Kunst und Kultur finden oftmals – vor allem in der freien Szene – in einem gemeinnützigen Kulturbetrieb statt. Zumeist werden solche Kulturbetriebe in der Rechtsform des gemeinnützigen Vereins geführt. Die Rechtsform der gemeinnützigen GmbH ist in Österreich – im Vergleich zu Deutschland – noch weitgehend unbekannt.
Da gemeinnützige Institutionen in der Gesellschaft eine wichtige wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rolle spielen, stellt sich angesichts der immer komplexer werdenden Rahmenbedingungen auch die Frage nach steuerlicher Unterstützungsmöglichkeiten dieser Institutionen.
In dieser Arbeit soll neben den steuerlichen Aspekten der Gemeinnützigkeit – im Speziellen basierend auf den Bestimmungen in der Bundesabgabenordnung und den Vereinsrichtlinien des Finanzministeriums - auch auf die Grundzüge der beliebten Organisationsformen Verein und (gemeinnützige) Gesellschaft mit beschränkter Haftung eingegangen werden.
Des Weiteren soll aufgezeigt werden, dass die gGmbH für unternehmerische Betätigungen eines Kulturvereins eine gut geeignete rechtliche Alternative darstellt, wenn wirtschaftliche Tätigkeiten ausgegliedert werden sollen.
Ein fiktives Beispiel zur Gründung einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung durch einen Kulturverein als Alleingesellschafter soll abschließend einen Einblick in den Weg der (Um-)Gründung geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Ziel der Arbeit
- Gemeinnützigkeit
- Grundgedanken der Gemeinnützigkeit
- Kriterien der Gemeinnützigkeit in der BAO
- Begünstigte Körperschaften (§ 34 BAO)
- Grundsatz (§ 34 BAO)
- Gemeinnützige Zwecke (§ 35 BAO)
- Allgemeinheit (§ 36 BAO)
- Übersicht Voraussetzungen steuerlicher Begünstigungen
- Kriterien der Gemeinnützigkeit in den Vereins RL
- Formale Voraussetzungen
- Begünstigter Zweck
- Ausschluss des Gewinnstrebens
- Unmittelbarkeit der Förderung
- Tatsächliche Geschäftsführung
- Nachweis der Gemeinnützigkeit
- Die betriebliche Tätigkeit iSd Abgabenvorschriften
- Grundlagen
- Selbstständigkeit
- Nachhaltigkeit
- Mangelnde Gewinnabsicht und Liebhaberei
- Wirtschaftliche Geschäftsbetriebe gem § 45 BAO
- Unentbehrlicher Hilfsbetrieb
- Entbehrlicher Hilfsbetrieb
- Begünstigungsschädlicher wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb
- Mischbetrieb
- Übersicht wirtschaftliche Geschäftsbetriebe
- Die Besteuerung gemeinnütziger Organisationen
- Abgaben unentbehrlicher Hilfsbetrieb
- Abgaben entbehrlicher Hilfsbetrieb
- Abgaben begünstigungsschädlicher Betrieb
- Abgaben im Detail
- Körperschaftsteuer
- Umsatzsteuer
- Grundsteuer
- Kapitalverkehrsteuer
- Gebühren
- Kommunalsteuer
- Übersicht Abgaben
- Der Verein
- Allgemeine Bestimmungen
- Wirtschaftliche Tätigkeiten ideeller Vereine
- Gründung
- Zuständige Behörden
- Statuten
- Organe des Vereins
- Mitgliederversammlung
- Leitungsorgan
- Rechnungsprüfer
- Schlichtungseinrichtung
- Haftung
- Die (gemeinnützige) GmbH
- Allgemeine Bestimmungen
- Die beschränkte Haftung
- Eignung der GmbH für Gemeinnützigkeit
- Gründung
- Allgemeines
- Gesellschaftsvertrag
- Vorgesellschaft
- Geschäftsführer und Aufsichtsrat
- Einlagenleistung
- Anmeldung zum Firmenbuch
- Gesellschaftsteuer
- Exkurs: Aktuelle Entwicklung
- Organe der GmbH
- Geschäftsführer
- Generalversammlung
- Aufsichtsrat
- Fakultativer Beirat
- Abschlussprüfer
- Haftung
- Beweislastumkehr
- Solidarhaftung
- Haftung gegenüber der Gesellschaft
- Vereinbarkeit der Gemeinnützigkeit mit dem Gebot der Kapitalerhaltung
- Vor- und Nachteile
- Verein
- gGmbH
- Strukturvergleich gGmbH – gemeinnütziger Verein
- Beispiel zur Gründung einer gGmbH
- Errichtungserklärung
- Vereinsstatuten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Möglichkeiten und Herausforderungen der Gründung einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH) im Bereich des Kulturbetriebs. Sie beleuchtet die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen für gemeinnützige Organisationen in Österreich und analysiert die Vor- und Nachteile der gGmbH im Vergleich zum traditionellen gemeinnützigen Verein.
- Die rechtlichen und steuerlichen Aspekte der Gemeinnützigkeit in Österreich
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Vereine und gGmbHs
- Die wirtschaftlichen Tätigkeiten von gemeinnützigen Organisationen
- Der Vergleich von Verein und gGmbH im Kontext des Kulturbetriebs
- Die Gründung einer gGmbH durch einen Kulturverein
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Problemstellung und die Zielsetzung. Kapitel 2 beleuchtet die Grundgedanken der Gemeinnützigkeit und die relevanten Kriterien in der Bundesabgabenordnung und den Vereinsrichtlinien. Kapitel 3 widmet sich der betrieblichen Tätigkeit von gemeinnützigen Organisationen im Sinne der Abgabenvorschriften, insbesondere der verschiedenen Arten wirtschaftlicher Geschäftsbetriebe. Kapitel 4 befasst sich mit der Besteuerung gemeinnütziger Organisationen, wobei die verschiedenen Abgabenarten und ihre Anwendung im Detail betrachtet werden. Kapitel 5 und 6 stellen die rechtlichen Grundlagen von Vereinen und gGmbHs dar, inklusive ihrer Organisationsformen, Gründungsprozesse und Haftungsregelungen. Kapitel 7 bietet einen detaillierten Vergleich der Vor- und Nachteile von Verein und gGmbH im Hinblick auf die spezifischen Bedürfnisse eines Kulturbetriebs. Abschließend wird in Kapitel 8 anhand eines fiktiven Beispiels die Gründung einer gGmbH durch einen Kulturverein als Alleingesellschafter Schritt für Schritt erläutert.
Schlüsselwörter
Gemeinnützigkeit, Kulturbetrieb, gGmbH, Verein, Bundesabgabenordnung, Vereinsrichtlinien, wirtschaftliche Tätigkeiten, steuerliche Begünstigungen, Gründung, Haftung, Vergleich, Kulturverein.
- Arbeit zitieren
- Gerd Wilfing (Autor:in), 2015, Der gemeinnützige Kulturbetrieb. Die gGmbH als Alternative zum gemeinnützigen Kulturverein, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303852