Die deutsche Bevölkerung altert und schrumpft immer weiter. Seit etwa 30 Jahren befinden sich die deutschen Geburtenraten durchgehend auf einem so niedrigen Niveau, dass eine Elterngeneration nur noch zu zwei Drittel durch den eigenen Nachwuchs ersetzt werden kann. Doch ab dem Jahr 2007 sollte alles anders werden.
Im Zuge der „nachhaltigen Familienpolitik“ sollte durch die Einführung des Elterngeldes zum 01.01.2007 eine grundlegende Veränderung stattfinden, um neue Anreize für eine Familiengründung zu schaffen. Denn die dauerhaft niedrige Geburtenrate wirkt sich negativ auf die Wirtschafts-, Renten- und Sozialsysteme aus.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Familienpolitik in Schweden und Deutschland. In der extrem traditionalistischen deutschen Familienpolitik kämpft man seit Jahren damit, die Fertilität zu erhöhen. Jedoch lange mit wenig Erfolg, denn die Geburtenraten befanden sich im Jahr 2007 mit 1,37 Kindern pro Frau auf einem konstant niedrigen Niveau.
Interessant für eine vergleichende Betrachtung ist Schweden, da die dortige Gleichstellungs- und Familienpolitik mit einer ausgezeichneten Geburtenrate eine Vorreiterrolle im europäischen Raum einnimmt. Aufgrund dessen sollen die Länder Schweden und Deutschland auf die primären Ziele der Elterngeldreform 2007 überprüft und verglichen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Gefahr erkannt, Gefahr gebannt – die nachhaltige Familienpolitik als Erfolgsgarant
- Nachhaltige Familienpolitik: Das Instrument Elterngeld in Deutschland und Schweden
- Nachhaltige Familienpolitik
- Elterngeld in Deutschland
- Elternversicherung in Schweden
- Elterngeld ist nicht gleich Elterngeld: Ein Vergleich zwischen Deutschland und Schweden
- Geschlechtergerechte Aufteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit
- Wiedereinstieg in die Erwerbsarbeit
- Kinderbetreuung
- Fertilitätserhöhung
- Fazit: Geburtenboom durch Elterngeld: Realität oder Wunschgedanke
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Familienpolitik in Deutschland und Schweden, mit dem Fokus auf das Elterngeld als Instrument zur Förderung der Geburtenrate und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Arbeit untersucht, ob die Reform des Elterngeldes in Deutschland im Jahr 2007 die erhofften Ziele erreicht hat und vergleicht diese mit der Familienpolitik in Schweden, welches im europäischen Raum als Vorreiter in der Gleichstellungs- und Familienpolitik gilt.
- Analyse der nachhaltigen Familienpolitik in Deutschland und Schweden
- Vergleich des Elterngeld- und Elternversicherungssystems in beiden Ländern
- Bewertung der Auswirkungen des Elterngeldes auf die Geschlechterrollen, die Wiedereinstiegschancen von Frauen in die Erwerbstätigkeit und die Geburtenrate
- Beurteilung der Wirksamkeit des Elterngeldes als Instrument zur Förderung der Familienfreundlichkeit
- Bewertung des Potenzials des Elterngeldes zur Steigerung der Geburtenrate
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel erläutert die Notwendigkeit einer nachhaltigen Familienpolitik, um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken und die wirtschaftlichen Folgen einer schrumpfenden Bevölkerung zu entschärfen. Das Kapitel beleuchtet die Herausforderungen der traditionellen Familienpolitik in Deutschland und stellt Schweden als Beispiel für eine erfolgreiche Gleichstellungs- und Familienpolitik vor.
Kapitel zwei definiert das Konzept der nachhaltigen Familienpolitik und beschreibt die Funktionsweise des Elterngeldes in Deutschland und der Elternversicherung in Schweden. Beide Instrumente sollen die Opportunitätskosten im Hinblick auf die Entscheidung für den Nachwuchs senken.
Kapitel drei vergleicht die Auswirkungen des Elterngeldes in Deutschland und der Elternversicherung in Schweden auf die Geschlechterrollen, die Wiedereinstiegschancen von Frauen in die Erwerbstätigkeit und die Geburtenrate.
Schlüsselwörter
Familienpolitik, Elterngeld, Elternversicherung, Geburtenrate, Geschlechterrollen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, demografischer Wandel, Schweden, Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Angelo Poletti (Autor:in), 2015, Elterngeld als Zukunftssicherung? Vergleich der nachhaltigen Familienpolitik in Deutschland und Schweden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303900