich Menschen in Gewerkschaften oder Parteien organisieren. Die Entscheidungsfreiheit und das Gefühl „etwas Gutes“ zu tun steht hier im Mittelpunkt.
- Individualisierte Formen der Sinnsuche: Große Deutungssysteme und der Glaube an Meta- Erzählungen verlieren an Bedeutung. Hier wird der Einzelne zum Sinn - Bastler im Pool verschiedenster Sinnangebote . „Die Sehnsucht nach dem Sinn“ (Berger 1994, zit. nach Keupp 2008, S.52) bleibt dennoch ungebrochen aufrecht, und es kommen ständig neue Sinnangebote, die darauf abzielen bei der individuellen Sinnsuche Erfolg zu versprechen (vgl. Keupp u.a. 2008, S.46ff.).

Diese Aspekte der neuen Identitätssuche suggerieren den Menschen ein hohes Maß an Autonomie, und leiten sie an, das eigene Drehbuch zu schreiben, und gleichzeitig der Darsteller auf der Bühne des Lebens zu sein. In der westlichen Welt scheint dies eine große Verlockung und Chance zu sein, wobei eine große Ambivalenz besteht, wenn man die Tatsache berücksichtigt, dass die materiellen, psychischen und sozialen Ressourcen die dafür Grundvorrausetzungen sind, oft nicht vorhanden sind (vgl. ebd. 2008, S.53).

Trotz vieler kritischer Stimmen postuliert Keupp:

„[…] dass Identitätsbildung unter Bedingungen der Spätmoderne einen ästhetisch-kreativen Prozess von Selbstorganisation darstellt. Wir haben es nicht mit Zerfall oder Verlust der Mitte zu tun, sondern eher mit einem Zugewinn kreativer Lebensmöglichkeiten.“ (Keupp 1989, zit. nach Eickelpasch/Rademacher 2010, S.28)

2.2.3 Der flexible Mensch

Eine offene und flexible Identität auszubilden beinhaltet eine Reihe von Aufgaben und Anforderungen an Individuen und an die Gesellschaft. Gefragt sind „ eine ausreichende materielle Absicherung, Beziehungs- und Kommunikationsfähigkeiten, die Fähigkeit zum Aushandeln, und eine kreative Gestaltungskompetenz.“ (Eickelpasch/Rademacher 2010, S.29) Angesichts weit verbreiteter Arbeitslosigkeit und prekärer Beschäftigungsverhältnisse wird die Suche nach Identität und nach Kohärenz der Biographie immer schwieriger. Neben der Familie stellt die Erwerbsarbeit den zweiten großen „Sinn- und Identitätsanker“ (ebd. 2010, S.30) dar. Die heutige Gesellschaft wird als (Erwerbs)- Arbeitsgesellschaft bezeichnet, da beinahe jeder das Leben rund um die Arbeit gestaltet. Letztendlich bestimmt die berufliche Tätigkeit das Maß an dem wir uns selbst und die Menschen in unserer Umwelt sehen. Einkommen, Ansehen, Sozialkontakte, Interessen, Lebensstil, usw. hängen sehr stark davon ab, als was man arbeitet und wie die Berufsbezeichnung lautet (vgl. Eickelpasch/Rademacher 2010, S.29ff.). „Die Erwerbsarbeit ist in der industriellen Arbeitsgesellschaft das Hauptmedium der Vergesellschaftung und der Identitätsbildung.“ (Eickelpasch/Rademacher 2010, S.30)

Die Erwerbsarbeit erlaubt es den Menschen ihr Leben in einem kontinuierlichen Zeitrhythmus zu gestalten, z.B. in Arbeitstage und freie Tage, in Arbeit und Erholung, aber auch in Hinblick auf die Biographie, z.B. in Ausbildung, Berufstätigkeit und Ruhestand. Dazu kommt, dass Identitäten und Biographien „narrative Konstruktionen“ (Kraus 1996, zit. nach Eickelpasch/Rademacher 2010, S.31) sind, die ihre Logik durch erzählte Geschichten bekommen. In der Abfolge einzelner Geschichten kann eine Kohärenz und ein roter Faden aus den Fragmenten von unzähligen Erfahrungen generiert werden. Die Erwerbsarbeit stellt wohl die wichtigste Konstante dar, mit der eine annähernde Kohärenz der Biographie erreicht werden kann, und in welcher ein Sinn gefunden werden kann. (vgl. Eickelpasch/Rademacher 2010, S.31f.)

Die Zukunft sieht düster aus, wenn Wissenschaftler und Politiker einen dramatischen Rückgang der Erwerbsarbeit prophezeien. In 20-25 Jahren könnte nur mehr ein Fünftel der Bevölkerung an der Produktion beteiligt sein, der Rest so sieht man voraus, wird durch Maschinen und neuen Technologien ersetzt. Arbeitslosigkeit wird zur Normalität (vgl. ebd. 2010, S.32). Ulrich Beck (1999) bezeichnet dies als „Systemwandel der Erwerbsarbeit“ (S.94), und meint die immer größer werdende Nichtarbeit in Form von unsicheren und fragmentarischen Beschäftigungen, die einen Großteil der Bevölkerung schon bald erreichen könnte. War die Arbeitsgesellschaft in den letzten Jahrzenten noch durch Standardisierung geprägt, bildet sich nun ein Risikoregime, das durch Unsicherheit, Ungewissheit und Entgrenzung gekennzeichnet ist. Nach Beck entsteht ein Unterbeschäftigungssystem, das nur von Zeit zu Zeit Beschäftigung anbietet, und demnach den Menschen eine hohe Flexibilität in Raum und Zeit abverlangt (vgl. Beck 1999, S.75ff.).Geringwertige und prekäre Arbeit wird zur Normalität, wodurch sich innerhalb weniger Jahre eine neue, sehr große Klasse der working poor ausbilden kann (vgl. ebd. 1999, S.94ff.). Dieser Prozess spaltet die Gesellschaft in Gewinner (Beschäftigte am globalen Markt, hochdotierte Zeitarbeiter und Unternehmer) und eine Mehrheit von Verlierern, die Arbeiter in Billigjobs (vgl. Eickelpasch/Rademacher 2010, S.33). Beide Sparten müssen sich mit den gleichen Anforderungen auseinandersetzen: „Verhalte dich flexibel, sei offen für kurzfristige Veränderungen und bereit, ständig Risiken einzugehen!“ (Eickelpasch/Rademacher 2010, S.33)

In seinem Buch „Der flexible Mensch“ beschreibt Richard Sennett (1999) eine ähnlich negative Tendenz. Das Motto der Postmoderne „nichts Langfristiges“ (S.25) hindert die Menschen ihre Erfahrungen in eine konsequente, individuelle Geschichte zu verpacken, und führt sie in eine Situation, in der sie keine langfristigen Pläne mehr schmieden können. Dieser Prozess stellt für Sennet eine Bedrohung für die Identitätsbildung dar (vgl. Abels 2010, S.434f.).

In Anlehnung auf die Studie Drift and Mastery des amerikanischen Journalisten Walter Lippmann (1914) übernimmt Sennett den Begriff drift. Lippmann hatte untersucht, wie Immigranten mit den Anforderungen des Kapitalismus fertig wurden. Diejenigen, die ihr Leben meisterten, verstanden ihre Arbeit, auch wenn sie noch so bescheiden war als Karriere, während andere dies als zielloses „Dahintreiben“ (drift) verstanden. (vgl. ebd. 2010, S.434f.) Arbeit war für Lippmann ein Teil einer „lebenslangen Erzählung“ (Sennett 1999, S.163) die die Erfahrungen des Lebens in eine zusammenhängende Geschichte brachte und aus der man neuen Mut schöpfen konnte. Karriere bedeutete den Lebenslauf aktiv, prozesshaft zu gestalten und langfristige Ziele, Verantwortung für sich, Berufs- und Privatleben zu definieren. Die heutigen Verhältnisse sind aber von Kurzfristigkeit geprägt und kaum zu überschauen, wodurch keine dauerhaften, emotionalen Erfahrungen gemacht werden können und es schwierig ist einen Charakter auszubilden (vgl. Sennett 1999, S.163, S.11).

„Charakter drückt sich durch Treue und gegenseitige Verpflichtung aus oder durch die Verfolgung langfristiger Ziele und den Aufschub von Befriedigung um zukünftiger Zwecke willen. Aus der wirren Vielfalt von Empfindungen, mit der wir alle uns jederzeit herumzuschlagen haben, wählen wir einige aus und versuchen sie aufrechtzuerhalten. […] Wie aber können langfristige Ziele verfolgt werden, wenn man im Rahmen einer ganz auf das Kurzfristige ausgerichteten Ökonomie lebt? Wie könne Loyalitäten und Verpflichtungen in Institutionen aufrechterhalten werden, die ständig zerbrechen oder immer wieder umstrukturiert werden? Wie bestimmen wir, was in uns von bleibendem Wert ist, wenn wir in einer ungeduldigen Gesellschaft leben, die sich nur auf den unmittelbaren Moment konzentriert?“ (Sennett 1999, S.11f.)

Die Umstände des flexiblen Kapitalismus verwehren den Menschen nach Sennett die Möglichkeit auf eine zusammenhängende Karriere. Im Gegenteil zwingt er sie flexibel zu sein und auf ständige Veränderungen adäquat zu reagieren. Wie langfristige Ziele in einer kurzfristig geprägten Gesellschaft zu erreichen sind, wie dauerhafte Bindungen aufrechterhalten werden können, und wie in einer fragmentarisch, episodischen Gesellschaft die Identität zu einer Erzählung zusammengefasst werden können, sind die wichtigsten Fragen bei Sennett. Psychische Auswirkungen sieht er aufgrund des ständigen Hinbewegens auf ein Selbst, das sich nie vollendet, durch fehlende Kohärenz sich ständig wandeln muss und sich immer neuen Erfahrungen ausgesetzt sieht (vgl. Sennett 1999, S.31, S.181f.).

Weiter beschreibt Sennett die erfolgreichen Menschen, die Lippmann zuvor mit dem Begriff Mastery in Verbindung brachte. Ihr Charakter zeichnet sich dadurch aus, dass sie ohne langfristige Bindungen auskommen, Fragmentierung hinnehmen können, und sich im Chaos wohlfühlen. Der flexible Charakter hat keine Probleme sich von der eigenen Vergangenheit loszusagen und sich mit mehreren Schauplätzen, die mehrere Möglichkeiten bieten, auseinanderzusetzen (vgl. ebd. 1999, S.78f.). Spitzenmänner aus Wirtschaft und Politik verkörpert nach Sennett diese Form der Identität und benennt diesen Charakter etwas ironisch als „Das überflüssige Selbst“ (Brüsemeister 2000, zit. nach Abels 2010, S.437; vgl. Sennett 1999, S.78f.).

2.2.4 Das nomadische Selbst

Der britisch-polnische Soziologe Zygmunt Bauman (1997) vergleicht die Situation des postmodernen Menschen mit dem eines Nomaden, der ruhe- und orientierungslos umhertreibt. Dabei ist das Ziel einen besseren Ort zu finden, als der Ort an dem man gerade verweilt. Die postmoderne Welt wird mit einer Wüste verglichen in der man sehr leicht einen Weg beschreiten kann, ihn aber nach kurzer Zeit kaum mehr als solchen erkennen kann. Aufgrund des starken Windes werden die Spuren gleich wieder verwischt, sodass nicht mehr nachvollziehbar ist in welche Richtung man geht, oder ob man sich gar im Kreis bewegt. Demnach stellt es sich als schwierig heraus sich eine Reiseroute zu erstellen, vor allem nicht für eine lebenslange Reise (vgl. Bauman 1997, S.143f.). Durch die Ratlosigkeit keinen eindeutigen Weg mehr zu finden entwickelt sich ein Problem, das Bauman das „ Ende der Eindeutigkeit“ (Bauman 1991, zit. nach Abels 2010, S.414) nennt. Die Ratlosigkeit äußert sich darin, dass man nicht mehr weiß wo man ist, weil sich Grenzen zwischen Ereignissen, Prozessen und Interaktionen verwischen. Ordnungen lösen sich auf, weil keine Konturen mehr zu erkennen sind und Perspektiven beliebig werden. Aus diesem Grund weiß man nicht mehr, wie man ist. Der postmoderne Mensch ist immer nur auf dem Weg zu etwas, was er morgen sein könnte, darum weiß er nicht, wer er ist. Nach Bauman ist es heute sehr leicht einen Weg einzuschlagen bzw. eine Identität zu wählen. Diese Identität festzuhalten ist aber kaum mehr möglich, denn kaum etwas ist mehr von Dauer, hat Verbindlichkeit, ist unaufkündbar, oder hinterlässt bleibende Spuren (vgl. Abels 2010, S.414).

Die postmoderne Persönlichkeit charakterisiert sich durch ihre Rastlosigkeit und der gezielten Suche nach Lebenssinn und Glück. Diese beiden Verhaltensmuster sind auf die heutigen Zwänge der Konsumgesellschaft abgestimmt, und äußern sich in der ständigen Bedürfnisstimulation und in der Kurzlebigkeit von Reizen und Eindrücken. Bauman sieht einen Wechsel der Arbeitsgesellschaft der Moderne zu einer Konsumgesellschaft der Postmoderne, so wird der postmoderne Charakter heute ausschließlich als Konsument betrachtet (vgl. Bauman 1995, S.79).

Im Gegensatz zur Moderne, in der Identitätsbildung im Mittelpunkt stand, dreht sich die Strategie der Postmoderne um die „ Vermeidung jeglicher Festlegung“ (Bauman 1997, S.146) . Bauman sieht das Problem nicht in der Suche nach einem dauerhaften, beständigen und stabilen Selbst, sondern darin sich alle Optionen offen zu halten, indem man langfristige Bindungen vermeidet. D.h. Nichts und Niemanden auf Dauer zu begegnen und Treue zu schwören, sich nicht an einen Ort zu binden und sich nicht nur einem Beruf im Leben zu widmen. Für den postmodernen Menschen ist das Leben im Augenblick das Wichtigste. Man hat Angst sich die Zukunft zu verbauen, weshalb man die Zeit stets in die Gegenwart einbettet und immer nur solche Möglichkeiten wahrnimmt, die greifbar sind und nicht allzu lange andauern (vgl. Bauman 1997, S.145f.).

[...]

Ende der Leseprobe aus 144 Seiten

Details

Titel
Skateboarding als Beitrag zur Identitätsfindung bei Kindern und Jugendlichen in Krisengebieten und sozialen Brennpunkten. Die "skate-aid" Projekte der "Titus Dittmann Stiftung"
Hochschule
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt  (Institut für interkulturelle Bildung)
Autor
Jahr
2015
Seiten
144
Katalognummer
V303658
ISBN (eBook)
9783668025042
ISBN (Buch)
9783668025059
Dateigröße
980 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
skateboarding, beitrag, identitätsfindung, kinder, jugendlichen, krisengebieten, brennpunkten, projekte, titus, dittmann, stiftung
Arbeit zitieren
Stefan Hörl (Autor:in), 2015, Skateboarding als Beitrag zur Identitätsfindung bei Kindern und Jugendlichen in Krisengebieten und sozialen Brennpunkten. Die "skate-aid" Projekte der "Titus Dittmann Stiftung", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303658

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