Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit der Titus Dittmann Stiftung, die unter dem Namen skate-aid weltweit Kinder- und Jugendhilfe im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit in Krisengebieten und sozialen Brennpunkten betreibt. Dabei wird die sinn- und identitätsstiftende Kraft des Skateboarding
genutzt, um Kinder und Jugendliche bei ihrer Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung zu unterstützen. Skate-aid arbeitet dabei in Kooperation mit anderen Institutionen vor Ort zusammen und nutzt deren Netzwerke, um einen Zugang zu den Heranwachsenden zu bekommen. In erster Linie will die Stiftung Spaß und Bewegung auf dem Sportgerät vermitteln. Langfristig versucht man den Kindern und Jugendlichen bessere Perspektiven und Chancen für ihre Zukunft zu bieten.
Zweck dieser Arbeit ist es, einen Einblick in die Titus Dittman Stiftung zu geben und sie in einen wissenschaftlichen Kontext einzubetten. Der Begriff der Identität spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Hauptanliegen werden die Fragen sein, wie sich Skateboarding mit dem Identitätsbegriff bzw. der
Identitätsentwicklung in Zusammenhang bringen lässt und welche Wirkung der Skateboardsport auf die Kinder und Jugendlichen bei den skat-aid Projekten hat. Daraus ergibt sich folgende Forschungsfrage:
„Trägt das Skateboard als pädagogisches Mittel zur Identitätsentwicklung von Kindern und Jugendlichen bei den skate-aid Projekten bei?“
Seit ich 10 Jahre alt bin, ist mein Skateboard ständiger Begleiter in meinem Leben. Einmal angefangen, konnte ich mich der Begeisterung, die diese Sportart zu bieten hat, nicht mehr entziehen. Der Skateboardsport hat meine Persönlichkeit
und mein Verhalten nachhaltig beeinflusst. Im Laufe der Zeit, vor allem während meines Studiums an der Alpen-Adria Universität in Klagenfurt, habe ich mich immer wieder gefragt, was das Skateboard fahren so besonders macht. Als ich 2010 auf die Titus Dittmann Stifung aufmerksam geworden bin, sah ich eine Möglichkeit, mich genau mit dieser Frage in einem wissenschaftlichen Rahmen zu beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 2 WAS IST IDENTITÄT?
- 2.1 Identitätsbegriff nach Erik H. Erikson
- 2.1.1 Urvertrauen vs. Urmisstrauen
- 2.1.2 Autonomie vs. Scham und Zweifel
- 2.1.3 Initiative vs. Schuldgefühl
- 2.1.4 Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl
- 2.1.5 Identität vs. Identitätsdiffusion
- 2.1.6 Intimität und Distanzierung vs. Isolierung
- 2.1.7 Generativität vs. Stagnation
- 2.1.8 Integrität vs. Verzweiflung und Ekel
- 2.2 Postmoderne Identitätstheorien
- 2.2.1 Bastelexistenz
- 2.2.2 Das Patchwork der Identitäten
- 2.2.3 Der flexible Mensch
- 2.2.4 Das nomadische Selbst
- 2.2.4.1 Gewinner und Verlierer der Postmoderne
- 2.2.4.2 Touristen, Vagabunden, Spieler und Spaziergänge
- 2.3 Selbstkonzept und Identität
- 3 IDENTITÄTSFÖRDERNDE FÄHIGKEITEN UND RESSOURCEN
- 3.1 Kapitalsorten nach Bourdieu und Transferleistungen
- 3.2 Rollendistanzl „Role taking\" und Empathiel Ambiguitätstoleranzl Identitätsdarstellung
- Identitätsfindung in Krisengebieten und sozialen Brennpunkten
- Die Rolle des Skateboardens als soziales und kulturelles Phänomen
- Skateboarding als Werkzeug für Empowerment und Selbstfindung
- Die Arbeit der skate-aid Projekte der Titus Dittmann Stiftung
- Herausforderungen und Chancen der Integration durch Skateboarding
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Rolle des Skateboardens als Beitrag zur Identitätsfindung bei Kindern und Jugendlichen in Krisengebieten und sozialen Brennpunkten. Anhand der skate-aid Projekte der Titus Dittmann Stiftung werden die Auswirkungen dieser Aktivität auf die Entwicklung von Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein und sozialer Integration beleuchtet.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema der Diplomarbeit ein und erläutert die Relevanz der Untersuchung. Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Begriff der Identität und beleuchtet verschiedene Theorien, die die Identitätsentwicklung in unterschiedlichen Kontexten erklären. Der Fokus liegt dabei auf den Theorien von Erik H. Erikson und den postmodernen Identitätstheorien. Kapitel 3 analysiert die identitätsfördernden Fähigkeiten und Ressourcen, die durch Skateboarding gefördert werden können. Hier werden die Kapitalsorten nach Bourdieu sowie Konzepte wie Rollendistanz, „Role taking" und Empathie betrachtet.
Schlüsselwörter
Identität, Skateboarding, Krisengebiete, soziale Brennpunkte, Identitätsentwicklung, Empowerment, Integration, skate-aid, Titus Dittmann Stiftung, Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, Soziales Kapital, Kulturkapital, Symbolisches Kapital.
- Quote paper
- Stefan Hörl (Author), 2015, Skateboarding als Beitrag zur Identitätsfindung bei Kindern und Jugendlichen in Krisengebieten und sozialen Brennpunkten. Die "skate-aid" Projekte der "Titus Dittmann Stiftung", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303658