In dieser Arbeit soll Christian Fürchtegott Gellerts Auffassung von der Komödie verdeutlicht werden. Es gilt zu klären, wie sein „rührendes Lustspiel“ in der Theorie aufgebaut war und welchen Zweck es verfolgte. Dabei wird der Essay „Die besten Regeln sind die wenigsten – Gellerts Poetik“ von Werner Jung sowie die Ansicht von Eckehard Catholy in seinem Werk „Das deutsche Lustspiel“ besonders berücksichtigt. Außerdem wird auf das Nachwort von Horst Steinmetz in Gellerts „Lustspiele“ eingegangen. Fraglich ist, ob es sich bei Gellerts Komödie um eine Mischgattung handelt oder nicht – und, ob das rührende Lustspiel tatsächlich noch als Komödie bezeichnet werden kann.
„Will man das Mißvergnügen als eine Vermischung von Lust und Unlust ansehen, wo bald das eine das andre überwiegt, bald beides einander gleich ist: so darf man sich nicht wundern, warum wir zuweilen eine mißvergnügte Gemüthsbeschaffenheit nicht gegen eine vergnügte vertauschen mögen. Eine gemischte Empfindung hat, gegen ein einfache gehalten, etwas neues und etwas sehr rührendes, weil eine Regung die andre durch ihren Widerstand erhöht; und darum gefällt sie uns. Finden wir nicht zuweilen mehr Geschmack an einer Mischung des Süßen und Sauern, als an dem Süßen allein? Eben so stelle ich mir auch vor, daß eine gemischte freudige und traurige Regung dem Herzen oft willkommener seyn kann, als eine freudige allein.“ (Christian Fürchtegott Gellert)
Inhaltsverzeichnis
- Gellerts Komödienauffassung
- Das rührende Lustspiel
- Die „Betschwester“
- Das rührende Lustspiel als Mischgattung?
- Das rührende Lustspiel als Komödie?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert Christian Fürchtegott Gellerts Komödienauffassung und beleuchtet insbesondere sein „rührendes Lustspiel“, welches sich durch seine besondere Mischung aus Komik und Sentimentalität auszeichnet. Ziel ist es, die Theorie hinter dem rührenden Lustspiel zu verstehen und seinen Zweck zu ergründen.
- Das rührende Lustspiel als Gegenentwurf zur klassischen Verlachkomödie
- Die Rolle von Tugend und Rührung im rührenden Lustspiel
- Die Bedeutung der Liebe und des Happy-Ends in Gellerts Komödien
- Die Verbindung von Komik und Tragödie im rührenden Lustspiel
- Die Frage nach der Gattungszugehörigkeit des rührenden Lustspiels
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Essay beginnt mit einer Einführung in Gellerts Komödienauffassung und stellt seine Theorie des „rührenden Lustspiels“ vor.
- Es wird erläutert, wie Gellerts Komödie aufgebaut war und welchen Zweck sie verfolgte.
- Das rührende Lustspiel wird im Detail analysiert, wobei die „Betschwester“ als Beispiel dient.
- Es wird die Frage diskutiert, ob das rührende Lustspiel eine Mischgattung aus Komödie und Tragödie darstellt.
- Der Essay endet mit einer Diskussion darüber, ob das rührende Lustspiel letztlich zur Gattung Komödie gezählt werden kann.
Schlüsselwörter
Rührendes Lustspiel, Komödie, Tragödie, Tugend, Rührung, Liebe, Happy-End, Mischgattung, Ständeklausel, Prosasprache, Gottsched, Gellert, „Betschwester“
- Quote paper
- Sophie Thümmrich (Author), 2011, Gellerts Komödienauffassung unter Einbezug des rührenden Lustspiels „Die Betschwester“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304308